BMW Rockster gefahren...

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Im Februar hatte ich die Möglichkeit erstmals nach der Führerscheinprüfung ein Motorrad zu fahren. BMW-Wien hat sich erbarmt und mir ein Bike für 800 km zur Verfügung gestellt.
Große Jungfernfahrt im Februar. Die Zeit zwischen Fahrschule und dem "Ersten Mal" erschien mir endlos lang. Doch Anfang Februar passte erstmals das Wetter und Dieter Fuchs von BMW-Wien hatte mir eine F 650 CS zum Einfahren angeboten. Am Freitag, den 6.2. um 9:15 Uhr holte ich sie ab. Es musste noch etwas Papierkram erledigt werden und so trank ich mit meiner Freundin noch einen Kaffee zwischen M3 und 645 i. Dann kam die schlechte Nachricht - der Schlüssel für die Scarver konnte nicht gefunden werden. Dabei wäre sie mir eigentlich am liebsten gewesen, da ich sie auch in der Fahrschule gefahren bin. Wir gingen runter in die Garage um zu sehen, was sonst noch da war. Einige mächtige Touring-Schiffe, ein paar Cruiser und die R1150R Rockster, die mir Dieter Fuchs auch gleich ans Herz legte. Ich wurde erheblich unruhig, da das von der Masse und Leistung doch etwas heftiger war als das Fahrschul-Moped. Doch ich war froh, dass er mich ins kalte Wasser stieß. Außerdem hatte er mich psychotherapeutisch dermaßen bearbeitet, dass ich wahrscheinlich sogar über ein Beet von glühenden Kohlen und Reisnägeln gegangen wäre. Sie wurde an der BMW Zapfsäule noch aufgetankt, das Nummernschild wurde ur gut befestigt und ich düste los.


Was ich auf der Autobahn sofort merkte - Die Rockster erregt umheimlich viel Aufmerksamkeit. Ständig verdrehten die Käfigfahrer und - beifahrer ihre Köpfe um 180 Grad nach mir (bzw. dem Motorrad) um. War ein überlegenes Gefühl. Nicht fahren können und trotzdem schauen alle. Zuerst fuhr ich von Wien nach Wr. Neustadt in die Firma, wo ich, wie jeden Tag, eine Stunde arbeitete. Danach ging's nach Hause nach Eisenstadt für eine kurze Stärkung. Nach 10 Minuten saß ich wieder am Bock. Ich wollte nicht wieder auf die Autobahn Kilometer fressen, sondern einfach die Ortschaften der Umgebung durchfahren. Würde fahrtechnisch sicher mehr bringen. Ich fuhr Hornstein, Wimpassing, Wampersdorf, Deutsch Brodersdorf. Am Ortsende von Deutsch Brodersdorf kehrte ich dann um, weil ich gesehen habe, dass man nach Loretto abbiegen kann - und von dort aus fährt man die berühmten Serpentinen nach Eisenstadt. Bestes Gelände um Kurvenfahren zu üben. Diese Kreuzung hatte ich aber leider schon verpasst. Ich sah das Ortsende schon kommen und links die letzte Möglichkeit zur Umkehr - die letzte Straße auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Also zog ich zum Mittelstreifen und bremste auch erst auf diesem. Blöd nur, dass dort alles voller Rollsplit war. War aber für das arge ABS-System überhaupt kein Problem. Fühlte sich plötzlich so an, als hätte sich der Autopilot eingeschaltet. War überhaupt kein Stress mehr zu spüren. Als ich die Serpentinen erreichte, wurde ich etwas nervös, weil ich schon einige Biker gesichtet hatte. Ich konzentrierte mich voll und versuchte die Kurven so gut wie möglich zu nehmen. So weit ich mich erinnern kann habe ich kein einziges Mal geschaltet. 3. Gang vom Anfang bis zum Ende. In einer harten Rechts stand am linken Fahrbahnrand ein Monsterfahrer, der gerade seinen Lederkombi zurechtzog. Ich wollte trotz größter Unsicherheit in der Kurve cool bleiben und hob die Hand zum Gruß. Das Ganze muß so elegant und locker gewirkt haben wie die Jazz Gitti beim Eislaufen am Neusiedlersee - bei nur 5 cm Eisdicke. Der Monster-Fahrer erstarrte - ich weiß nicht, ob er nach diesem Anblick noch weiterfahren konnte. Hat wahrscheinlich geglaubt er ist schwer auf Drogen. So was hatte er sicher noch nie gesehen.
Nach der Serpentinen-Tour bin ich dann wieder mehr auf geraden Straßen gefahren, um die Beschleunigung zu geniessen:-)

Die darauffolgende Woche konnte man fast nie fahren und so stand die Rockster einsam in meiner völlig überfüllten Garage. Bin ein paar Mal nach der Arbeit gefahren, aber es war einfach wieder zu kalt. Für die nächste Woche war nur für Montag und Dienstag trockenes Wetter angesagt, danach würde der Winter wieder zurückschlagen. Also entschloß ich mich, die Rockster am Dienstag Morgen wieder zurückzustellen. 400 gefahrene Kilometer waren mir etwas peinlich und so kroch ich schon um halb sechs auf um noch einige abzuspulen. Diesmal entschloß ich mich zusätzlich die Schihose drüberzustreifen. Es hatte wieder einige Grad unter Null. Trotz der guten Ausrüstung waren meine Knie in den nächsten Tagen umheimlich steif und gefühllos. Ich fuhr wieder mehr in der Stadt herum als auf der Autobahn. Nach 120 Kilometern kehrte ich noch mal kurz zu Hause ein, nahm ein Frühstück zu mir und brach dann nach Wien auf. Das Wetter war an diesem Tag perfekt und ich wäre am liebsten den ganzen Tag gefahren. War echt traurig als ich sie wieder abgeben mußte. Mir hat das Bike extrem getaugt. Hätte sie am liebsten 200-mal am Tag gestartet, nur um dieses tiefe Grummeln zu hören. Die Fahrleistungen waren für mich mehr als O.K. und man schaut auf der Rockster einfach immer cool aus - auch wenn man's nicht ist

P.S.: Habe keine Fotos von mir in Fahrt zugelassen. Hätten nur schockiert.

Wer den Bericht vom Riddler lesen will, der die Rockster ein Wochenende fahren durfte, hier der Link: http://www.1000ps.at/forum.asp?thema_id=505801&id=505801#view

Weiter Infos: www.bmw-wien.at

Besonderer Dank geht klarerweise an Dieter Fuchs und BMW Wien!

Fazit: BMW R 1150 R Rockster 2004

Extrem taugliches Bike - sowohl für die Straße als auch für den Fahrer selbst. Anfänger haben sich mit diesem Motorrad ein Goldstück eingefangen - allerdings ist sie nur bei Schönwetter zu empfehlen.


  • Anspruchsvolles Handling
  • angenehmes Fahrverhalten
  • guter Sound.
  • Suboptimal im Winter.

Bericht vom 15.03.2004 | 39.392 Aufrufe

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