Auf zum Meer

Mit der GSX 1250F ABS zur Cote d' Azur, und wieder zurück. 4000 km in 11 Tagen.

 

Auf zum Meer

Mit der Suzuki GSX1250F und den neuen BT-023 von Bridgestone über schneereiche Pässe und der Route Napoléon zur Cote dAzur.

 
An der 2 Rad Börse Süd steht der FahrerInnen-Wechsel an. Diesmal darf Michael Kolm mir die GSX 1250 F voller Begeisterung für das Motorrad überreichen. Zuvor ist sie bereits technisch von Kot auf Herz und Nieren geprüft worden. NastyNils hat sie auf dem Pannonia Ring gefahren, zum Testen der neuen Bridgestone Reifen BT-023. Na gut jetzt steht das Handling an mit einem Blick auf die Laufleistung der Reifen etwas mehr als 4000 km hab ich ja Zeit dafür.

Utopie oder Wirklichkeit? Mit diesem Ding was alles kann befinden wir uns in der Realität. Und das, obwohl Frauen ja nicht so schnell zufrieden zu stellen sind ;-) Vorab gesagt: für mich war es total toll und gleichzeitig entspannend mit der GSX1250F unterwegs zu sein. Ich habe die Tour genossen mit ihr. Die utopisch anmutenden Skulpturen entstammen den künstlerischen Gedanken von Wander Bertoni, der heute in Winden am See lebt und arbeitet.

 

Nach dem elendig langen Winter solls also nun in die sonnige Wärme gehen. Das Ziel ist die Cote dAzur. Die erste Tagesetappe ist den meisten von euch gut bekannt und daher schnell abgehandelt: los gehts in Purbach am Neusiedler See, über A2 und S6 (Semmering) an Mürzzuschlag und Bruck an der Mur vorbei. Weiter über die A9 bis Liezen, dann die B 320 (Schladming) und A10 bis Bischofshofen; dann über die 311 bis zur Ausfahrt Richtung Hochkönig. Die B 164 bietet dann ein paar wunderschöne Kurven bis Dienten. Mittagspause mache ich in der Übergossenen Alm. Hier oben ist es ziemlich kalt und die Saunawelt des Hotels lockt sehr. Ich schaffs letztlich doch mich loszureißen und fahr bis Wörgl, dann allerdings auf die A12 Richtung Innsbruck. Danach halt ich es auf der Autobahn nicht wirklich mehr aus (irgendwie fährt man in Österreich doch ziemlich durchgebremst) und genieße noch ein wenig die Strecke über den Kühtai-Sattel und über die Pillerhöhe. In Prutz kommt man wieder auf die B 180 Richtung Reschenpass. Es ist aber nur noch ein Katzensprung bis Tösens, wo ich wieder mal beim Wilden Mann übernachte. (gefahrene Tages-km 627)
 

Ziel des 2. Tages ist das Tal Cogne im Aostatal. Zunächst gehts an der Silvrettagruppe vorbei und über den Flüelapass bis nach Davos (B27, B28). Der Flüelapass gibt sich noch schneereich und es gibt stellenweise noch viel Wasser auf der Straße. Hier schon mal ein Lob an die Reifen. Ich habe mich damit äußerst rutschfest gefühlt.
 

Über die A13 an Chur vorbei gehts über die B19 nach Disentis und über den Oberalp-Pass nach Andermatt. Der Oberalp-Pass gab sich auch erfrischend mit einem nicht unerwartet hohen Wasserstand.
 

Anschließend der Furkapass: er war mittlerweile auch geöffnet. … und die Kurven lächelten einem einladend entgegen.
 

Für mich immer wieder eine straßentechnische Meisterleistung das von einer Kehre eng umschlungene Gletscher-Restaurant Belvedere. Die Kurven-Hatz hat bei den sonnigen Bedingungen jetzt wirklich begonnen.
 

