3. Vienna Harley Days

Vienna Harley Days 2011: Zum dritten Mal versammelten sich die mächtigen US-Eisen im Wiener Prater.

Der Beweis, dass das ganze Jahr Fasching ist:
Was fürs Gschnas reicht, ist auch für den Capital Ride zu den Vienna Harley Days 2011 lustig.

 

Vienna Harley Days 2011

Ganz ohne Regen gehts offenbar nicht: Während Tag 1, Freitag, der 13., kein Unglück bescherte und Tag 2, Samstag, der 14., erst nach der Parade mit einem Gewitter gewürzt wurde, war Tag 3, Sonntag, der 15., durchgehend verregnet. Trotzdem: Rund 700 waren beim Capital Ride dabei, gut 3000 tuckerten über die Ringstraße und 40.000 kamen aufs Festival-Gelände beim Ernst Happel-Stadion.

Ein echter Wiener geht zwar, wie man weiß, nicht unter, er gilt aber gemeinhin als einer, der ein bissl Zeit braucht, wenn etwas neu ist. Der begeisterte Überschwang ist, so sagt das Klischee, seine Sache nicht. Eher die eines nicht unbedingt ungesunden Misstrauens: Schau ma amal, dann werd ma scho sehn. Das könnte man meinen, wenn um die Vienna Harley Days geht, oder vielleicht sind wirklich aller guten Dinge erst das dritte: Diesen Eindruck erweckte jedenfalls die Atmosphäre der dritten Auflage des noch kleinen, aber zunehmend feinen US-Eisen-Festivals im Wiener Prater. In hellen Scharen strömten Besucher zum Ernst Happel-Stadion, in der Mehrheit auf zwei Rädern, auch unmotorisierten, viele kamen per Auto und nicht wenige per U-Bahn.
 

Zufriedene Veranstalter Christian Arnezeder ganz links, Christian Marek ganz rechts mit Polizei und Star-Gast Hans Knaus in der Mitte. Beeindruckende Kulisse am Fuße des Ernst-Happel-Stadions.

Harley-Village: Von Pins über Textil & Leder bis zum Eisen im Ganzen und in Teilen gibts alles. Und auf der Bühne spielt die Musik.

Bei der Aufstellung zur Parade rund um die Wiener Ringstraße wurde der Platz knapp.

Es war um das Fazit vorwegzunehmen entspannt, relaxed, easy going. Irgendwie scheint der Groschen, pardon, der Cent, gefallen zu sein. Die Wiener zeigten ihren sprichwörtlichen Charme.

Nicht nur, aber auch, sprechen die Zahlen für sich. 2009, beim ersten Mal, waren rund 30.000 Besucher gezählt worden, 1.000 Eisen fuhren bei der großen Parade rund um die Ringstraße. 2010 warens auch an die 30.000 Gäste, dass nicht mehr gekommen waren, konnte man dem grauslich-kalten und über weite Strecken nassen & miesen Wetter in die Schuhe schieben. Rund um den Ring waren trotzdem 1.500 Eisen gerollt. Und auf den Parkplätzen wurden 5.000 bis 6.000 V-Twins gezählt.

Von 13. 15. 5. regierte beim Wiener Ernst Happel-Stadion Eisen statt (rundem) Leder.

Vorsicht bei den Betonpfeilern.

Und immer auf die Durchfahrtshöhe achten!


Dieses Jahr kamen mehr als 40.000 Leute. Alleine 700 Harleys ritten im Rahmen des Capital Ride aus allen Ecken und Enden Österreichs beim Wiener Ernst Happel-Stadion ein. Die Zahl der Gäste-Motorräder kratzt an der 10.000er-Marke. Und beim Ring-Ride waren dieses Mal 3.000 dabei, beim Aufstellen wurde der Platz mehr als knapp. Es war ein kapitaler Ritt: Die Zahl der winkenden Zaungäste auf der Ring-Route wurde auf rund 30.000 geschätzt.
 
Die Abfahrt vom Stadion zur großen Ring-Parade brauchte schon seine Zeit.
Sicherlich zwei der ältesten Teilnehmer.

Harley Parade am Ring.


Was sonst geboten wurde, war Bewährtes, und das war gut so: Im Harley-Village gabs vom Pin über Textiles & Ledernes bis zum Eisen im Ganzen und in Teilen alles zu kaufen, was man als Harley-Fahrer und Fan braucht. Das Catering bot Burger und wir sind ja in Wien Würstel genauso wie Schnitzel & Co., vorsichtshalber im Freien sowie unter (Zelt-)Dach und Fach. Im Expo-Zelt standen die neuesten Modelle zum Probesitzen parat.
 
Rund 3.000 Eisen rollten durch die Wienerstadt, rund 30.000 schauten dabei zu.

Probesitzen im Expo-Zelt: Der Beinschwung täte schon passen.

Rainer Schwarz zeigte es wieder einmal vor, wie man mit einem Möbelstück umgeht.
Für die Demo-Rides hatte man 22 Eisen bereitgestellt. Die waren soferne es nicht grad wie am Samstag gewitterte und am Sonntag dauerregnete komplett ausgebucht und ständig auf Achse. Das Ganze war gewürzt mit Stunt-Shows von Rainer Schwarz und, was sowieso nicht fehlen darf, mit Musik. Zehn Live-Bands sorgten über die drei Tage hinweg für Schwung und Stimmung.

Im Zentrum standen jedoch natürlich die US-Eisen. Manche waren mit Mädels garniert. Es wurden auch Besucher gesichtet, die sich erst akribisch auf ihr Harley-Leben vorbereiten: mehr oder elegante Beinschwünge beim Auf- und Absitzen, mehr oder weniger Fachkundigkeit beim Probesitzen auf dem Prüfstand. So mancher probierte es mit Angeschraubt-sein statt live anzuschrauben. Macht nichts. Es geht ums Feeling, und das brachten die dritten Harley Days Vienna glaubhaft rüber.
Manch einer war angeschraubt und übte das Anschrauben vorerst einmal.
Die Garnitur in hautenger Montur.

Heiße Hinterteile.

Ein Abend unter Freunden.

Der kräftige Schuss Wiener Charme verleiht dem eine eigene und charakteristische Note. Selbst wenn der Tonfall manchmal etwas rau ist: Hearst Oida, putz di mit dein Eisenhaufen, bellte ein V-Rod-Reiter in mattem Schwarz einen E-Glider in voller Chrom-Garnierung an.

Raunzer hatten keine Chance. Das Wetter ist halt eine Naturgewalt, und es hat dieses Mal die Haupt-Attraktionen verschont. Wäre Regen wirklich ein Hindernis, so wäre auch die European Bike Week (heuer: 6. 11. 9.) eine einsame Sache. Veranstalter und Aussteller zeigten sich mit den Vienna Harley Days 2011 zufrieden. Und bereiten sich schon auf 2012 vor. Vorher stehen jedoch noch eine Menge weiterer Events an. Zum Beispiel das Harley Davidson-Mountain Rodeo, von 28. bis 31. Juli in Ischgl, Tirol.
 
Hier gehts zur Bildergalerie: Vienna Harley Days 2011

Interessante Links:

Text: Beatrix Keckeis-Hiller
Fotos: Beatrix Keckeis-Hiller,
Harley-Davidson, Herwig Peuker, Ursula Mohr

Autor

Bericht vom 18.05.2011 | 6.802 Aufrufe

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