KTM 1290 Super Duke GT Test in den Alpen Ischgl 2016

Der Power-Tourer in den Alpen - KTM 1290 Super Duke GT

Wie Marketing richtig funktioniert, bewies KTM meisterhaft bei der Einführung des Naked Bikes 1290 Super Duke R: Der Beiname "das Biest" ließ schon vor der ersten Fahrt keinen Zweifel daran, dass die ursprünglich angegebenen 180 PS bestimmt nichts anbrennen lassen. Geblieben sind 173 PS und eine zwar brachiale, aber dennoch erstaunlich gut kontrollierbare Kraftentfaltung. Mit der neuen 1290 Super Duke GT geht das Biest nun im Touring-Segment auf die Jagd.

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Von einem unzähmbaren Biest will man im Touring-Segment bestimmt nichts hören, da zählen ganz andere Werte wie Langstreckenkomfort, Windschutz und Ergonomie. Da passt es ja ganz gut, dass die Basis der KTM 1290 Super Duke GT, das Naked Bike 1290 Super Duke R zumindest in Sachen Triebwerk zwar sehr agil und kraftig, aber auch gut kontrollierbar und souverän ans Werk geht. Damit ist die Basis für einen Tourer gelegt, der Sport und Spaß als oberste Priorität sieht. Wir haben nun erstmals getestet, wie sich dieses Konzept in den Alpen schlägt.

Vaulis Meinung zur KTM 1290 Super Duke GT:

Für mich war es eine absolute Premiere, ich bin die KTM 1290 Super Duke GT nicht nur zum ersten Mal in den Alpen gefahren, ich bin sie überhaupt zum ersten Mal gefahren! Und ich muss offen und ehrlich zugeben, dass sie für mich bei aller Sympathie für das Naked Bike die bessere der beiden 1290er Super Dukes ist. Die Sitzposition ist durch den etwas höheren Lenker und die etwas niedrigeren Fußrasten noch bequemer, als es die Super Duke R ohnehin schon ist. Denn auf der nackten SD sitzt man schon KTM-typisch aufrecht und ansatzweise im Supermoto-Stil, durch den man die nackte Kanone so herrlich unter Kontrolle hat. Auf der GT ist es dann noch besser und das Handling ist durch das, in der Tourer-Klasse sensationell niedrige Gewicdht von nur 228 Kilo (vollgetankt mit 23 Liter Sprit!) unbeschreiblich agil.

Der Motor verrichtet seine Arbeit ebenfalls im Stil der 1290 Super Duke R - brachiale und dennoch gut kontrollierbare Power, die nach der Durchzugsschwäche im untersten Drehzahlbereich dermaßen vehement anschiebt, dass man sich wie auf einem sehr komfortablen Superbike fühlt. Unglaublich, dass die quirlige KTM 1290 Super Duke GT mit ihren 173 PS in der gleichen Liga spielt wie die exakt gleich starke Honda VFR1200F. Nicht ganz unbeteiligt an dieser unbeschwerten Fahrbarkeit ist auch die Elektonik, die den Wünschen des Fahrers nach Spaß und Spannung viel Freiheit lässt, im richtigen Moment aber dann doch eingreift.

Nur eines muss man bei all dieser Agilität und Sportlichkeit natürlich schon bedenken: Die KTM GT ist ein ausgezeichneter Tourer für alle, die aus der sportlichen Ecke kommen und nun den Sport mit Tourentauglichkeit verbinden wollen. Mit einer Yamaha FJR130 oder einer Kawasaki 1400GTR kann sie es in Sachen Langsttreckenkomfort gewiss nicht aufnehmen, denn dieses vergleichsweise spielerische Handling geht nicht vollends konform mit uneingeschränkter Gemütlichkeit auf hunderten entspannten Autobahnkilometern. Allerdings schafft die 1290 Super Duke GT etwas, was nicht viele Maschinen schaffen: Sie gefällt mir aufgrund ihrer inneren Werte und ihrer einmaligen Performance besser als die nackte 1290 Super Duke R, obwohl mir die Optik der GT eigentlich weniger zusagt.