Jetzt galt es noch ein paar km zu machen (B19, B9 und A9) über Sierre, Sion bis Martigny. Hier bin ich Richtung Großer St. Bernhard abgebogen um pünktlich zum Nachmittags-Kaffee meinen Mann in Sembrancher zu treffen. Und rüber über den Großen St. Bernhard. Für mich das erste Mal und es wurde wieder kalt und nass.
 

Die Kälte tat meiner Liebe zum Fahren jedoch keinen Abbruch. Von RACER bestens ausgestattet konnte ich mich den Temperaturen entsprechend anpassen. Der Nässetest sollte folgen! Die Etappe des zweiten Tages endete dann im Val de Cogne im Aostatal mit 513 Tages-km.
 

Durchs Aostatal und über den kleinen St. Bernhard (hier lass ich heuer die Beschreibung aus falls ihr Fotos sehen wollt, schaut bitte unter den unten aufgeführten Links zum Thema Bonette nach.)

Die Frauen-Skulptur an der Talsperre kurz vor Val dIsere wirkte auch heuer auf mich anziehend auch wenn sie immer noch nicht die passende Kleidung für Frauen-am-Motorrad trägt. Val dIsere bot diesmal Rennsport vom Feinsten…
 

Der kurz darauf folgende Col de lIseran zeigte noch deutliche Schnee- und Wasserspuren. Aber ob die zur Verfügung gestellten Rettungsmaßnahmen hier wirklich zum Einsatz kommen?
 

Übrigens wir befinden uns auf der Route des Grandes Alpes. Diese Alpen-Genuss-Strecke überrascht manchmal mit Burgen, die unerwartet riesig sind sowie hier bei Bessans. Hinter Lanslevillard wechselt die Alpenstrecke von 902 in 1006. Wir folgen ihr bis kurz hinter Orelle.
 

Hinter Orelle gehts dann Richtung Col du Galibier. Und wieder einer dieser traumhaften Pässe das gilt auch für Radfahrer! Weiter führt die Tagestour noch bis le-Monetier-les-Bains über die 1091. Fahrt nicht bis Briancon. Monetier ist viel netter auch zum Übernachten. (Tages-km 283)
 

Am nächsten Morgen auf nach Briancon. Dort mit offenen Augen geschickt hindurchgeschlängelt befindet man sich schon auf dem Col de lIzoard. Sobald man nach den wundervollen Kurven ansteht, gehts rechts nach Guillestre, entlang der Guil.
 

Die 902 führt uns dann weiter Richtung Barcellonette. Unterwegs stoppen wir natürlich bei dem Refuge Napoleon am Col de Vars. (Im letzten Jahr hat die zweite Transalp-Bonette-Crew dort übernachtet.)
 

Wir fahren weiter bis Barcelonnette um von dort zum Col de La Cayolle zu fahren. Die Straße dorthin ist nicht wirklich prickelnd. Entweder ihr habt eine weiche Dämpfung oder gute Oberschenkelmuskulatur… Der Col war dann ganz gut zu fahren, die Höhen- und Breiten-Einschränkungen sind allerdings irgendwie an mir vorbeigegangen.
Aber falls für euch möglich, fahrt immer über den Col de la Bonette. Der Pass ist einfach unaustauschbar.

Die Straße führt bis Guillaumes. Von dort durch die Schluchten des Daluis (wie immer beeindruckend) und dann Richtung Annot. Dann gehts noch über den Col de Toutes Aures eine schwingungsvolle Straße, die noch mal voll zum Angasen ist, bis der Blick auf den Lac de Castillon allein durch seine beeindruckende Farbe zum Bremsen zwingt. Es geht aber weiter am See entlang bis nach Castellane. Am nächsten Morgen wartet die Route Napoléon (N85).
(Tages-km 246)
 


Route Napoléon



Damals wie heute: eine schnelle Verbindung!
Kaiser Napoleon Bonaparte hatte sich auf seinem Verbannungsort der Insel Elba überlegt wie er auf möglichst schnellem Wege Frankreich zurückerobern könnte. So ist die schnelle Verbindung zwischen Cannes und Grenoble entstanden. Die Hauptstädte auf dieser Route, die heutige N85, sind: Cannes, Grasse, St. Vallier-de-Thiey, Castellane, Digne, Sisteron, Gap, Corps, La Mure, Grenoble.
 
