Suzi GSR Racing

Raus aus der Auslage, rauf auf die Rennstrecke. NastyNils weiht die Suzuki GSR 600 gleich anständig an. Guter Nakedbike Saisonauftakt bei den Berger Racedays.

Welch erfreulicher Anruf auf meiner Mobilbox "Hallo! Deine GSR ist fertig. tut tut tut!" So kurz angebunden kann das nur der schwer hackelnde Bogy sein. Unsere neue Suzuki GSR 600 hat noch 0 km am Tacho und wurde gleich mittels Low-Budget-Tuning ordentlich hergerichtet. Breiter Lenker für 50 Euro, Stahlflexleitung für die Vorderbremse und 1 Stunde am Prüfstand fürs perfekte Einstellen.


Jürgen "Fleckerl" Fetik aus der Bogolei übergibt mir die GSR 600. "Pass auf am Ring! Die geht echt guat!", sprach er und ich lächelte. Er wiederholte sich: "Kein Schmäh! Die rennt super! Glaub mir!"

   

Einfahren am Ring hebt die Leistung

Damit die GSR 600 gleich ordentlich eingefahren wird, bietet sich ein kleiner Ausflug auf den Pannonia-Ring an. Denn laut meinen eigenen fundierten Forschungsergebnissen werden aus scharf eingefahrenen Bikes besonders schnelle Motorräder. Ein kurzer Blick auf unseren Rennstrecken-Terminkalender auf 1000PS macht klar: Nonstop von der Bogolei hinunter auf die Rennstrecke! Berger Race Days mit Naked Bike Rennen steht am Programm. Doch bei genauerer Betrachtungsweise offenbart sich eine gute und eine schlechte Nachricht für mich.

Die schlechte: Heute wird Linkskurs gefahren. Da bin ich noch langsamer als rechts herum. Die gute Nachricht: Den anderen Racern geht es meistens nicht besser.

Geiles Feeling - Nacktes Rennfahren

Naked Bike Rennfahren ist irrsinnig lässig. Mir ist es ein Rätsel, wie so viele Hornet, Bandit, Fazer, Superduke und Monster Fahrer diesen Kick auslassen können. Mit dem geraden Lenker spürt man die Rennstrecke noch deutlicher und der Wind drückt noch härter auf die Brust. Das sind besondere Momente, wenn man aufrecht sitzend mit vollem Zunder in die Ecke sticht. Mit großer Freude lud ich meine GSR 600 aus dem Bus und betrachtete mein neues Eisen....

GSR 600 - Gut genug für den Ring?

 

Normalerweise ein heikler Punkt bei Naked Bikes: Rahmen und Schwinge. Bei der GSR bietet ein dicker steifer Alu Rahmen mit einer mächtigen Schwinge eine perfekte Basis für ein steifes Chassis.

Ganz wichtig: Ein breiter Lenker. Der serienmäßige Lenker ist nett für die Stadt und auch gut genug für die Landstrasse. Doch um im Ernstfall die Türe ganz rasch schließen zu können, montierte mir der Bogy einen extrabreiten Lenker aus dem Zubehörkatalog.

Derzeit für mich die beste Wahl im Segment der kleinen Nakedbikes. Der GSR Motor hat perfekte Supersport Gene welche sich nicht nur im Prospekt offenbaren. Nach einer Stunde am Prüfstand hatte das Teil 100 PS am Hinterrad. Perfekt eingestellt von der Bogy Partie.

Wer auf der Start-Ziel auch mit den großen V2-Naked Bikes mithalten will, muss tiefer in die Trickkiste greifen. Eine Komplettanlage wäre der nächste logische Schritt. Bei der 1000PS GSR zur Zeit NOCH kein Thema.

Alles was man zum Rennfahren braucht: Großer analoger Tourenzähler, gut ablesbarer Tacho und für Hirnis wie mich eine Ganganzeige. Nie mehr verzählen!

Die Schräglagenfreiheit an der serienmäßigen GSR reicht vollkommen. Wenn die Fußrasten zu schmirgeln beginnen, befindet man sich beim Reifen auch schon auf der letzten Kante. Hier finde ich keine Ausrede!
   


Nach ein paar Handgriffen sofort tauglich für einen lässigen Tag auf der Strecke: Suzuki GSR 600.

   

NastyNils - Gut genug für das Rennen?

   


Normalerweise ein Fall für den Titelverteidiger: Die 1 am Motorrad. Ich steh drauf und montiere sie immer wieder. Die schnellen Leute trauen sich das nie, und so bleibt die Nummer immer frei. Macht sich besonders gut bei uns in der Gasse. Ich lasse die Startnummer wochenlang am Bike.

 

Wo ist das Nadelöhr?

