KTM TNT Finale

KTM TNT Cup 2009 - Race Orange

Einer links, Einer rechts und dann noch Einer hinten im Genick! Willkommen im KTM TNT Cup. So vielfältig die Motorräder hier im KTM-Markenpokal, so vielfältig auch die Angriffslinien der Gegner. Der Josef Frauenschuh wählte die demütigende Außenlinie fürs Überholmanöver. Einfach irre wie der Tuning-Freak seinen schwer frisierten Einzylinder mit Überschuss in die Kurve lässt. Hier steh ich mit meiner RC8-R bloß im Weg herum und hoffe auf die nächste Gerade. Nicht minder grausam das harte Bremsmanöver vom Tiroler Superduke Piloten Roman Tauber. Er bremst hart, legt um bis die Funken spritzen und geht schmerzbefreit und früh ans Gas. Fahrwerk, Reifen oder Fußraste - eines dieser 3 Elemente bringt der Typ in jeder Kurve ans Limit. Aber nun meine lieben Spielkameraden kommt die Startzielgerade auf uns zu und ich werfe die geballte Ladung von 165 PS in die Schlacht.

Der Platz für den Pokal war bereits reserviert

Meine Rundenzeiten liegen bei 2:07, normalerweise für einfache Hobbyevents unter der Woche keine schlechte Zeit. Inmitten von Superdukes, LC4s und ein paar RC8en hab ich mir offen gesagt schon einen Platz im Regal für einen Pokal reserviert. Doch die Gegner haben sich gegenüber dem Event im April gewaltig gesteigert. Der Sieger Günther Kahr zum Beispiel fuhr heuer schon 1:59, für das 2-Topf Podest sind 2:05 nötig. Bei den Einzylindern ist eine 2:10er Zeit der Eintritt in die Pokal-Liga.

Die bunte Mischung im Starterfeld machte auch diesmal wieder den Reiz aus. Jeder Gegner muss mit einer anderen Linie geschlagen werden und man kann nicht wie sonst sein übliches Standard Programm runterdrücken. Gut möglich, dass man hier einen lästigen Gegner rundenlang mit Kampflinie hinter sich halten muss oder eben an den haarsträubenden Bremspunkten verzweifelt.

Eine LKW Ladung voller Testmotorräder

Das Rahmenprogramm passt hier nach wie vor. Eine LKW Ladung oranger Edelbikes steht zum Probefahren bereit. Die Rahmenbedingungen sind fair, die 10 Stürze mit Testmotorrädern an den beiden Tagen markieren laut KTM Mechaniker den Saisonrekord. Die häufigste Sturzursache laut den Routiniers an der Front: "Übermut schon in den ersten Runden bei zu wenig Motorrad und / oder Streckenkenntnissen!" Die gute Nachricht: Der Stahlrohrrahmen an den KTMs ist ein dankbarer Gefährte fürs Kiesbett. Hier einen echten Totalschaden zu produzieren bedarf echt großen Ehrgeizes.

20-30 Testmotorräder von KTM stehen bei jedem Event für kostenlose Probefahrten zur Verfügung. Wer will, kann aber auch ein Motorrad inkl. Reifen, Sprit und Vollkasko für den ganzen Tag mieten. Preisbeispiel Super Duke R: 390 Euro.

2010 wird es noch besser

In der Saison 2009 machte die KTM Race Orange Truppe rund um Günter Gahleitner auf feinen Rennstrecken in ganz Europa halt. Bei den Strecken rund um Österreich mieteten sich seine Kollegen von der KTM Österreich Abteilung ein paar Zeitslots und führten den TNT Austria Cup durch. Rund 20-25 Starter standen bei den einzelnen Rennen am Start, nicht schlecht für den Ringneuling KTM in der ersten Saison. Ich hab schon magerere aber auch besser bestückte Cups gesehen. KTM möchte aber im 2. Jahr in den nächsten Gang schalten und noch besser werden. "Neue Strecken werden ins Programm aufgenommen und man wird früher mit den Informationen an die Fahrer herantreten", verspricht Gahleitner gemeinsam mit KTM Österreich Marketing Managerin Bettina Söllradl. Man darf davon ausgehen, dass sich die ganze Serie im nächsten Jahr in die richtige Richtung weiter entwickeln wird. Gahleitner hat den Job nicht am Schreibtisch beim Zahlenwälzen gelernt, sondern kennt die Rennstrecke aus allen Blickwinkeln. Für freuen uns schon auf tolle Ideen für 2010.

KTM TNT Cup Rennen Montag, 29.9.2009

Bild oben: Die schnellsten Zweitopf Piloten, an der Spitze der Steirer Kahr. Unten die Eintopf-Sieger mit Josef Frauenschuh auf Platz 1.

KTM TNT Cup Rennen Dienstag, 30.9.2009