Von Castellan gehts also auf die Route Napoléon Richtung Grasse. Falls also die (Super-) Sportler unter euch versehentlich reisemäßig unterwegs sind: eine absolut super Strecke. Fotos? Nee nun wirklich nicht. Irgendwie ging das nicht mehr mit dem Vom-Gas-gehen. Und irgendwann musste ich ja mal die letzten Wutzeln von den Bridgestone Reifen fahren, die NastyNils beim Testen auf dem PannoniaRing hinterlassen hatte.
Da ich aber nicht nur sportlich mit der Suzi unterwegs sein wollte, sondern auch das genussvolle Touren mitberücksichtige, bieg ich dann rechts ab auf die D21 um nach Bargeme zu fahren.
 

Bargeme, eins der schönsten Dörfer in Frankreich. Ein schneller Kaffee sollte auf eurer Tour auf jeden Fall drin sein. Aber eigentlich ist das Restaurant Chat Perché eher ein Platzerl zum Chillen. Schon vormittags lief die Musik von Ismael Lo! Und: das Wetter änderte sich nein, eigentlich nur Klimawechsel. Es wurde schlagartig warm. Nun ja wir sind mittlerweile in der Provence! Glücklicherweise gabs bei meinem RACER-Outfit noch was zu dezimieren.
 

Losreißen konnte ich mich, da der Col du Bel Homme rief (D25 Richtung Bargemon) Was immer dieser Name (Col des schönen Mannes) in uns Frauen hervorrufen mag, erwartet haben mich Schafe (nicht auf der kompletten Länge von 5 km) und eine Geisterstadt auf Militärgelände.
 

Weiter gehts über Callas in Richtung Le Muy. Hier war eigentlich die D25 gesperrt, aber wie so oft in Frankreich, war auch hier alles Verhandlungssache. Somit bekamen wir einen Eindruck von der Katastrophe, die die Flutmassen zwei Wochen zuvor angerichtet hatten.
 

Es wurde zunehmend wärmer auf dem Weg ans Wasser. Die verstörten Blicke über unseren Dress-Code kann ich nur zu gut verstehen. Hier fehlte einfach das kevlarbeschichtete Badetuch! So sehr die netten Restaurants in Port Grimaud auch ausschauten, aber wir wollten erst einmal ins Hotel in Grimaud um nen halben Tag zu relaxen. Was uns wirklich nicht schwer viel. (Tages-km 176)
 

Der eingeplante Abstecher nach St. Tropez war eine massentouristische Tortur und wir haben uns dann schnell auf die Straße (D93, D559) entlang der Küste gemacht. Die Ausblicke auf die Küstenregion sind auf diesem Teil jedoch sehr spärlich. Hier ist vieles abgeriegelt oder total verbaut. Und falls mal schöne Blicke gewährt werden: bitte nicht von der Straße abkommen…
 

Die Richtung ist Le Lavandou, wir fahren aber nur bis Canadel und biegen ab ins Inland Richtung Le Mole. Die Höhenmeter vom Col de Canadel bringen zwar keine Abkühlung aber die Kurven sind wieder toll zu fahren.
In Le Mole wechseln auf die D98 und dann die 25 km zügig abfahren bis es rechts rauf geht zum Col de Babaou (D41). Sobald ihr an der D14 ansteht, gehts links Richtung Pierrefeu-du-Var. Kurz vor dem Ort auf die D12 wechseln in Richtung Ruget-Ville. Im Ort gehts nach einer rechts Abbiege nach 100m wieder links (kein Schild!). Dann folgt den schönen Kurven bis zur D554 Richtung Signes. Hier heißt es den Fahrtwind genießen! Ansonsten anspruchslose aber zügig zu fahrende Straße. Falls ihr den Circuit Paul Ricard anschauen wollt, gehts nach 10 km nach links auf die D402 und dann nach weiteren 9 km rechts auf die N8.

