The new Triton

TRITON von Britalmoto. Wenn Norton und Triumph sich vereinen.
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The New Triton

Neue Tritons braucht das Land! Ein Schweizer auf der Suche nach dem Besten zweier Motorradhersteller aus Großbritannien

 

Triton, der Name begründet sich aus den Motorraderbauern Triumph und Norton. Beide stehen für Leidenschaft in der Herstellung von Fahrmaschinen von Anbeginn an, beide stammen sie von der Insel der bekannt Racing-verrückten Angelsachsen, der passioniertesten Motorradfahrer - ob auf der Straße oder der Rennstrecke. Diesen beiden Produzenten verdanken wir die Kultur rund um den Cafe Racer, dem 'Rennpferd des kleinen Mannes' von der Straße. Der immer schon all seinen Eigensinn, seine Kreativität, Erfahrung und nicht zuletzt seinen Freiheitsdrang in seine handgepflegte Maschine hinein legt. Mit äußerster Passion und Perfektion. Mit Akribie, Sachverstand und Handkuss für jedes Detail.

Die Geschichte lehrt uns, dass Norton zwar für seine in damaligen Zeiten äußerst rigiden „Featherbed-Frames“ bekannt war, jedoch nicht immer für die Zuverlässigkeit seiner Motoren. Bei Triumph dagegen standen schon recht früh die Weichen für haltbare Motoren. Spätestens seit dem völligen Niedergang der Produktion beim Brand zum fast hundertjährigen Bestehen in 2002, setzen die Engländer unter John Bloor in Hinckley alle Zeichen auf einen Neubeginn. Mit neuen Ideen, Konstruktionen, dem nun schon legendären Baukastenprinzip, neuen Modellen und – zuverlässigen Motoren. Auch bei Norton besann man sich seiner alten Wurzeln, dringt  unter dem traditionellen Label mit einer frisch konstruierten Norton Commander 961 neuerdings wieder auf den Zulassungsmarkt. Allmählich und längst nicht in diesem Ausmaß wie die Mannen aus Hinckley, aber immerhin immens begehrt.


Original Norton mit Triumph Motor.

Einer, der sich den englischen Werten und Traditionen des Motorradbauens verschrieben hat, ist ausgerechnet ein Schweizer. Mit Britalmoto-Gründer und Vater Fritz Tschumi findet Sohn Ivo (33) seine Erfüllung in dieser britischen Auffassung von genialen Straßen- und Rennmaschinen. Von klein auf. Nach Konstruktionen wie die „Hyde Harrier“ genannte Triumph Bonneville, bei der viele wertvolle Teile von Harris Performance aus England Einlass in die bereits in 2010 vorgestellte Vater-und-Sohn-Compilation fanden, erfüllt sich nun ein weiterer Traum von Ivo: Er fand endlich einen umbaubereiten Kunden, der einer originalen Norton zur Gedeihlichkeit den besseren Motor einer Triumph anvertrauen wollte. „Werner war bereits ein Kunde von uns, ist schon beim ersten Besuch in unserer Werkstatt mit der Norton vorgefahren. Schon da hab ich ihm erzählt, dass ich eine Norton - und einen Kunden - für einen Triton-Umbau suche und lag ihm regelmäßig damit in den Ohren,“ grinst Ivo verschmitzt. „Die Idee zur 'New Triton' hatten wir ja schon vor mehr als zwei Jahren. Nur hatten wir nie das Geld dafür, solch einen Umbau aus eigener Kasse zu finanzieren.“ http://www.motorrad-bilder.at/slideshows/291/010851/triton-9.jpg
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Wem die Stunde schlägt
Doch Ivo blieb beharrlich dran: „Er hat jedes Mal abgewunken. Da der Norton-Motor ja, wie wir alle wissen, nicht der zuverlässigste ist, und Werni das Bike immer mal wieder in die Werkstatt bringen musste, sank seine Zufriedenheit mit dem englischen Krad aber stetig“. Da kam dem wackeren Schweizer das Schicksal zur Hilfe: „Eines Tages hatte ein weiterer Norton-Fahrer und Freund von Werni auf einem Pass einen bösen Getriebeklemmer, wäre dabei beinahe ins Tobel runtergefallen. Vor kurzem ist der Freund mit seiner Norton sogar tödlich verunglückt. Aber schon nach dem Getriebe-Desaster war Werni final bekehrt. Er kam zu uns und meinte ernüchtert, er sei nun bereit für den Umbau und wolle endlich und nun doch einen zuverlässigen, aber standesgemäßen Motor in seinem klassischen Norton-Rahmen!

