Bilder: Piaggio Beverly 400 S Test 2021
In und um Wien muss Piaggios neue Pendlerwaffe, der Beverly 400 S bezeugen, wie gut er mit den Anforderungen des Alltags zurechtkommt. Testtag mit Zonko und Poky!
Unser Testfahrzeug wurde in der Lackierung Orange Sunset sowie der S-Version zur Verfügung gestellt.
Die dunkelgrauen Felgen passen gut zum matten Farbton, der nur in der S-Version erhältlich ist.
Diese zeichnet sich zudem durch eine elegante, zweifarbige Sitzbank mit abgesteppten Nähten aus.
Optisch ist der Beverly für 2021 etwas maskuliner gezeichnet worden.
Die aggressive Frontscheinwerfer in LED-Technik ausgeführt passt da gut ins Bild.
Die Verarbeitungsqualität ist auf durchwegs hohem Niveau.
Unter dem Norm-Druck der Euro 5 Abgasregelungen stehend, musste Piaggio den Beverly für die Saison 2021 motorisch überarbeiten.
Während anderswo versucht wird, die Leistung des Vorjahresmodell irgendwie über die Hürde zu retten, nutzte man beim Beverly die Gelegenheit um ihm ein ordentliches Powerplus zu spendieren.
20 Prozent mehr Leistung und 30% mehr Maximaldrehmoment aus dem nun 399 (statt bisher 330) Kubikzentimeter großen Einzylindertriebwerk können sich sehen lassen!
Die 35,4 PS und knapp 38 Nm sind an der Ampel echte Argumente.
Auch beladen und im Soziusbetrieb reicht die Kraft locker aus.
In der Stadt hat der Beverly 400 S damit kaum natürliche Feinde.
Die 191 Kilogramm sind ein stattliches Gewicht für einen Roller.
Dank des relativ niedirgen Durchstiegs und der geringen Sitzhöhe von lediglich 800 mm ist das Rangieren und das Langsamfahren allerdings problemlos möglich.
In abschüssigen Parklücken sollte man den Beverly aber dennoch besser in Fluchtrichtung abstellen, um sich das Leben nicht unnötig zu erschweren.
Einmal in Bewegung fällt im Stadtverkehr der gute Einschlag des Beverly 400 auf, trotz des relativ langen Radstands von 1.560 mm wuselt es sich locker durch die Blechlawinen Wiens.
Etwas fummelig präsentiert sich die Bedienung am linken Lenkerende.
Der Schalter für das Umschalten von Abblend- auf Fernlicht bzw. für die Lichthupe ist unmittelbar über dem Blinker angebracht. Die Form der schaltereinheiten ist beinahe ident.
Dadurch kann es schon einmal passieren, dass man dem Vordermann die Lichthupe gibts, statt dem Hintermann anzuzeigen, dass man rechtsabbiegen möchte.
Die neu überarbeiteten Federungskomponenten von Showa bieten einen guten Kompromiss zwischen Komfort auf schlechten Straßen und dynamischer Abstimmung für die flotte Kurvenhatz
Hier kommen auch die im Vergleich zur Vorgänger breiteren Reifen positiv zur Geltung. Passend zum starken Motor bieten sie genügend Grip um die Kraft souverän auf die Straße zu bringen.
Großradrollertypisch ist der Geradeauslauf und die Stabilität in langen Radien und bei höheren Geschwindigkeiten vorbildlich.
Auch die Autobahn kann man mit dem Beverly 400 S bedenkenlos befahren.
Beherzt am Kabel gezogen, stehen relativ flott 150 am Tacho, das sind satte 15 km/h mehr als Piaggio offiziell als Höchstgeschwindigkeit angibt.
Auch der Windschutz ist tadellos, der Windschild ist jedoch nicht höhenverstellbar.
Fein wäre es, wenn es Tempomat, oder Heizgriffe gäbe, diese sind allerdings leider auch gegen Aufpreis nicht zu bekommen.
Roller zeichnen sich ja vor allem durch ihre hohe Praktikabilität aus, der Piaggio Beverly 400 S macht hier keine Ausnahme.
Zwei Jethelme bekommt man locker unter die Sitzbank, das Fach ist sogar beleuchtet, was beim abendlichen Ein- und Ausladen von diversem Krimskrams durchaus nützlich ist.
Im kleinen Fach vorne in der Verkleidung ist ein USB-Anschluss verbaut, über den sich Handy und Co. während der Fahrt laden lassen.
Der Beverly 400 startet mittels Key-Less Go System sobald sich der Schlüssel in der Nähe befindet. Dieses System ist deaktivierbar, so kann man im Kaffeehaus beruhigt erste Reihe fußfrei parken und den Schlüssel am Tisch liegen lassen, ohne befürchten zu müssen, dass sich jemand auf den Beverly setzt und aus dem Staub macht.
Die Sicherheitsfeatures wurden aus dem Vorgänger Beverly 350 übernommen. Die Antischlupfregelung ist nach wie vor abschaltbar, das ABS nicht. Etwas angegraut wirkt das 5,5 Zoll große LC-Display. Auch wenn man alle Informationen rasch findet und die Ablesbarkeit in Ordnung geht, ist man auf diesem Gebiet mittlerweile besseres gewohnt.
Der Verbrauch pendelt sich zwischen 3,5 und 4 Litern auf 100 Kilometer ein, im Zusammenspiel mit dem 12,5 Liter fassenden Tank ergibt sich somit eine Reichweite von über 300 Kilometern.
Offiziell gibt Piaggio 3,7 Liter bzw. 87g CO² pro km an, die Werte sind in Österreich für die Versicherung und NoVA interessant.
Trotz Hubraumplus halten sich die Kosten also in Grenzen.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 07.10.2021