Am Circuit Paul Ricard gab es an dem Tag nicht wirklich viele Motorräder zu sehen. Und die interessanten Autos blieben auch hinter Schloss und Riegel. Nach einem Kaffee in der Speed Bar führte uns der Weg über die Anlage des Circuits mit dem dazugehörigen Hotel (echt nobel) weiter bis Gemenos über die D8n zum Übernachten. (gefahrene Tages-km 194)

Los gehts Richtung Osten (D2) zum Col de lEspigoulier. Sensationell, eine absolut super Strecke!!! Egal ob du Reifen testen willst oder eine Genusstour machst am besten gleich mehrfach fahren dieser Teil gehört auf jeden Fall zu den schönsten und faszinierensten Strecken der Tour. Den Blick zwischen den beiden weißen Linien zu halten war schon eine Herausforderung genussvolle Kurven bis zum Abwinken.

Kurz hinter der Passhöhe dann links abbiegen nach Auriol. Von dort gehts weiter auf der D560 Richtung St. Zacharie, hier wechseln auf die D12 Richtung Trets, dann die D6 über Pourrière und die D23 nach Rians nehmen. Auf dem Weg nach Vinon sur Verdon wechselt die D23 in die D554. In Vinon s.V. fährt man über den Verdon und anschließend auf der D952 parallel dazu. Hier gibt es auch einen Picknickplatz am Wasser kurz vor Ausgang des Ortes.
Wir fahren über Gréoux-les-Bains nach Riez und auf der D953 bis Mézel.
 

Hinter Mézel faszinierte uns wieder der Geruch der riesigen Lavendel-Felder aber der Blick zurück ließ uns flüchten Richtung Digne-les-Bains. Eine schnelle Flucht wir waren wieder auf der N85! Vielleicht hätten wir uns den Kaffe in Digne-les-Bains sparen sollen. Das Wetter sollte uns dann doch noch einholen und wir flüchteten diesmal auf einen Campingplatz noch waren wir trocken. Und irgendwann hörte der Regen auch mal auf. Bis Marcoux sind wir noch auf der D900 gefahren um dann aber nach Westen abzubiegen um durch die Clues de Barles zu fahren (D322, D900A).
 

Was folgte war die schönste Regentour, die ich je gemacht habe: zunächst ging es an einem weiten nicht mehr ganz so trockenem Flussbett vorbei, dann fuhren wir durch dichte Dampfschwaden, die vom heißen Asphalt aufstiegen, weiter an Kohlehalden vorbei uups, hier handelte es sich um Schiefer bis zu Schluchten, die sich immer enger zusammen zogen. Wann der Regen wieder angefangen hatte, habe ich nicht wirklich wahrgenommen. Irgendwann standen wir wieder an und fuhren weiter auf der D900 Richtung Seyne. Hier gab der Regen dann noch mal alles. Ich war total froh, dass die RACER-Ausrüstung dicht hielt. Uuuund ich hatte glücklicherweise auf dem Campingplatz daran gedacht die Lüftungsschlitze und die Reißverschlüsse zu schließen, In Seyne war also nur das äußerliche Trockenlegen angesagt.
(Tages-km 212)
 

Bei strahlendem Sonnenschein gings in Seyne los auf der D900 in Richtung St-Vincent-les- Forts, weiter in Richtung Barcelonnette. Um die große Tour um den Lac de Serre-Poncon zu machen, mussten wir kurz drauf links abbiegen auf die D954. Dieser riesige Stausee bietet eine Vielzahl von unterschiedlichsten Eindrücken. Unsere Umrundung ging bis Espinasse.
 

