Enduro ÖM Kirchschlag Bilder und Bericht

Sie haben es tatsächlich geschafft! Die Truppe vom MSC Kirchschlag und der umtriebige Anton Doppler haben tatsächlich über 50 Grundstückseigentümer, hunderte Freiwillige und sämtliche Behörden in mühevoller Arbeit für die Veranstaltung begeistert. Die Enduro Szene in Österreich musste sich da natürlich nicht lange bitten lassen und die 350 Startplätze waren rasch verkauft. Eine knapp 70 Kilometer lange Runde mitten in der herrlichen Buckligen Welt galt es zu absolvieren und das Wetter hätte besser nicht sein können. Die Veranstaltung am vergangenen Wochenende wird den heimischen Enduropiloten noch lange in Erinnerung bleiben.

Enduro ÖM in Österreich - Pflichttermin

Als ich erstmals von dem Event erfuhr war mir sofort klar, dass ich da unbedingt mit dabei sein muss. Wenn sich tatsächlich jemand diese irre Arbeit antut so ein Event auf die Beine zu stellen, dann ist das vermutlich eine einmalige Chance. Denn ein zweites Mal wird sich den Knochenjob wohl keiner antun. Ich ergriff die Chance und nannte natürlich in der Königsklasse - der ÖM Klasse. Dort gab es die ganze Runde pur und unzensuriert und außerdem am Samstag gleich 3 mal und am Sonntag gleich 2 mal zu absolvieren. Klar waren mir sämtliche anderen Starter in der ÖM deutlich überlegen, doch irgendwie sollte es möglich sein den vorletzten Platz zu erobern. Der Start in der ÖM war ein besonderes Highlight und ermöglicht es mir auch "hinter die Kulissen" zu schnuppern. Es war schön mit den besten Piloten des Landes am Start zu stehen und ihnen immer wieder über die Schulter zu sehen.

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Die Strecke der Enduro ÖM 2015 in Kirchschlag

Die Länge der Etappen war so gewählt, dass sie für sämtliche Teilnehmer in der vorgegebenen Richtzeit zu schaffen war. Trotzdem war die Etappe insgesamt schon alleine durch die Distanz fordernd für Material und Kondition und einfach ein schönes Erlebnis. Wir fuhren durch den Ortskern von Kirchschlag, wo uns die Einwohner am Hauptplatz begrüßten, wir fuhren quasi mitten durch Bauernhöfe aber auch durch tiefe Wälder, weite Wiesen, Schotterwege, Bachdurchfahrten, Steilhänge und Vorgärten von vermutlich begeisternden Enduro-Familien. Es gab kein Terrain welches nicht mit dabei war und es gab wohl niemanden der diese Fahrt hier nicht genossen hat. Im großen und ganzen näherten sich die Enduristen der Strecke auch sehr respektvoll. Nur an wenigen Stellen wurden die Kurven "geschnitten" und angrenzende Grundstücke verwüstet. Für die Abkürzer nur eine vermeintliche "Kleinigkeit" welche aber am Ende des Tages über das Überleben der Veranstaltung entscheiden kann. Denn hinter den Kulissen läuft die Genehmigung und Zustimmung für ein solches Event bestimmt nicht reibungsfrei ab. Je mehr Argumente die Gegner bekommen, desto leichter fällt es ihnen das Event zu Fall zu bringen.

Zu lange Etappenzeit?

Vor den einzelnen Sonderprüfungen hatten alle Teilnehmer immer noch genug Zeit sich vorzubereiten und ihre Batterien aufzuladen. Eingefleischten Enduristen waren die Zeiten zu großzügig bemessen. Denn das Rennen wird so wohl einzig und allein auf den Sonderprüfungen entschieden. Doch die Entscheidung vom Rennleiter Toni Doppler war goldrichtig. Nur durch eine großzügige Bemessung der Etappenzeit nimmt man den Teilnehmern den Stress. So war es möglich das 350 Teilnehmer nahezu reibungslos durch 2 Tage kamen. Keine Unfälle, keine unschönen Vorfälle im Ortsgebiet oder ähnliches trübten die Veranstaltung. Als Teilnehmer hatte man zwischendurch auch kurz Zeit mit Anrainern zu sprechen oder zumindest zu winken, so behält man uns hoffentlich positiv in Erinnerung.

Ergebnisse Enduro ÖM Kirchschlag 2015

Die MX Sonderprüfungen fanden auf der Strecke vom MSC Kirchschlag statt. Für MX Piloten ein Heimspiel doch auch für Rookies für mich gefahrlos schaffbar. Ich verlor dort pro Sonderprüfung zwar 30 Sekunden auf die besten Piloten des Landes, doch das war noch irgendwie verkraftbar. Eine Top Leistung legte Mario Hirschmugl bei seinem Comeback hin. Nach 18 Monaten Verletzungspause legte der KTM Pilot beim MX Test Bestzeiten hin und überraschte die Szene. Für Rookies unpackbar war jedoch der Speed der Toppiloten auf der rund 7 Minuten langen Endurosonderprüfung. Wie ist es nur möglich hier so schnell zu fahren? Sehen die Profis die ganzen Bäume nicht? Hier auf der Sonderprüfung war der junge Michael Feichtinger eine Macht und fuhr wie von einem anderen Stern. Hier konnte er dieses prestigeträchtige Rennen auch für sich entscheiden. Rudi Pöschl kann aber mit seinem zweiten Platz auch mehr als zufrieden sein. Er fuhr schnell und fehlerlos und hielt eine ganze Meute hungriger Enduristen und MX-Cracks hinter sich. Salbrechter eroberte Rang 3 vor Patrick Neisser und Walter Feichtinger. Hier alle Ergebnisse von der ÖM Klasse.

Streng genug?

ÖM Fahrer, welche schon zahlreiche Enduroläufe in den östlichen Nachbarländern gefahren sind, fanden die OSK Funktionäre vor Ort nicht streng genug. Sie hätten sich eine strengere Einhaltung der Regeln in den technischen Zonen vor den Sonderprüfungen gewünscht. Neulinge waren darüber jedoch sehr dankbar. Für die breite Masse der Fahrer war das Ausmaß an Bürokratie und die technische Abnahme aber top organisiert. Klar war der Aufwand höher als bei einem Rennen 08/15 Rennen in Nagycenk, aber angesichts der gebotenen Strecke ließ man das gerne über sich ergehen.

Danke

Bleibt natürlich zu hoffen, dass auch die gesamte Veranstaltercrew viele positive Emotionen vom Event mitgenommen haben. Die österreichische Enduroszene steht bestimmt für eine Zugabe im Jahr 2016 zur Verfügung. Dann darf auch mit mehr Zusehern gerechnet werden. Denn einige Fahrer waren überrascht wie einfach und komfortabel man hier als Zuseher hätte zu den richtig coolen Sektionen kommen können. Quasi vom Buschenschank aus konnten die Familien und Fans der Teilnehmer hier dem Treiben zusehen. Eine absolute Ausnahme im Vergleich zu anderen Enduro-Veranstaltungen. DANKE an den MSC Kirchschlag für diese Veranstaltung. Es war großartig!