48 PS, die sich wie 80 anfühlen: Das GSX-8S Geheimnis

Es gibt Momente im Leben eines Motorradfahrers, in denen sich alles fügt. Als mein 1,80 Meter großer Sohn vor der GSX-8S stand und sagte: "Papa, die blauen Felgen sind geil" da wusste ich, wir haben seinen ersten richtigen Partner gefunden. Doch was als Kompromiss zwischen A2-Tauglichkeit und Vater-Nachbar-Diplomatie begann, wurde zur Entdeckung einer neuen Motorrad-Philosophie: Wie macht man aus einem bereits guten Motorrad ein Sahnestück? Im Racelab von Martin Bauer suchten wir Antworten. Selten stand ein 48 PS-Motorrad auf unserem Prüfstand, doch selten war eine Analyse auch so aufschlussreich. Die GSX-8S beweist, dass technische Perfektion nicht von der Leistung abhängt, sondern von der Harmonie zwischen Mensch und Maschine.

Der erste Eindruck täuscht. Wer bei "Zweizylinder-Reihenmotor" an günstige Kompromisse denkt, übersieht die Raffinesse hinter der scheinbaren Einfachheit. "Es ist natürlich ein Brot-und-Butter-Motor, aber das hat auch seinen Grund", erklärt Martin Bauer, während er die Prüfstandsdaten analysiert. "Bei so einem Fahrzeug steht nicht die Spitzenleistung an erster Stelle, sondern die Allround-Fähigkeiten und das nutzbare Drehzahlband." Allround-Fähigkeiten ein Begriff, der in unserer PS-fixierten Motorradwelt fast schon altmodisch klingt. Doch während andere Hersteller ihre A2-Motoren durch brutale Drosselung kastrieren, ging Suzuki einen anderen Weg. Sie entwickelten ein Triebwerk, das von Grund auf harmonisch funktioniert. Die knapp 800 Kubikzentimeter verteilen sich auf nur zwei Zylinder, was dem Motor eine natürliche Kompaktheit verleiht. Wo ein V4 nach hinten baut und ein 4-Zylinder in die Breite, bleibt hier kostbarer Bauraum für die Technologie, die das Motorrad erst zum Erlebnis macht.

Der Teufel steckt im Detail genauer gesagt, in 270 Grad Hubzapfenversatz. Diese scheinbar abstrakte Zahl verwandelt einen simplen Parallel-Twin in einen charaktervollen Gesellen, der das Fahrgefühl eines V2 vermittelt, ohne dessen Nachteile zu übernehmen. "Das erzeugt einen sehr charaktervollen Auftritt", bestätigt Martin. "Das ist ähnlich am V2 vom Gespür her, baut aber deutlich kompakter." Diese Geometrie sorgt für den unverwechselbaren Rhythmus, der Zweizylinder-Liebhaber ins Schwärmen bringt ohne die baulichen Kompromisse traditioneller V-Motoren.

Während wir uns über die elegante Linienführung der GSX-8S unterhalten, wird ein fundamentaler Vorteil sichtbar: die Effizienz des Bauraums. "Wenn ich schon einen sehr kompakten Motor habe, dann kann ich auch sehr kompakt drumherum bauen", erläutert Martin die Philosophie. Der Clou liegt bei den rotierenden Massen. Eine schmale Kurbelwelle wirkt nicht wie eine Stabilisierungsstange gegen das Handling. Bei der GSX-8S bleibt die Agilität erhalten, ohne dass die Stabilität leidet.

Jeder Zweizylinder-Fahrer kennt das Problem: Vibrationen. Besonders bei Hubzapfenversatz-Motoren können diese so störend werden, dass selbst hartgesottene Biker etwas launisch macht. Suzuki fand eine elegante Lösung, die zeigt, wie viel Entwicklungsarbeit in diesem vermeintlich einfachen Motor steckt.

"Man hat da zwei Ausgleichswellen zur Vibrationsverminderung eingesetzt", erklärt Martin die technische Lösung. "Man hat hier wirklich viel Energie und Kopfschmalz da reingelegt, damit es sehr homogen und rund läuft." Das Ergebnis ist beeindruckend: Selbst bei hohen Drehzahlen, wo Vibrationen normalerweise spürbar werden, läuft der Motor erstaunlich kultiviert. "Da hat man wirklich viel Hirnschmalz reingelegt", fasst Martin zusammen, und seine Begeisterung ist spürbar.

Für erfahrene Piloten mögen leichte Vibrationen zum Charakter gehören. Für Einsteiger sind sie Gift. Sie verunsichern, lenken ab und können im schlimmsten Fall gefährlich werden. Mein Sohn bestätigte das eindrucksvoll nach Testfahrten mit anderen Motorrädern: "Wenn das in der Kurve ruckelt und nicht gescheit anspricht, ist das wahnsinnig störend." Suzuki hat verstanden, dass ein tolles Ansprechverhalten und wenig Vibrationen den Motor vor allem für Einsteiger auf ein ganz neues Niveau heben. Einsteiger brauchen Vertrauen in ihr Motorrad, nicht zusätzliche Herausforderungen. Die GSX-8S gibt ihnen dieses Vertrauen.