Von Espinasse ging es über die D900B bis Gap, um dann auf der Route Napoléon (N85) über den Col Bayard bis nach St. Bonnet-en-Champsaur zu fahren. Hier gehts ab um auf den Col du Noyer zu kommen. Ein traumhafter Umweg für die, die nicht nur schnell auf der N85 fahren wollen (D117, D537). Diese beeindruckende Landschaft mit den super Kurven braucht eigentlich keine präsentative Heraushebung.
 

In Corps kommt man wieder auf die Route Napoléon, d.h. links abbiegen um nach La Mure zu gelangen. Im Ort rechts halten Richtung Valbonnais (D26, D526). Der Hitze konnten wir nicht mehr ganz entfliehen, aber dem Wärmegewitter und haben Zuflucht bei einer herzlich geführten B&B Pension gefunden. (Tages-km 216)
 

Zum langsamen aber schwungvollem Wachwerden gabs gleich eine kurvenreiche Strecke (D526) über den Col dOrnon bis Le Bourg-dOisans, dann weiter über die D1091 Richtung Grenoble. Leider ist zügiges Fahren nicht wirklich machbar. Der Rausch der Tour de France hat begonnen und es ist erstaunlich wie viele Menschen auf Rennrädern unterwegs sein können.
 

Um dem mühsamen Getummel zu entkommen sind wir in Séchillienne rechts abgebogen zum Col Luitel. Holprig gehts hinauf bis zu einem überraschend nett angelegten Naturkunde-Center mit dem angrenzenden Lac Luitel. Die Menschenmassen auf dem Zebrastreifen sind für mich aber nicht wirklich vorstellbar.

Direkt hinter dem See Luitel kommt man auf die gut fahrbare D111 egal ob man rechts herum über Chamrousse oder die kürzere Variante links herum Richtung Uriage-les-Bains fährt, auf jeden Fall werden wieder wundervolle Kurven geboten. Nach genussvollen Kurven jetzt auch das genussvolle Eis in Uriage-les-Bains. (Auffallend war die Namensgebung des Eises: lile de beauté Insel der Schönheit na, wenns hilft!). Es folgte die Fahrt über die D524 nach Grenoble und eine Hitze-Tour über die Autobahn bis Lyon die angesagten 35°C im Schatten wären ein Traum gewesen. Abkühlung durch Fahrtwind oder so etwas wie Verdunstungskälte blieben eine Vatermorgana. (Tages-km 214) In Lyon bei meinem Mann habe ich mir dann einen Tag Pause gegönnt.
 

 
Das Ziel bei der Heimreise von Lyon nach Purbach war einfach: deutsche Autobahn und ordentlich Angasen. Los gings dann Richtung Genf (A42, A40) Warum ich dann am Genfer-Kreuz schlafmützigerweise geradeaus weitergesemmelt bin, weiß ich nicht. Wahrscheinlich sollte ich endlich mal den Lac Léman näher kennen lernen. Auf jeden Fall war die Stadt Evian sehenswert und die Straße am See entlang entspannt bei schönem Ausblick zu fahren. In Montreux gings dann auf die Autobahn (Freiburg, Bern, Zürich, Winterthur, St. Gallen, Dornbirn, Feldkirch). Mittlerweile ist es eh klar, dass ich wieder zum Wilden Mann fahre. Diesmal bin ich nach dem Arlbergpass auf der aussichtsreichen Nebenstrecke geblieben, wodurch ich neue Einblicke bekommen habe. (Tages-km 723)
 
 
Die Frühstücksmeldungen in Tösens waren nicht berauschend: Das Unwetter zieht von Innsbruck nach Salzburg. O.K. zieht also vor mir her. Das Ötztal ist wegen Felsabgängen gesperrt wollte ich nun auch nicht durch fahren. Mal sehn wie schnell der Regen ist.

