Vespa Elettrica 2019 - erste Testfahrt

Jetzt am Markt verfügbar

Nach dem Erfolg der Online-Vorbestellung kommt die Vespa Elettrica auf den Markt. 2 Jahre nachdem wir die Elektro-Vespa zum ersten Mal gesehen haben, bringen die Italiener den Strom-Roller nun auf die Straße. Doch welche Werte dürfen wir uns in Sachen Leistung und Reichweite erwarten - und wie fährt sich die erste Elektro Vespa?

Vespa Elettrica Leistung

Das Herzstück der Vespa Elettrica bringt eine Dauerleistung von 3,5 kW und eine Spitzenleistung von 4 kW: Werte, die zusammen mit einem Drehmoment von über 200 Nm eine überlegene Leistung gegenüber einem herkömmlichen 50-cm-Roller bieten. Vor allem in Bezug auf Beschleunigung und Bergaufleistung, die von der typischen Charakteristik von Elektromotoren profitieren. Dies führt zu einer raschen Fahrt auf urbanen Routen in völliger Stille.

Vespa Elettrica Reichweite

Die Vespa Elettrica garantiert eine maximale Reichweite von bis zu 100 km - ein Wert, der sich auf einer Landstraße dank des Lithium-Ionen-Akkus und eines effizienten Kinetic Energy Recovery Systems (KERS), das ihn in den Verzögerungsphasen lädt, nicht wesentlich ändern sollte. Der Ladevorgang ist noch dazu relativ einfach: Der Lithium-Ionen-Akku benötigt, genau wie derjenige in modernen Smartphones, keine besonderen Vorkehrungen. Zum Aufladen zieht man einfach das Kabel aus dem Sitzraum, in dem sich normalerweise der Tankdeckel befindet, und schließt es an eine normale Steckdose oder an eine der häufiger werdenden öffentlichen Ladestationen in Großstädten an. Der Akku lässt sich jedoch nicht entfernen, weshalb immer eine Steckdose in Reichweite der Elektro-Vespa sein muss. Die Standardzeit für eine vollständige Ladung beträgt 4 Stunden (bei einer Spannung von 220 V).

Motor und Akkupack sind völlig wartungsfrei. Der Akku bietet eine Effizienz für bis zu 1000 volle Ladezyklen. Dies entspricht einer Reichweite zwischen 50.000 und 70.000 km, was einem Betrieb von etwa zehn Jahren für ein Stadtpendelfahrzeug entspricht. Der Akku behält auch nach den tausend Ladezyklen immer noch 80% seiner Kapazität bei. Der kompakte Akku befindet sich unter dem Helmfach und beeinträchtigt nicht die Funktionalität des Vespa Elettrica-Sitzabteils, das einen Jet-Helm aufnehmen kann.

Fahrmodi der Vespa Elettrica

Ride by Wire steuert die Leistungsabgabe des Vespa Elettrica-Motors. Durch Drücken der RIDING MODE-Taste auf der rechten Seite des Lenkers kann der Fahrer zusätzlich zum Rückwärts-Modus zwischen ECO und Power wählen. Der ECO-Modus, der Energie sparen soll, verlängert die Lebensdauer der Batterie. Die Geschwindigkeit ist auf 30 km/h begrenzt und die Beschleunigung ist langsamer. Power ist jedoch der grundlegende Fahrmodus, der die Leistung des Motors voll ausnutzt.

Vespa Elettrica X: Reichweite bis zu 200 Kilometer

Die Vespa Elettrica wird im Laufe des Jahres 2019 auch in der X-Version erhältlich sein. Die Reichweite beträgt fast 200 km, da sie mit einem benzinbetriebenen Generator ausgestattet ist, der je nach Fahrstil die Batterie spart. Um Platz für den Generator und seinen Kraftstofftank (3 Liter) zu schaffen, verwendet die Vespa Elettrica X einen kleineren Akku, der bei ausgeschaltetem Generator eine Reichweite von bis zu 50 km bietet. Der Generator erhöht die Reichweite um weitere 150 km, wodurch die Vespa Elettrica auch für Fahrten außerhalb der Stadt geeignet ist. Der Generator schaltet sich automatisch ein, wenn der Ladezustand der Batterie einen bestimmten Schwellenwert unterschreitet, oder der Fahrer kann ihn manuell durch Auswahl des Extender-Modus starten.

Vespa Elettrica - erster Test auf der EICMA 2018

Während der EICMA 2018 hatten wir sogar die Möglichkeit, die Vespa Elettrica als eine der ersten Motorradmagazine zu testen! Dazu wurde ein kleiner Parkour auf dem Messegelände abgesteckt, der aus Beschleunigungsgeraden, Spitzkehren und Schikanen bestand. Im Fahrmodus Power, der die gesamte Leistung von 4 kW abruft, wurden die ersten paar Runden bewältigt. Wer sich einen gewaltigen Elektro-Punch auf der Vespa erwartet, wird leider enttäuscht sein. Sehr sanft und gleichmäßig beschleunigt die kleine Italienerin, wie man es auf einem Mopedroller gewohnt ist - nur eben deutlich leiser und umweltfreundlicher. Während der kurzen Fahrt machte sie einen sehr hochwertigen Eindruck - alle Knöpfe gaben ein solides Gefühl und trotz der kleinen Räder war die Elettrica alles andere als kippelig. Im ECO Modus ist die Beschleunigung laut Vespa schwächer - spürbar war das aber nicht. Bei 30 km/h war eben Schluss.

Erstes Kurztest-Fazit: Für alle, die Vespas lieben und das nötige Kleingeld haben, ist die Vespa Elettrica eine sinnvolle Alternative für die Stadt. Sie ist leise, braucht kein Benzin und sieht dank ihrer Lackierung mit Metall-Finish noch dazu richtig gut aus. Möchte man mehr verstauen, empfiehlt sich ein optionales Topcase, da der Stauraum nur dem der Primavera entspricht und somit Platz für einen Jethelm bietet. Der größte Nachteil: Die Akkus können nicht entfernt werden, weshalb ein bequemes Aufladen in der eigenen Wohnung nicht möglich ist.

Bericht vom 05.11.2018 | 112.532 Aufrufe

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