Hier offenbart sich die wahre Ingenieurskunst. Während andere Hersteller ihre großen Motoren brutal drosseln und dabei oft das Ansprechverhalten ruinieren, zeigt Suzuki, wie elegante Leistungsbegrenzung funktioniert. "Man hat hier, weil man den Motor ja schon auf Drehmoment optimiert ausgelegt hat, bei der 48PS-Variante den Vorteil der hohen Leistung schon bei tiefen Drehzahlen", führt Martin aus. Der Clou: Suzuki entwickelte den Motor von Grund auf drehmomentorientiert, nicht als nachträglich gedrosselte Version eines Hochdrehers. Diese Philosophie zahlt sich aus. Statt eines frustrierten Kraftwerks, das ständig nach mehr schreit, erhält man einen harmonischen Partner, der seine 48 PS mit Würde trägt. Man nimmt den Motor also nicht jenen Bereich wo er am meisten glänzen kann. Sondern in der 48PS Variante kann man jenen Bereich voll auskosten wo er besonders stark ist: Im unteren und mittleren Drehzahlbereich.

Der Prüfstand offenbart das Geheimnis: "Bis 5.000 sind sie sogar gleich, also da habe ich keinen Unterschied zwischen der gedrosselten und der ungedrosselten Version." Diese Aussage von Martin trifft ins Schwarze. Wo andere A2-Motoren schon bei niedrigen Drehzahlen spürbare Einbußen haben, verhält sich die GSX-8S wie ein vollwertiges Motorrad. Erst ab 5.000 Umdrehungen setzt die Drosselung ein und selbst dann geschieht es so sanft, dass man es kaum bemerkt. Die Konsequenz: Im Alltag, wo man den Antritt meistens im tieferen Drehzahlbereich spürt, fühlt sich das Motorrad vollwertig an. "Stärker ging es nur, wenn der erste Drehmomentanstieg senkrecht wäre", scherzt Martin. "Das geht natürlich nicht." So hat man ein unfassbar breites nutzbares Drehzahlband. Die erlaubte Maximalleistung steht nicht nur irgendwo als fiktive Größe zur Verfügung. Die maximale Leistung steht quasi als Konstante über dem gesamten relevanten Drehzahlbereich bereit. In dieser Ausprägung kriegt das aktuell sonst kein anderer Hersteller hin.

Motorradkauf ist immer auch Psychologie. Mein Sohn steht nicht allein da mit seinem Problem: Als großgewachsener Fahranfänger wirken viele A2-Motorräder wie Spielzeug. "Die großen Jungs mit anderen kleineren A2-Motoren, das sind dann kümmerliche Spielsachen auch von der Sitzposition her", beschreibt es treffend. Die GSX-8S ist anders. Mit ihrem 180er Hinterreifen und den ausgewachsenen Proportionen vermittelt sie das Gefühl, ein echtes Motorrad zu fahren.

Das Dilemma jedes sportbegeisterten Motorradfahrers: Wie bleibt man nachbarschaftsfreundlich und ist trotzdem sportiv unterwegs? Die Akrapovic Anlage für die GSX-8S zeigt, dass beides möglich ist. Denn natürlich wäre die erste Wahl meines Sohnes die Auspuffanlage von Akrapovic aus der Racing-Abteilung gewesen. Die offene Tröte spendiert einen infernalen Sound und noch mehr Leistung. Aber erstens ist es illegal und zweitens sind unsere Nachbarn irrsinnig leiwande Leute - und das soll so bleiben. Insofern setzten wir auf die legale Auspuffanlage von Akrapovic die für die GSX-8R und GSX-8S verfügbar ist.

Diese Abgasanlage zeigt eindrucksvoll, dass Performance und Legalität keine Gegensätze sein müssen. "Es ist schon erstaunlich, dass man hier gerade in diesem Bereich noch mal ein bisschen was drauflegen kann", staunt Martin über die Prüfstandsergebnisse. Die Akrapovic Racing Line (S-S8R1-HHAKESS) beweist, dass selbst in der streng reglementierten Thematik noch Verbesserungen möglich sind. Die Zahlen sprechen für sich: Die Leistung steigt in einem Drezahlband von 5.000 U/Min an. Zwischen 1PS und 4PS liegt das Leistungsplus. On Top kommt ein deutlich edlerer Sound. Und on Top kommt auch das tiefere Gewicht der hochwertigen Anlage. Und on Top kommt auch das stärkste Image am Markt. Akrapovic ist jene Marke, welche das stärkste Image und auch den höchsten Wiederverkaufswert hat. Und es ist immer wieder herzerwärmend wie viel Freude diese Handwerkskunst von Akrapovic bereitet. Eine echte Augenweide. Und hier der Soundcheck auf der Akrapovic Website.