Seriös und souverän

Außerdem wollten wir die Triton nicht zu fest "customizen", also keinen Show-Hammer mit viel Bling-bling oder so. Es sollte klar erkennbar sein, dass wir am Grunddesign der Norton nicht viel geändert haben. Mit Ausnahme des eher hässlichen Original-Hecks. Daher ist der Umbau auch eher schlicht aber ganz gediegen ausgefallen.“  In der gemeinschaftlichen Werkstatt von Vater und Sohn Tschumi in Siglistorf  im Kanton Aargau, einem kleinen Dorf zwischen Baden und Bad Zurzach, nordwestlich von Zürich, erfolgte schließlich die Vereinigung von Triumph und Norton zu dieser neuzeitlichen Triton, der „New Triton“. Doch was sich so einfach anhört, wuchs sich in der kleinen Werkstatt zu einem 450-Stunden-Projekt aus: „Der Motor passte nur sehr knapp und mit umfangreichen Modifikationen am Rahmen in das Fahrgestell der Norton von Werni. Sämtliche Motor-und Schwingenaufnahmen mussten wir neu konstruieren und entsprechend bei uns im Haus anfertigen.“ Ein Original-Layout war dem Schweizer enorm wichtig. Also positionierten die Jungs den Schwingendrehpunkt dergestalt, dass er sich vom originalen kaum unterscheidet und so die positiven Eigenschaften des Norton-Fahrwerks beibehalten werden konnten. Weitere Wünsche und Vorgaben flossen in das Gesamtwerk mit ein: „Der Kunde wollte in seinem Traumbike nicht simpel den originalen Thruxton-Motor eingebaut haben. Klar, bei der Pretiose von Rahmen.“ Also bemühte sich das Team um eine getunte Version, auf 1 087 ccm aufgebohrt, mit Leistungswerten, die sich mit nun 96 PS und 104 Nm am Hinterrad nachweisen lassen. Entsprechend zur Hubraumerweiterung fertigten die Tschumis auch eine neue Auspuffanlage aus Edelstahlrohren mit größerem Durchmesser. Ganz abgesehen von sämtlichen Motorhalterungen, Platten und Abdeckungen, die alle aus der Schweizer Werkstatt stammen.

 

Bildergalerie The new Triton


 
Adel verpflichtet
Mit dem Heck der Norton Commando war Ivo von Anfang an nicht einverstanden: „Unserer Meinung nach war das Norton-Heck einfach immer schon zu groß.“ Der im Customizing und Styling von klassischen Cafe Racern erfahrene Ivo fertigte aus PU-Schaum einen Prototypen nach eigenem Gusto an, aus dem er dann eine GFK-Form laminieren ließ. Der Anspruch an das  Objekt und sich selbst war dabei hoch angesetzt: „ Es sollte erst auf den zweiten Blick erkennbar sein, dass es sich eben nicht nur um eine umlackierte Norton handelt, sich hier vielmehr um eine mit viel Aufwand aufgebaute „New Triton“ dreht.“ Letztlich stellten die Schweizer diese Neuschöpfung stilistisch einwandfrei auf die Räder,  einer perfekten Symbiose aus tradiertem englischen Motorradbau und modernem, schweizerisch geprägten Verständnis und Erfahrungsschatz. Well done!
 

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Technische Daten

Allgemein
Name des Bikes: Triton ( New Triton )
Besitzer: Werner Näf
Basis Model: Norton Commando 961
Erbauer: Britalmoto GmbH (Fritz+Ivo Tschumi), Schweiz
Zeitaufwand: 450 Stunden
Bujahr: 2013, in Siglistorf, Schweiz
Web: www.britalmoto.com
Motor
Marke und Model: Triumph Thruxton EFI
Leistung: 96 PS und  104 Nm (am Hinterrad gemessen)
Motor Modifikationen:
- Big Bore Kit (neuer Zylinder mit mehr Bohrung und Kurbelwelle mit mehr Hub): 1087cc Luft/Öl-gekühlt
- größere Ein-und Auslassventile
- Drosselklappengehäuse auf 39 mm aufgespindelt
- Nockenwellen von Triumph Bonneville 790
- Carillo-Pleuel
- EBC Racing Kupplungsbeläge/härtere Federn
Krümmer:  Eigenbau Rieben Cars und Britalmoto/QD Schalldämpfer

 

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Rahmen und Zubehör
Rahmen: Norton Commando 961, modifiziert  für Triumph Motor
Gabel: Öhlins USD
Gabelbrücken: Norton Commando
Lampe: Clubman
Lampenhalter: Britalmoto
Lenkerarmaturen:  original  Norton/Triumph
Vorderrad: orig. Norton 3.5x17“ / 120/70 ZR17
Hinterrad:  Triumph Thruxton, Nabe mit breiter Felge 5.0 x 17“, 170/60 ZR17
Bremszangen: vorne Brembo radial  / hinten Nissin, Original Triumph Thruxton
Tank: Original Norton
Fußrastenanlage: Free Spirits/Britalmoto
Sitzbank/Heck: Design Britalmoto, Ausführung „Hüppi Production Styling“, GFK-Heck: Britalmoto
Schwinge: Triumph Thruxton
Federbeine: Öhlins, Original für Norton
Sonstiges: alle Modifikationen am Motor und Rahmen ( außer Schweißarbeiten der sicherheitsrelevanten Teile) von Britalmoto.
Ebenfalls die technischen Zeichnungen, das Design der Teile (Halteplatten, Ritzelabdeckung, etc.), GFK-Heck und Lackierung, Anfertigen der Prototypen, Halteplatten, Bearbeiten des Motorgehäuses, Einlass-Kanäle, Ventile etc. - alles ausnahmslos in der eigenen Werkstatt von Fritz oder Ivo Tschumi ausgeführt!
 

Interessante Links:

Text: Sabine Welte
Fotos:
Sabine Welte

Autor
sabinewelte

SABINEWELTE

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Bericht vom 05.05.2014 | 14.786 Aufrufe

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