Kawasaki Z900 SE 2022 Test auf der Rennstrecke

Abgefeuert am Pannoniaring

Der Kawasaki Z900 SE Dauertester ist fleißig im Einsatz! Nach der Landstraße haben wir das überarbeitete Naked Bike am Pannoniaring ausgeführt. Horvath, Poky und McGregor berichten!

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Seit April begleitet uns die Kawasaki Z900 SE in unserem Dauertestfuhrpark und wurde schon eifrig vom Team bewegt. Die Redaktion hat bereits zahlreiche Kilometer abgespult und auch Kollege Mex hat sie schon auf der Landstraße sportlich bewegt. Seine Testeindrücke findest du hier: Kawasaki Z 900 SE im Test auf der Landstraße.

TuneUp Light auf der Z900 SE

Wir geben es ja zu, wir können es nicht sein lassen. Neben unseren großen TuneUp Projekten blieb auch "unsere" Z900 SE nicht serienmäßig. Für bessere und stabilere Bremsperformance ließen wir bei MB Bike Performance einerseits eine Magura HC3 Bremspumpe verbauen. Für eine Gewichtsersparnis von 7,4 Kilogramm haben wir uns noch eine Zard 4-1 Komplettanlage gegönnt. Die positive Überraschung am Auspuffsystem: Auch wenn der Sound im Sattel deutlich kerniger wurde, wirkt sie im Vorbeifahren nicht sehr viel lauter als Original. Das Beste aus beiden Welten.

Herrlicher Motor wird von einem Manko gebremst

Meiner Meinung nach schlägt nichts auf der Rennstrecke einen Reihenvierzylinder. Das lange Drehzahlband und die gleichmäßige Leistungsentfaltung werden nur vom herrlichen Geschrei des Motors getoppt. Dasselbe gilt für den 948 ccm großen Reihenvierer der Z900 SE. Mit 125 PS und 98,6 Nm Drehmoment fühlt man sich auf einem kompakten Kurs wie dem Pannoniaring perfekt motorisiert und muss nur gegen voll aufgebaute Rennstreckenbikes zurückstecken. Im Sport-Fahrmodus regelt die Traktionskontrolle spät, wobei wir sie bei heißen Bedingungen und dem Dunlop Sportsmart TT als Reifen der Wahl nicht wirklich gebraucht haben.

Dank der angenehmen Dosierbarkeit und dem geringen Lastwechsel fühlen sich auch wenig routinierte Trackdayfahrer schnell sicher. Bisher läuft doch alles gut, welches Manko kann da noch kommen? Ganz einfach: Wir sprechen hier von der Z900 SE. Das zurzeit performanceorientierteste Naked Bike von Kawasaki, das ohne Kompressor auskommt. Aber dennoch bietet der Hersteller keinen Quickshifter für dieses Modell, oder alle weiteren Modelle, die diesen Motor verwenden, an. Auf der Landstraße verkraftbar, auf der Rennstrecke haben wir ihn aber deutlich vermisst.

Hochwertige Komponenten mit viel Potential

Bereits auf der Landstraße konnte MEX die Vorzüge des einstellbaren Öhlins S46 Federbeins und der Brembo M4.32 Monobloc-Bremszangen und 300 mm Brembo-Bremsscheiben erfahren. Wenig überraschend zieht sich dieses Muster auf der Rennstrecke fort. Im Vergleich zur Standard Z900 spürt man sofort das sportlichere Grundsetting, das dank voll einstellbarer Komponenten je nach Bedarf angepasst werden kann. Das bringt in schnellen Passagen Ruhe ins Fahrzeug und Scheitelpunkte können präziser angesteuert werden.

Einen großen Vorteil bringen auch die geupgradeten Bremsen der Z900 SE, wobei wir auch die Magura HC3 Bremspumpe nicht vergessen dürfen. Im Zusammenspiel liefern die Komponenten ein klares Feedback und einen gut definierten Bremspunkt, der sich dank den serienmäßigen Stahlflex Bremsleitungen über den Verlauf eines Turns auch nicht verschiebt. An Fahrwerk und Bremsen hat Kawasaki tatsächlich all jene Schrauben festgezogen, die es gebraucht hat, damit die Z900 potent auf der Rennstrecke unterwegs sein kann.

McGregors Meinung zur Kawasaki Z900 SE

Der Motor der Z900 ist auch auf der Rennstrecke eine Wucht. Er dreht extrem sauber, gleichzeitig aber auch druckvoll hoch und bietet mit der etwas längeren Übersetzung der Z900 spaßige Performance im Oval. Mit dem verfeinerten Fahrwerk und den Bremsen der SE-Variante fühlt sie sich noch etwas stabiler und sicherer an, wovon nicht nur Profis, sondern auch Track-Noobs wie ich profitieren. Auf der Z900 SE fühlt man sich einfach wohl, sofern man nicht zu groß ist. Mich reißt zum Beispiel die Aufhängung des Auspuff-Endtopfs aus dem Racing-Rausch, an der ich mit meinen 45er Latschen in jeder Rechtskurve anstehe. Wenn die Ergonomie aber passt, dann ist die Kawasaki Z900 SE ein herrliches Bike für Rennstrecke und Landstraße.

Bild von McGregor
McGregor

"Die SE erweitert das Einsatzspektrum der Z900 in Richtung Sportlichkeit - sowohl für Profis als auch für Anfänger."

Pokys Meinung zur Kawasaki Z900 SE

Die Z900 SE begleitet uns nun schon die gesamte Saison als Dauertester und bereitete mir schon schöne Stunden im Sattel. Auf der Rennstrecke war ich jedoch das erste Mal mit ihr unterwegs. Das scharfe grüne Naked glänzt hier mit seinem laufruhigen Vierzylinder, der dank der Zard Anlage auch noch richtig schön rassig klingt. Die knackig-kurze Übersetzung des Sechsganggetriebes scheint wie für den Pannoniaring gemacht, schade, dass man im Sattel der Z900 SE auf einen Quickshifter verzichten muss.

Bild von Poky
Poky

"Die Z900 SE ist ein perfektes Eisen, um Spaß auf der Landstraße zu haben und hin und wieder einen flotten Turn am Track zu absolvieren."

Die Sitzposition ist grundsätzlich schön sportlich, auch wenn die Kawa für große (und breite) Piloten etwas klein geschnitten ist, so streift z.B. mein 45er Stiefel rechts an der Endtopfaufnahme. Eher als sinnvolle Stütze beim Beschleunigen, als als ernstzunehmende Möglichkeit jemanden am Sozius mitzunehmen, präsentiert sich der Heckbürzel der Z900 SE. Die feine Fahrwerksware des SE-Modells ist am Track einfach ein Genuss. In Kombination mit der, von uns verbauten, luxuriösen Magura HC3 Bremspumpe und den serienmäßigen Stahlflexleitungen an der Bremboanlage ist richtig sportliches Fahren möglich.

Fazit: Kawasaki Z900 SE 2022

Die SE ist eine würdige Weiterentwicklung der bereits sehr sportlichen und gutmütigen Kawasaki Z900. Doch nun können auch sportlich ambitionierte Besitzer ohne großen Kompromissen schnelle Runden auf Trackdays drehen. Die Komponenten von Öhlins und Brembo bringen echten Mehrwert, sodass nur mehr der Quickshifter vermisst wird.


  • kräftiger Motor
  • hochwertige Fahrwerkskomponenten
  • starke Bremse
  • gute Ergonomie
  • einfaches Handling auf der Rennstrecke
  • fehlender Quickshifter

Bericht vom 08.08.2022 | 18.341 Aufrufe

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