Als Morgenstarter schnell noch die Pillerhöhe, dann auf die Autobahn Richtung Innsbruck. Und dann endlich die Grenze nach Deutschland: Geschwindigkeitsbegrenzung bis Rosenheim 120. Die A8 Richtung Salzburg war dann für mich leer geräumt, d.h. ich konnte um die 200 km/h mühelos längere Streckenabschnitte fahren. mühelos gilt nicht nur für die Verkehrsdichte, auch die GSX 1250 F blieb ruhig und spurstabil (ja klar, das zusätzliche Windschild fehlte, auch wenn ich kein Riese bin mit 1,72 m Körpergröße) und die BT 023er Reifen von Bridgestone unterstrichen das relativ ruhige Fahrgefühl. Also keine Vibration und sie hielten auch hier was sie versprachen. Schade dass dann der Stau bei Salzburg auftauchte. Und nicht nur das, auch das Unwetter schien sich im Unklaren über Zugrichtung und Geschwindigkeit. Ich bin einmal drumherum gefahren und 2mal reingekommen. Aquaplaning ist für uns nun nicht ganz so kritisch eher die herumtreibenden Bruchstücke eines Porsches… Das Wetter brachte aber auch nette Begegnungen. Man traf sich halt immer wieder. Die erzählten Geschichten sind wie immer das Schönste, ob vom Tschechen, der seine 2 Begleiter im Regen verloren hat oder dem Jaguar-Fahrer, der beim Fahren nasse Füße bekommen hatte oder dem ungarischen Motorrad-Kurier aus London, der im Urlaub endlich mal Mopedfahren wollte…

Irgendwann ließ der Regen nach und ich bin dann über Linz, St. Pölten, Mödling und Eisenstadt wieder in Purbach angekommen bei 30°C und strahlendem Sonnenschein! (Tages-KM 660)

Insgesamt bin ich in den 11 Tagen 4064 km gefahren.
 

Das Handling der Suzuki GSX1250F-ABS

Überraschend einfach und beweglich ist die GSX1250F für mich überraschend da sie ja mit fahrfertigen 257 kg nicht grad als leichtes Mädel daherkommt.
Den massiven Sicherheitsbügel für die Sozia hab ich ja nun nicht wirklich gebraucht. Aber die durchdachten Feinheiten machten die Befestigung der Reiserolle einfach umkompliziert. Sorry an alle Koffer-Freaks ich fahr halt lieber ohne. Und mir taugt der Hauptständer, wenn ich alleine unterwegs bin und niemand greifbar ist fürs Kettenölen. Viele Kleinigkeiten, die das Gesamtbild eines idealen Sport-Tourers abrunden. Kostspielig werden lediglich die tröstenden Kaffees, wenn du (vor allem als Mädel) bei dem sensationellen Drehmoment ein paar Jungs stehen lässt - und das so völlig unerwartet. Die technischen Daten schaut euch bitte noch mal bei dem Test von Kot an.
Was mir fehlte, war der Zusatzaufbau bei dem eher sportlichen Windschild. Mich hat der Fahrtwind bei normaler Fahrhaltung schon an den Schultern getroffen. Für diejenigen unter euch, die viel reisen auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung. Vibrationen? Ja aber äußerst geringfügig und du nimmst sie wenn überhaupt nur wahr, wenn du bei 3500 bis 4000 U/min völlig losgelöst so vor dich hinrollst.
Alles in allem hat mir also das Fahren mit der GSX1250F-ABS auf der langen Tour sehr viel Spaß gemacht.
 
Der neue Sport-Touring-Motorradreifen von Bridgestone BT-023

Zusammenfassend bin ich mit dem Paket BT-023 auf der Suzuki GSX-1250F sehr zufrieden: Die Reifen zeigten gute Haftung auf kalter nasser kurvenreicher Straße (die Pässe waren ja grad erst auf!) bis hin zur stabilen ruhigen Laufleistung auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten um 200 km/h. Und das nachdem ich fast 4000 km damit gefahren bin. Dass die Haftung auch beim ganz normalen Passfahren vertrauenserweckend ist, hat sich bei mir vor allem bei der kurvenreichen Strecke hinter Gémenos gezeigt. Wie gut sich die Reifen auf heißem Asphalt bei Rennstreckenbedingungen verhalten, haben wir ja schon bei NastyNils gelesen.
 