Ich ging mit großen Sorgenfalten in die nackte Schlacht. Unvorstellbare 2:24 standen beim Zeittraining auf der unbestechlichen Zeitenliste. Nervös hab ich mir noch wertvolle Tipps aus dem Fahrerlager geholt. Wie immer waren diese sehr hilfreich: "Gib früher Gas und bremse später du feiger Hund!" Die GSR 600 muss auch auf dem Linkskurs für Zeiten unter 2:20 gut sein - NastyNils scheint das Nadelöhr zu sein.

Ab 10.000 keine Gegner!

Doch während des Rennens fand ich mich in einem flotten Pulk wieder und legte kräftig zu. Am Kurvenausgang und auf der Geraden ist die GSR in der 600er Klasse wie erwartet eine Macht und ich ging nach 2 Runden in Führung. Ab 10.000 Touren legt die kleine Nackte ein herrliches Supersport Feuerwerk hin, welches für die gegnerischen kleinen Naked Bikes nicht zu biegen war. Doch der routinierte Racer Horst Gangelberger bremste sich in jeder Kurve näher an mein Heck. Leistung ist durch nichts zu ersetzen - außer durch Big Balls beim Anbremsen.

Lausiger Zweikämpfer

Ich versuchte mir zwar rundenlang einzureden, dass ich mehrere Runden Vorsprung habe, doch ich konnte die Realität nicht ausblenden. Sein Druck machte mich fertig und ich ließ in der engen Rechts die Türe viel zu weit offen. Die bollernde SV schiebte sich innen ganz nahe an mich ran und ein kleiner Teil meines Racing-Egos wollte für einen Moment lang die Türe schließen. Doch der wesentlich größere Teil meines Egos setzte sich durch und öffnete den Radius noch weiter. Wären Zuseher auf den Tribünen, würden sie mich für diesen lausigen Zweikampf mit faulen Eiern bewerfen. Das Heck vom Gegner motivierte mich noch zu einer 2:18er Zeit, doch am Ende waren Sieg und Ruhm 0,5 Sekunden von mir entfernt. Beim nächsten Mal darf das nicht noch einmal passieren. Eventuell doch das Bündel 100er zum Bogoly für die Yoshi-Anlage tragen? Big Balls beim Zweikampf sind durch nichts zu ersetzen - außer durch Leistung!

Photo rechts: Der Showmaster Didi Berger am Mikro! Manchmal kann sich der stumme Didi doch für ein paar Worte begeistern.

 


Conlussio nach dem ersten Ringtag: Das Potential ist schwer okay. Bremse passt, Motor passt, Chassis passt. Vorne werde ich noch evtl. eine etwas härtere Feder montieren (kostet ca. 100 Euro) und dann haben wir beide mehr Federwegreserven beim Anbremsen.

 

Race Days Ergebnis

 

Das Starterfeld war auch diesmal bunt gemischt. Der Sieger in der großen Klasse - Sigi Blam - setzt auf eine Aprilia Tuono R vom Ginzinger Villach und damit auf ein sofort renntaugliches Gerät. Vorjahresgesamtsieger Viechdokter Thomas Enders fährt mit einer Suzuki SV 1000 auf Platz 2 vor den KTM Superduke Piloten Walter Aigner.

In der Klasse bis 600 halten sich die Tuningmaßnahmen in Grenzen. Die meisten Starter investieren in günstiges Fahrwerkstuning (Gabelumbau vorne) und in einen Racing-Auspuff. Im Prinzip ist eine Gebrauchte 6er um ein paar Tausender für einen Sieg gut. Am Ende hatte Horst Gangelberger mit einer SV 650 die Nase vor meiner Bogy GSR 600 und vor der Hornet von Stefan Staritz auf Platz 3.

 
   

Ergebnis Berger Race Day Naked open

  1. Sigi Blam - Aprilia Tuono

  2. Thomas Enders - Suzuki SV 1000

  3. Walter Aigner - KTM Superduke 990

Ergebnis Berger Race Day Naked limited

  1. Horst Gangelberger - Suzuki SV 650

  2. NastyNils - Suzuki GSR 600

  3. Stefan Staritz - Honda Hornet 600

   

Naked Bike Racing

   

In Österreich gibt es zur Zeit 2 empfehlenswerte Naked Bike Racing Serien. Berger Motorsport startet die Naked Bike Rennen im Rahmen der Berger Race Days und wertet in 2 Klassen (-600 und +600). Gefahren wird immer unter der Woche an Montagen und Dienstagen.

Bei RTS gibt es ebenfalls ein eigenes Naked Bike Rennen. Auch hier wird ein 2 Klassen gewertet. Die Veranstaltungen steigen am Wochenende. Für Monster Piloten bietet sich vor allem die Kombination mit der Ducati-Challenge bei RTS an, wo es ebenfalls eine eigene Naked Wertung gibt.


Photos: PanPhoto

Bericht vom 03.05.2006 | 10.514 Aufrufe

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