Jet Ski EM

Am Wochenende war die europäische Jet Ski Elite zu Gast in der A1 Speed World. Die Zuseher wurden mit feinster Rennaction auf dem Wasser belohnt.

Obwohl das Wetter wieder mal extrem bescheiden war hatten sich doch ein paar Enthusiasten eingefunden um der Jet Ski Elite zu zusehen. 

Fahrer aus ganz Europa waren am Start und haben Feuer gegeben, wie ich es noch nicht live gesehen habe. Die European Tour hat nix mit den 15 Minuten Fahrten im All Inclusive Club zu tun. Geräte mit bis zu 300 PS(!) garantieren beinharten Rennsport am Wasser. Jedem, der nicht dort war, kann ich nur sagen, daß er eine wirklich gute Veranstaltung versäumt hat. 

Anstatt den Samstag Nachmittag stupid auf der Couch zu verbringen machte ich mich auf den Weg zur Speed World in Bruck an der Leitha. Der "Jet Ski Teich" war erstmalig  Austragungsort für die Jet Ski European Tour. Was ich zu sehen bekam waren wirklich harte Fights am Wasser, Sprünge über den Log Jump und ein paar spektakuläre Brezn. 

 

Der Junge muss Oberschenkel wie ein Pferd haben, die Rennen sind bis zu 15 Minuten lang und die Fahrer haben keine Gelegenheit sich aus zu ruhen. Die Klasse der Steher ist besonders spektakulär anzusehen, enorme Schräglagen bei denen das Hinterteil mehr oder weniger das Wasser berührt sind keine Seltenheit. 

 

Die Veranstalter rühmen sich die anspruchsvollsten Kurse der Welt zu stecken. Laut Homepage ist der Kurs von einem Sadisten und die Fahrer sind alle Masochisten. Erschwerend kam hinzu, daß das Wasser in Bruck ziemlich unruhig ist. 
In der GP Klasse ist auch noch ein Sprung eingebaut, sonst würde den Fahrern langweilig werden. Was die Verletzungsgefahr angeht so ist diese nicht größer als beim Fahren auf der Rennstrecke. Die größte Gefahr besteht darin von einem anderen oder vom eigenen Ski getroffen zu werden. 

 

Auch bei den Jet Skis gibt es Werksteams, selbstverständlich verfügen die Werskteams über fette Trucks, damit die Anderen wissen, wo die Marie daheim ist.  Erfreulich daß auch Österreicher in der Jet Ski Industrie mitmischen. Hydrospace hat den ersten 4 Takt Steher der Welt konstruiert und hat  mit Werksfahrer Chris McCluggage eine Top Fahrer im Team.

 

Bildrätsel: Was verbirgt sich hinter der Wassergischt? Richtig! Ein 300 PS Sitzer aus der F1 GP Klasse.  So sieht ein Sitzer aus (unteres Bild), nur für den Fall, daß jemand sowas noch nie gesehen hat.  Gefahren wird wie beim Motocross im Stehen. Jeder der schon mal einen Steher im Urlaub probiert hat und dabei versucht hat Vollgas zu geben, weiß wie anstrengend es ist. Onkel Franzis 10 Minuten Ritt nach dem dritten Nachschlag am All Inklusive Buffet im Magic Life Club hat nicht das Geringste mit der European Tour zu tun. Neben viel Training mit dem Ski müssen  die Fahrer auch Kraft und Ausdauer trainieren, sonst drückt man kein Rennen durch. 

 

Startklassen der EJSBA: 
Startberechtigt ist jeder, der über eine EJSBA Lizenz verfügt und sich qualifiziert, was nicht einfach ist, da die europäische Elite am Start steht. Die Stock Klasse sind Serienfahrzeuge aus der Kiste, bei den GP Klassen ist alles erlaubt und die Geräte haben einen Wert der oft jenseits der 30tsd Euro liegt. 

Ski Division: 
Ski stock F 3
Ski limited F 2
Ski ladies F 2
Ski Veterants F2
Ski Juniors F 3
Ski F 1 G.P.

 

 

 

Runabout Division:
R/A Open Stock F 3
R/A Limited F 2
R/A F 1 G.P.
Free style:
Amateur
Pro

Auch Österreicher fahren in der European Tour mit. Links Lasselsberger und Reiterer. Der junge Lasselsberger war schon Weltmeister in der Junioren Klasse.  Rechts: Auch ältere Semester können Jet Ski fahren, Christoph Kosz und Josef Pernold treten in der Stocksport Klasse an und haben schon einige Erfolge im Alpen Adria Cup vorzuweisen. 

 

Zwei Superstars der Szene, links Chris Mc Cluggage, der beim ersten Lauf der GP Klasse  3ter wurde und rechts Mr. Superstar aus Fronkreisch Nicolas Rius. Leider hat Herr Rius ein bisserl gepatzt und ist beim ersten Rennen abgestunken.  Die meisten Fahrer kommen aus Frankreich, Spanien und Italien ist auch logisch, man hat ein Meer und im Gegensatz zu Österreich ist es erlaubt mit Jet Skis auf allen Gewässern zu fahren. Vielleicht erbarmt sich der Amtsschimmel und wir dürfen irgendwann auf der Donau  oder einem See fahren. 

 

Wie teuer ist dieser Sport und kann ich auch als 08/15 Nudelaug mitmachen?

Ich habe mich bei einigen Fahrern erkundigt und laut deren Meinung kann jeder durchschnittlich sportliche Mensch Jet Ski fahren. Da die Möglichkeiten in Österreich limitiert sind bietet sich die A1 Speed World an. Um 140 Euronen kann jedermann/frau einen 10er Block a 10 Minuten erwerben und nach einer intensiven Einschulung die ersten Erfahrungen mit einem Steher machen. Wer gleich Nägel mit Köpfen machen will investiert gleich in neues Gerät das ab ca. 7000 Euro zu bekommen ist, die Mitgliedschaft im Jet Ski Club der A1 Speed World schlägt sich mit 570 Euro pro Jahr zu Buche. Nach oben gibt es keine Grenze. Wer es ernst meint darf mindestens den Kaufpreis in Tuning Maßnahmen investieren. Leicht soll es ja nicht sein, aber wer die ersten Hürden schafft und halbwegs routiniert ist kann sich im Alpen Adria Cup mit Gleichgesinnten messen. Das Startgeld von 25 Euro pro Rennen ist christlich.

 
 
 
 

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Bericht vom 06.06.2006 | 9.003 Aufrufe

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