Aprilia Tuono V4 1100 Factory vs. Tuono RR Test in den Alpen 2016

Naked Bikes in den Alpen - Aprilia Tuono Factory vs Tuono RR

Die Aprilia Tuono V4 1100 ist ohne Zweifel eines der schärfsten Naked BIkes, das es zur Zeit gibt - sowohl auf der Rennstrecke als auch auf der Landstraße. Für den Racetrack bietet sich natürllich die noch edlere Factory-Version mit feinem Öhlins-Fahrwerk an, für die Landstraße ist die "normale" RR vielleicht sogar die bessere Wahl. Doch welche der beiden Raketen eignet sich am besten für die Alpen?

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Naked Bikes werden immer stärker, immer besser, immer schneller - und machen vor allem im Falle der beiden Aprilia Tuono-Schwestern auch immer mehr Spaß! Bei Naked Bikes, die aus ihren V4-Motoren 175 PS und 120 Newtonmeter Drehmoment schöpfen, könnte man ja auch eine gewisse hinterlistige Leistungsentfaltung vermuten - doch weit gefehlt, die beiden Aprilia Tuono V4 1100 besitzen den exakt gleichen Motor, die gleichen Elektronik-Features und die gleiche, einfache Fahrbarkeit ohne Starallüren. Jedenfalls sorgten die beiden Italienerinnen auch in den selektiven Alpen für helle Begeisterung.

Vaulis Meinung zu Aprilia Tuono V4 1100 Factory vs. RR:

Es mag bereits einige Power-Naked Bikes geben, die mit unglaublich starken Triebwerken sowohl auf der Landstraße als auch auf der Rennstecke eine ausgezeichnete Figur machen, mIt ihrem Öhlins-Fahrwerk, den vielen Superbike-Komponenten und dieser unglaublichen Performance ist die Aprilia Tuono V4 1100 Factory aber das zur Zeit ab Werk bestausgestattete Naked Bike am Markt. Für gewöhnlich geben wir natürlich keinen Cent auf ein bretthartes Rennstrecken-Fahrwerk, auf der Tuono Factory arbeitet das schwedische Gold aber vergleichsweise human und beutelt demFahrer nicht gleich alle Füllungen aus den Zähnen. Außerdem gibt es auch in den Passregionen weitere Radien, auf denen die Tuono Factory ihre Öhlins-Vorteile ausspielen kann.

Insgesamt bietet die Aprilia Tuono V4 1100 RR aber doch mehr für die Alpen - weil sie weniger bietet: Das Fahrwerk spricht nur geringfügig weniger sensibel an, bietet dafür auf Rüttelpisten noch etwas mehr Komfort und der etwas "schmälere" Reifen (190/55-17 auf der RR statt 200/55-17 auf der Factory!) könnte in Spitzkehren das Zünglein an der Waage sein. Wenn auch beide Tuonos über das gleiche, harmonisch fahrbare V4-Kraftwerk verfügen, das so unglaublich viel Freude bereitet. Letztendlich sollte für alle "Geerdeten" der niedrigere Preis für die RR-Version sprechen - die "schlechtere" Touno kann immer noch mehr, als viele direkte Konkurrentinnen. Für alle "Abgehobenen", für die Geld keine Rolex spielt, darf es aber natürlich sehr wohl die Tuono Factory sein, die neben ihrem Öhlins-Fahrwerk auch mit edleren Komponenten und einer noch ansprechenderen Optik aufwarten kann.

K.OTs Meinung zu Aprilia Tuono V4 1100 Factory vs. RR:

Motorradhersteller pflegen, ihr Bestes noch besser zu machen und es R, S, RR, SE, oder RS zu nennen. Die Aprilia Tuono V4 1100 RR ist nun schon das ziemlich Beste, was die andere italienische Marke zu bieten hat und deshalb nennt sie ihr Topmodell Factory. Ausgestattet mit minimaler Verkleidung und maximaler Leistung, zählt die Tuono zu den brutalsten Bikes dieses unfriedlichen Planeten. Aprilias Interpretation eines Naked Bikes präsentierte sich optisch immer wie durch unfreiwilligen, gewaltsamen Verlust diverser Teile entstanden und nicht durch überlegtes, kreatives Schaffen: Zerklüftet, entrückt, unfertig. Seltsamerweise macht genau das seinen Charme und Einzigartigkeit aus. Geometrisch näher am Superbike als die meisten Konkurrentinnen, verlangt die Tuono im Alltag ein wenig Leidensfähigkeit. Der Sport muss beim Fahrer eindeutig Priorität haben, der Komfort der Fahrdynamik hintangestellt werden.