Text/Fotos: FrecheHexe

 

Interessante Links:

Test: Bridgestone BT-023

Test: Suzuki GSX1250F ABS

Reisestory: Col de la Bonette 2009

Reisestory: Col de la Bonette 2010

Circuit Paul Ricard

Das verwendete Kartenmaterial:

Vom ADAC herausgegeben:
- Alpenstraßen 3 Karten im Maßstab 1:450 000
- Motorradtouren: Aostatal 1:300 000
- Motorradtouren: Rhone-Alpen 1:300 000
(Die Motorradtouren könnt ihr euch auch online anschauen und herunterladen.)
Von Michelin herausgegeben:
- Provence-Cote-dAzur 1:200 000
 

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Die Hotels entlang der Tour:


Tösens
Gasthof-Pension-Restaurant
Wilder Mann

Elmar Senn
A-541 Tösens 60
An der alten Reschenbundesstraße
Tel. +43 5477/203
senn@toesens.at
www.toesens.at
Ü+F kosten pro Person 30,-€/35,-€
Die Motorräder können in die hauseigene Garage gestellt werden.
Ein total lieber Familienbetrieb mit ausgezeichneter Küche!
Sehr empfehlenswert!

Cogne
Cogne Vacanze S.r.l.
Via Bourgeois, 2
11012 Cogne (AO)
Tel. 0039 0165 74821
e-mail: info@cognevacanze.com
www.cognevacanze.com
Ü+F kosten für 2 Personen 100,-€
Die Motorräder können in die hauseigene Garage gestellt werden.
Sehr empfehlenswert!
 

Le-Monetier-les-Bains
lAuberge du Choucas
Serre-Chevalier 1500,
05220 Le-Monetier-les-Bains
Ü für 2 Personen ab 100,-€
Die Motorräder stehen leider vor der Tür kein Parkplatz
Sehr gute Küche
empfehlenswert

Castellane
Nouvel Hotel du Commerce
Place de lEglise
04120 Castellane, France
Tel. 0033 (0)492836100
e-mail: accueil@hotel-fradet.com
www.hotel-fradet.com
ÜF für 2 Personen 105,-€
Die Motorräder stehen auf hauseigenem Parkplatz
empfehlenswert

Grimaud
Chambres dHotes
LA DIVALI
Rd 44 Quartier des Roberts
Route du plan de la tour
83310 Grimaud, France
Tel. 0033 (0)494568223
Portable 0033 (0) 623944329
ÜF für 2 Personen 100,-€
Die Motorräder stehen auf hauseigenem Parkplatz (Innenhof)
Seeeeehr empfehlenswert

Gémenos
Hotel du Parc
Vallée de Saint-Pons
13420 Gémenos Provence France
Tel: 0033 (0)442322038
info@hotel-parc-gemenos.com
ÜF für 2 Personen 85,-€
Die Motorräder stehen auf hauseigenem Parkplatz
Sieht auf den Bildern gut aus…

Seyne
Le Vieux Tilleul
04140 Seyne les Alpes, France
Tel : 04.92.35.00.04
Hotel@vieux-tilleul.fr
www.vieux-tilleul.fr
ÜF für 2 Personen 116,-€
Die Motorräder stehen auf hauseigenem Parkplatz
Sehr empfehlenswert!

Valbonnais
Le Beau Site
D. et J.P. Giret
Chambres dhotes
38740 Valbonnais, France
tel. 0033 (0) 476301079
portable: 0033 (0)671704076
valbeausite@sfr.fr
http://valbeausite.monsite.orange.fr
ÜF für 2 Personen ca. 80,-€
Die Motorräder stehen in der hauseigenen Garage
Sehr liebenswert geführte Pension!
Einfach aber empfehlenswert
Autor
FrecheHexe

FRECHEHEXE

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Bericht vom 19.07.2010 | 12.242 Aufrufe

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