K.OTs Meinung zur KTM 1290 Super Duke GT:

Wir wissen, dass uns Schelte leichter über die Lippen kommt als Lob. Deshalb schätze ich es ganz besonders, wenn mir Leser/innen einen Brief schreiben, dass ihnen unser Kanal gefällt und sie aufgrund eines unserer Videos eine Kaufentscheidung treffen konnten. Zur Super Duke GT habe ich schon mehrere solcher Briefe erhalten, unlängst von einem Herren, der die GT ohne Probefahrt gekauft hat, weil er sich auf meine Meinung verlassen hat. Das ehrt mich unendlich, vielen Dank an besagte Person. KTMs erster Sport Tourer ist aber auch ein erstklassiges Erstlingswerk, das sogar mich wieder Hoffnung schöpfen ließ, ein wenig frischen Wind in dieser angegrauten Motorradkategorie zu spüren. Für mich ist die GT sogar die bessere Super Duke, weil sie umgänglicher ist, ohne etwas von ihrer spektakulären Performance zu verschenken.

Sie schenkt dem Fahrer insgesamt die beste Transparenz und die größte Kontrolle, trotz umfangreicher Elektronik, denn diese ist ebenfalls daraufhin optimiert, dass der Pilot das Heft in der Hand hat. Man hat sehr überlegt gehandelt und gezielte Maßnahmen gesetzt, um das Biest langstrecken- und alltagstauglich zu machen, ohne sich selbst zu verraten. In einer Straßen-KTM steckt immer etwas Supermoto und damit ursprünglich Offroadiges, was ein Grund ist, warum die GT auch in den Alpen herausragend performt hat. Wenns wirklich sein muss, schafft man es sogar, sich und den 173 PS starken V2-Hammer in Zaum zu halten und nicht einmal für die Heizgriffe haben wir uns auf den höchsten Pässen geschämt. KTM hat etwas Neues versucht, was nicht seinem eigentlichen Wesen entspricht, bliebt dabei aber trotzdem glaubwürdig. Eine große Leistung.

Und wo kann man diese und weitere Motorräder günstig in den Alpen mieten?

Am besten im Highbike Testcenter in Ischgl / Paznauntal - da gibt es alle Traummotorräder quasi zur "freien" Entnahme. Maschinen wie eine BMW K 1600 GTL, KTM 1290 Super Duke GT, Aprilia Tuono Factory, Ducati XDiavel S oder Triumph Thruxton stellt man sich nicht so ohne weiteres in die Garage. Sie sind geil aber nicht günstig. In Ischgl kann man sie zu konkurrenzlos günstigen Preisen mieten und fühlt sich dabei wie im Paradies. Subventioniert wird das Projekt vom Tourismusverband und von der Motorradindustrie. Die Abwicklung ist denkbar unkompliziert: Einfach ein Wunschquartier für den Alpenurlaub im Paznauntal wählen - dabei spielt es keine Rolle ob man am Campingplatz nächtigt, im MoHo Motorradhotel oder im 5-Strerne-Palast. Die Zimmerpreise sind im Sommer deutlich günstiger als im Winter und das Personal ist auch wesentlich entspannter. Die Partymetropole Ischgl wird zum Mekka für Aktivurlauber und man fühlt sich als Motorradfahrer/in richtig wohl. Die Motorräder reserviert man dann vorab auf der Website vom Highbike Testcenter.

Ischgl Top of the Mountain Biker Summit

Im Winter ist Ischgl der Party-Hotspot schlechthin. Wer die Partystimmung aber auch im Sommer genießen möchte, besucht Ischgl am besten während des "Ischgl Top of the Mountain Biker Summits". Das große Motorradtreffen mit dem einzigartigen Rahmenprogramm findet von 22. bis 24. Juli 2016 statt. Mehr Infos zum Ischgl Top of the Mountain Biker Summit.

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Bericht vom 22.07.2016 | 19.250 Aufrufe

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