Suzuki bietet für die GSX-8S ein durchdachtes Zubehörprogramm, das sowohl optische als auch funktionale Verbesserungen bringt. Die Tachoabdeckung (138 Euro) verleiht dem Cockpit Racing-Charakter und spendiert eine winzige Portion Windschutz, während der Bugspoiler (164 Euro) die Aerodynamik verbessert auch wenn die Effekte bei Straßengeschwindigkeiten eher optischer Natur sind. Das LED Blinker Set (244 Euro) modernisiert die Optik. Das Tankpad (56 Euro) ist mehr als nur Optik es schützt den Tank vor Kratzern. Bei der Sitzbank (198 Euro) und Sitzbankabdeckung (88 Euro) geht es um Ergonomie und Optik für den Solobetrieb. Die Griffheizung (396 Euro) ist die teuerste Einzelposition, macht aber das Motorrad ganzjahrestauglich ein wichtiger Aspekt für A2-Fahrer, die oft ihr einziges Motorrad optimal nutzen wollen. Das vollständige Suzuki Zubehör samt allen Preisen findest Du im Konfigurator.

Im Tuning-Bereich gibt es Komponenten, die ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Die Achsprotektoren gehören definitiv dazu. "Ich glaube, das beste Verhältnis von eingesetztem Geld zu was kann ich sparen, haben diese Achsprotektoren von PUIG", betont NastyNils. "Die sind an diesen Stellen angebracht, wo das Motorrad im Falle eines Sturzes immer in Bodenkontakt kommt", erklärt Martin die Funktionsweise. "Und das ist entweder die Schwinge hinten oder vorne der Gabelfuß meistens." Die kleinen Kunstoffteile kosten wenige Euro, können aber im Ernstfall hunderte Euro an Reparaturkosten sparen.

Geriffelte Fußrasten sind ein zweischneidiges Schwert. Sie bieten mehr Grip, übertragen aber auch mehr Vibrationen und sorgen für höheren Stiefelverschleiss. "Der Nachteil ist definitiv, dass natürlich der Komfort hier ein bisschen geringer ist", erklärt Martin das Dilemma. Bei der GSX-8S ist das jedoch kein Problem. "Wenn der Motor von vornherein schon sehr ruhig läuft, ist das jetzt nicht so ein Riesennachteil", führt Martin aus. Die beiden Ausgleichswellen machen sich hier bezahlt sie ermöglichen den Einsatz sportlicherer Fußrasten ohne Komforteinbußen. Für Trackday-Einsätze ist der verbesserte Grip unschätzbar. "Wenn man sich ein bisschen aktiv am Motorrad sich bewegen möchte, das Motorrad ein bisschen dirigieren möchte, auch über die Fußrasten, dann profitiert man immer davon", weiß Martin aus der Praxis. Die PUIG Fußrasten werden beim ersten Trackday bestimmt wertvolle Dienste leisten.

Zur Abrundung des TuneUps kommen ausgewählte PUIG-Komponenten zum Einsatz, die Funktionalität und Optik perfekt ergänzen: Der Downforce Naked Spoiler (REF.21783J) verleiht dem Naked Bike Racing-Charakter. Während aerodynamische Vorteile bei Straßengeschwindigkeiten minimal sind, überzeugt die Optik vollends. Der Front Fork Protector (REF.21623N) ergänzt die Achsprotektoren perfekt und schützt die Gabelrohre vor Sturzschäden. Zusammen bilden sie ein komplettes Schutzpaket für alle kritischen Bereiche. Die Gegenstücke dazu wurden auch an der Hinterachse montiert Die Brake und Clutch Lever 3.0 (REF.110NA/210NA) verbessern die Ergonomie und natürlich die Optik!

Hier findest Du das riesige Angebot von PUIG an Zubehör die Suzuki GSX-8S. Mit dabei: Verschiedene Windschilder, Protektoren, Abdeckungen, Spoiler, Winglets usw. stehen zur Verfügung.

Suzuki hat bewiesen, dass A2-Motorräder keine Kompromisse sein müssen, sondern eigenständige Konzepte mit besonderen Qualitäten. Unser TuneUp-Paket hebt diese Qualitäten hervor, ohne sie zu verfälschen. Von den praktischen Suzuki Originalteilen über die funktionalen PUIG-Komponenten bis zur spektakulären Akrapovic-Anlage jede Modifikation folgt der Philosophie "so viel wie nötig, so wenig wie möglich." Das Motorrad bereitet schon im Serienzustand viel Freude. So wird es aber noch mehr zu MEINEM Motorrad!. Die Individualisierung macht das Motorrad noch besser, noch schöner und noch begehrenswerter. Das Ergebnis ist ein Motorrad, das technische Raffinesse mit emotionaler Anziehungskraft verbindet. Ein Motorrad, das Einsteiger nicht überfordert, aber auch erfahrene Piloten nicht langweilt.