Roller-Tuning - Das Duell

Rollertuning – Das Duell mit der Referenz-Vespa

Cimple Moritz war mal ein wilder Gasgriffwürger und hat vor vielen Jahren die ersten Videos für 1000PS geschnitten. Er wurde ruhiger, kümmerte sich um Frau und Kind und weniger um seine Enduros. Doch das 2-Rad Feuer loderte weiter. Somit war klar, dass sein pragmatisches Fortbewegungsmittel ebenfalls zu einem wilden Tier umfunktioniert wurde. Sein Beitrag zum Thema Rollertuning hier:

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Wie HIER schon berichtet, wurde ein Derbi Rambla 300i Roller, mit dem weit verbreiteten Piaggio 300 Quasar Motor, einer Optimierung (Malossi Zylinder und Kopf, STC Mapping von Otto Leirer) unterzogen. Das Ergebnis waren 22,5 Hinterrad PS und eine Spitze von 145km/h. Mit diesen Werten ausgestattet stellte ich mich optimistisch dem Vergleichstest mit der Vespa GTS 300 von Gerald Fink. So eine Vespa ist nach meiner Motoroptimierung normalerweise eine leichte Beute, aber was ist heutzutage schon normal?

Referenz-Vespa

Was mir nicht so klar war, Gerald hat wahrscheinlich DIE Referenz-Vespa Österreichs aufgebaut. Er hat sich sehr intensiv mit der Materie Vespa-Tuning beschäftigt und viele verschiedene Varianten getestet. Ziel war eine max. Motorleistungssteigerung einer Vespa GTS 300, die aber auch haltbar und alltagstauglich ist. Ich glaube, er hat mehr Stunden mit Motorzerlegen und -optimieren verbracht, als fahrend auf der Vespa. Um das Maximum zu erreichen, wurden sogar Motorkomponenten selbst entwickelt und in Kleinserie produziert bzw. modifiziert.

Die Vespa GTS 300 wurde u.a. mit größerer Einspritzanlage, eigenem Ansaugstutzen (38mm), Malossi Zylinder und Kopf Kit, FG Nockenwelle (Eigenanfertigung, gibt es bei Gerald), DLC beschichtete Ventile und Kolben sowie einem STC Edition Akrapovic ausgestattet und das Steuergerät bei Otto Leirer (STC Group) optimiert. Um den vollen Überblick zu bewahren, hat sich Gerald auch einen eigenen digitalen Tachometer von Acewell installiert. Öltemperatur, Zeitnahme, Drehzahl, Geschwindigkeit, alles optimal im Blick und weil das Ding auch Bremsen soll, wurden Brembos und andere Dämpfer verbaut.

Das Duell

Wir rollen zum Start, natürlich auf einer imaginär abgesperrten Teststrecke. Wird der leichtere Derbi Testroller beim Duell seinen Gewichtsvorteil in einen geringen Startvorteil umwandeln können? Das Kommando lautet 3,2,1,Start… ich gebe bei 1 Vollgas und wittere meine Chance, aber selbst dieser Frühstart brachte mir nur einen geringen Vorsprung, in etwa bis Höhe meine Knie, und das auch nur für 1/10sek, und ein weiteres Wimpernzucken später war der Vorsprung schon egalisiert und die Derbi im Anschluss schwer gerichtet.

Geralds Referenz Vespa ließ mir vom Start weg, bei keiner Drehzahl und keiner Geschwindigkeit, eine Chance. Die Beschleunigung ist für einen Vespa Roller beeindruckend und lässt sogar 500ccm Roller beim Ampelstart alt aussehen. Ca. 27,5 PS am Hinterrad, nur 3,5L Verbrauch aber 6,6 Sekunden auf 100 und ein, für einen Roller, gigantischer Durchzug bis 140 sind eine klare Ansage - die Referenz-Vespa. Ich bin sicher, 1000PS leitet ernstgemeinte Duellanfragen für Vespas mit Chancen an Gerald weiter. Gerald braucht schließlich Anreiz für ein neues Projekt, die Kompressor-Vespa.

Duell Anfragen von 125ccm Rollerfahrer werden aber ausschließlich an mich weitergeleitet, schließlich brauche auch ich eine Motivation nach der heutigen Demütigung. Technische Daten

Geralds Referenz Vespa GTS300

  • Einspritzanlage mit 38mm Querschnitt und größerer Einspritzdüse
  • Sonderanfertigung Ansaugstutzen
  • Malossi Zylinder und V4 Kopf
  • K&N offener Luftfilter
  • Samarin Pleuel
  • FG Nockenwelle
  • Malossi Variomatik und Torque Master
  • Pulley HiT Kupplung
  • DLC beschichtete Komponenten
  • STC Mapping
  • STC Edition Akrapovic Auspuff
  • Brembo Scheiben

Gesamtkosten ca. 4500.- EUR, Verbrauch ca. 3,5L, Leistung am Hinterrad 27,5 PS (Motor ca. 33 PS)

Bericht vom 08.10.2015 | 44.359 Aufrufe

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