MotoGP - Lorenzo siegt

Jorge Lorenzo siegte in Estoril vor Casey Stoner und Dani Pedrosa. Durch Valentino Rossis vierten Rang schmolz dessen WM-Vorsprung auf 18 Punkte.

Lorenzo siegt in Estoril souverän : Die WM ist wieder weit offen

Vor 45.539 Zuschauern am Sonntag konnte sich der Fiat Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo den Sieg in Portugal sichern. Nur in den ersten Kurven nach dem Start hatte er die Führung nicht inne, dann gab er sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Ihm konnten weder Casey Stoner, noch Dani Pedrosa gefährlich werden, die die Ränge zwei und drei belegten. Weltmeister Valentino Rossi wurde Vierter und kam nicht auf das Podest.

Wie einige Fahrer am Samstagabend schon angemahnt hatten, sollte es in den ersten Kurven nach dem Start sehr haarig und eng zugehen. Doch im Gegensatz zum Rennen von Misano blieben alle sitzen und kamen gut durch diese Passagen. Fast erwartungsgemäß führte Dani Pedrosa die MotoGP-Meute durch die ersten Kurven. Er war aus der zweiten Reihe wieder mit einem seiner granatenhaften Starts an die Spitze geprescht.

Doch lange sollte die Führung des Honda-Piloten nicht dauern. Nur wenige Kurven später übernahm Jorge Lorenzo das Zepter. Am Ende der ersten Runde führte der Mallorkiner bereits mit einem Vorsprung von neun Zehnteln. Dahinter hatten sich Pedrosa, Valentino Rossi und Casey Stoner aufgereiht. Und eben jener Stoner, der die letzten drei Rennen ausgelassen hatte, war wieder in Form.

Zuerst versuchte der Australier Anfang der zweiten Runde auf Start-Ziel an Rossi vorbeizugehen. Der hielt noch dagegen, musste sich aber im Kurvengeschlängel geschlagen geben. Nun lag Pedrosa vor dem Ducati Piloten. Anfangs der dritten Runde hatte Stoner auch diesen kassiert und nahm nun die Verfolgung Lorenzos auf.

Lorenzo hielt derweil den Vorsprung, den er sich in der ersten Runde schon aufgebaut hatte, konstant bei rund 1,3 Sekunden. Er und Stoner drehten ziemlich identische Rundenzeiten und erst gegen Rennhalbzeit konnte der Yamaha-Pilot ein etwas höheres Tempo an den Tag legen und sich auf und davon machen.

Zu den Pechvögeln des Rennens zählten Mika Kallio und Alex de Angelis. Während Kallio schon nach sechs Runden mittels Vorderradrutscher ins Kiesbett wanderte, musste de Angelis in Runde acht die Box ansteuern. Dabei hatte Kallio zuvor in aussichtsreicher Position um Rang fünf gekämpft und sich bereits Colin Edwards zurecht gelegt gehabt.

Bei de Angelis gab es hingegen ein technisches Problem. "Ich habe gespürt, dass da etwas mit der Maschine nicht stimmte", sagte der San Marinese, als seine MotoGP-Kollegen noch um Positionen kämpften. "Wir müssen uns die Daten ansehen. Äußerlich ist nichts zu erkennen."

Vorne drehten Lorenzo, Stoner, Pedrosa und Rossi jeweils mit Sicherheitsabständen nach vorn und hinten ihre Runden. Stoners Teamchef Livio Suppo kaute unterdes reichlich Fingernägel. "Hoffen wir, dass sein physischer Zustand gut genug ist, das Rennen so zu beenden", bangte er um Rang zwei seines Stars - grundlos. Nach dem Rennen sah Stoner so fit und gut aus, wie schon lange nicht mehr und freute sich sichtlich über Rang zwei.

Zur Rennhalbzeit waren die Positionen bezogen. Lorenzo führte also vor Stoner, Pedrosa, Rossi, Edwards und Andrea Dovizioso. Toni Elias hatte sich als Siebter eingereiht, Nicky Hayden hatte sich dahinter gegen James Toseland und Loris Capirossi durchgesetzt. Doch der Suzuki Pilot wurde acht Runden vor Schluss langsamer und musste die Box ansteuern. Damit erbte James Toseland noch Rang neun, Chris Vermeulen und Randy de Puniet klassierten sich dahinter.

Einen sehenswerten Kampf lieferten sich in der Schlussphase noch Niccolo Canepa mit Marco Melandri und Elias mit Dovizioso. Während es bei dem ersteren Duo um Rang zwölf ging, hatte sich Elias an Dovizioso herangearbeitet und holte sich fünf Runden vor Schluss dessen sechsten Rang. Ein Konter des Italieners blieb erfolglos, auch wenn man nebeneinander über die Ziellinie fuhr. Elias behauptete Rang sechs um 0,014 Sekunden.

Jorge Lorenzos zeremoniell zum Sieg durfte natürlich nicht fehlen. Die obligatorische "Lorenzos-Land-Flagge" wurde im portugiesischen Kies gehisst. Allerdings ging Lorenzo dieses Mal bedächtiger vor und spielte die Mondlandung nach, zu deren Jubiläum auch sein Sonder-Helm für dieses Event angefertigt worden war.

Mit dem Ausgang dieses Rennens schmolz Rossis Vorsprung in der Weltmeisterschaft von 30 auf 18 Punkte. Die WM ist damit wieder offener, als noch vor diesem Wochenende. Pedrosa und Stoner haben mit diesem Ausgang zwar nichts mehr zu tun, doch geht es zwischen den beiden noch um Gesamtrang drei. Stoner preschte sich da wieder auf drei Zähler heran und hält nun bei 170 Punkten.

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©Bridgestone

Bericht vom 05.10.2009 | 2.171 Aufrufe

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