In den Alpen wird dies besonders deutlich, wenn über der Baumgrenze Fahrbahnschäden und Spitzkehren ebenso zahlreich werden wie Bodenwellen und Ampeln in der Stadt. Die Tuono lässt sich nicht so einfach in die Kurven drücken, braucht größere Radien und drängt den Fahrer, sie von der Leine zu lassen. Dieses Motorrad braucht definitiv viel Auslauf. Dann belohnt sie uns aber mit dem spektakulärsten Fahrerlebnis aller Naked Bikes. Das ist reine Geschmackssache. Keine Frage ist allerdings, um wieviel besser die Factory mit ihrer speziellen Lackierung, den roten Felgen, dem Öhlins-Fahrwerk und dem 200er Hinterreifen mit dem spitzen Racingheck aussieht und fährt. Das Allerbeste ist eben immer noch besser als nur das Beste.

Und wo kann man diese und weitere Motorräder günstig in den Alpen mieten?

Am besten im Highbike Testcenter in Ischgl / Paznauntal - da gibt es alle Traummotorräder quasi zur "freien" Entnahme. Maschinen wie eine BMW K 1600 GTL, KTM 1290 Super Duke GT, Aprilia Tuono Factory, Ducati XDiavel S oder Triumph Thruxton stellt man sich nicht so ohne weiteres in die Garage. Sie sind geil aber nicht günstig. In Ischgl kann man sie zu konkurrenzlos günstigen Preisen mieten und fühlt sich dabei wie im Paradies. Subventioniert wird das Projekt vom Tourismusverband und von der Motorradindustrie. Die Abwicklung ist denkbar unkompliziert: Einfach ein Wunschquartier für den Alpenurlaub im Paznauntal wählen - dabei spielt es keine Rolle ob man am Campingplatz nächtigt, im MoHo Motorradhotel oder im 5-Strerne-Palast. Die Zimmerpreise sind im Sommer deutlich günstiger als im Winter und das Personal ist auch wesentlich entspannter. Die Partymetropole Ischgl wird zum Mekka für Aktivurlauber und man fühlt sich als Motorradfahrer/in richtig wohl. Die Motorräder reserviert man dann vorab auf der Website vom Highbike Testcenter.

Ischgl Top of the Mountain Biker Summit

Im Winter ist Ischgl der Party-Hotspot schlechthin. Wer die Partystimmung aber auch im Sommer genießen möchte, besucht Ischgl am besten während des "Ischgl Top of the Mountain Biker Summits". Das große Motorradtreffen mit dem einzigartigen Rahmenprogramm findet von 22. bis 24. Juli 2016 statt. Mehr Infos zum Ischgl Top of the Mountain Biker Summit.

Fazit: Aprilia Tuono V4 1100 Factory 2016

Es mag ja bereits einige Power-Naked Bikes geben, die mit unglaublich starken Triebwerken auch auf der Rennstecke eine ausgezeichnete Figur machen. MIt ihrem Öhlins-Fahrwerk, den vielen Superbike-Komponenten und dieser unglaublichen Performance ist die Aprilia Tuono V4 1100 Factory aber das zur Zeit beste Naked Bike auf der Rennstrecke. Am erstaunlichsten ist, dass sich die Respekt einflössenden 175 PS und 120 Newtonmeter Drehmoment aber auch auf der Straße und sogar in den verwinkelten Alpen so unkompliziert und einfach beherrschbar benehmen - die Tuono Factory ist nicht nur schnell sondern macht auch unglaublich viel Spaß!


  • unglaublich starker und einfach beherrschbarer Motor
  • edles Öhlins-Fahrwerk
  • bequeme Sitzposition
  • gute Aerodynamik
  • transparente Bremsen
  • eigenständige Optik
  • hochwertige Komponenten
  • spitzen Auspuff-Sound
  • sehr hoher Preis

Fazit: Aprilia Tuono V4 1100 RR 2016

Wer auch in höheren Preisklassen auf sein Geld achten muss, ist mit der Tuono V4 1100 RR besser bedient als mit der Factory-Version - weil sie weniger bietet: Das Fahrwerk spricht nur geringfügig weniger sensibel an als die teureren Öhlins-Komponenten der Factory, bietet dafür auf Rüttelpisten noch etwas mehr Komfort und der schmälere Reifen (190/55-17 auf der RR statt 200/55-17 auf der Factory!) kann in Spitzkehren das Zünglein an der Waage sein. Über das harmonisch fahrbare V4-Kraftwerk, das so unglaublich viel Freude bereitet, verfügt auch die RR-Version. Insgesamt kann die "billigere" Tuono immer noch mehr, als viele direkte Konkurrentinnen.


  • gelungene Optik
  • unglaublich starker und einfach beherrschbarer Motor
  • gutes Fahrwerk
  • bequeme Sitzposition
  • gute Aerodynamik
  • transparente Bremsen
  • spitzen Auspuff-Sound
  • hoher Preis

Bericht vom 20.07.2016 | 43.022 Aufrufe

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