Offroad in Ardéche

Ein Paradies für Offroad-Fahrer: Das Departement Ardéche in Südfrankreich.

Weiche Lamellen auf hartem Stein

 
Den Ardèche-Canyon, den der Fluss in das harte südfranzösische Kalkgestein gefräst hat, kennt fast jeder. Weniger bekannt, aber nicht minder schön sind die Flüsse und Berge rund um diesen Touristenmagnet. Und das Beste dabei: Hier gibt es noch ganz viel Platz.
Dampf steigt vom Motor auf, die Räder drehen kurz durch. Doch dann finden die Reifen wieder mühsam Halt auf den glitschigen Flusskieseln . Etwas mehr Gas und Ralph pflügt durch das hoch aufspritzende Wasser der Cèze auf den Kiesstrand am Ufer. Und ist begeistert. So begeistert, dass er sein Gefährt noch einmal in den strömenden Fluss hinein und wieder herauslenkt. Zeit, um die faszinierende Umgebung zu genießen, den Blick auf die senkrecht aus dem Fluss emporwachsenden Felsen zu werfen, hat er dabei nicht. Erst, als er die 500 Kubik seines Motors zu Ruhe kommen lässt und sich umsieht, den Blick zur untergehenden Sonne schweifen lässt, gibt es Momente der Muße. Jahrtausende hat der Fluss gebraucht, um sich in das harte Gestein hineinzufressen, einen Canyon zu schaffen mit schroffen, senkrechten Wänden, aber auch einsamen Plätzchen am lauschigen Flussufer oder auf kleinen Inseln mit runden Flusskieseln, wo man die Füße ins klare Wasser strecken kann.
 
 
Fahrspaß im Trockental
Welch ein Kontrast dazu am Vormittag! Knochentrocken ist die Hochfläche südlich der Ardèche-Schlucht. Wenige Büsche finden auf dem Kalkgestein einen Platz, wo sie ihre Wurzeln in der dünnen Bodenschicht versenken und auf einige Tropfen kostbaren Wassers hoffen. Es duftet nach Thymian, nach Rosmarin. Nach Sommer. Und ein wenig nach dem, was aus den Zylindern hinausgepresst wird …
Das Trockental war auf der Landkarte kaum zu vermuten gewesen. Und doch ist es ein idealer Tummelplatz für eine leichte Geländemaschine. Ralph bekommt glänzende Augen, setzt seine MZ in Bewegung. Die Lamellen der Reifen krallen sich in das raue Kalkgestein. Langsam fährt er eine Felskante hinauf, stellt sich auf die Fußrasten, kurvt um einen Felsblock. Als er noch mal Gas gibt, fliegen einige Steine nach hinten, dann ist er oben. Durch den Dunst schimmert die Kirche von St. André, die Hügel und Berge der Cevennen verschmelzen mit dem Horizont. Dann wieder hinunter. Eine Felskante taucht vor ihm auf, das Vorderrad hebt ab, auch das Hinterrad verliert den Bodenkontakt. Die Federn gehen ein wenig in die Knie. Ein Zug am Bremshebel, dann steht Ralph, zieht den Helm ab. Schweiß perlt von der Stirn. Es ist heiß, die Luft flimmert über der Buschvegetation, die hier Garigue heißt.
Die Wasserflasche ist schnell bis auf den letzten Tropfen geleert. Den gleichen Reiz wie der nackte Fels versprühen die Wasserlachen, die in dem Tälchen vom letzten Regenguss übrig geblieben sind. Und das im wahrsten Sinne des Wortes! Das Wasser spritzt auf, als Ralph mit der MZ elegant durch die Lache pflügt. Das Hinterrad gleitet auf dem rutschigen Untergrund ab, die Maschine wird ein paar Zentimeter zur Seite versetzt, dann hat er wieder festen Untergrund unter den groben Stollenreifen und ein paar Wasserspritzer im Gesicht. Eine willkommene Abkühlung...
 
Knuspriges Baguette und warmer Schafskäse
Eine tolle Gegend, freut Ralph sich später unter dem Sonnenschirm eines kleinen Restaurants in einem ebenso kleinen, typisch südfranzösischen Ortes und schiebt sich eine Olive in den Mund. Dazu knuspriges Baguette und warmer Schafskäse ein Stück gelebter südfranzösischer Esskultur. Neue Pläne werden geschmiedet. Man würde etwas versäumen, ständen lediglich Ausritte in Flüsse und auf Kalkplateaus an. Es gibt steinige Wege zu entdecken, die zwischen den duftenden Büschen hinauf auf die Hügel führen und die vom Fahrer einiges an Körperbeherrschung fordern und die sich auch einmal als Sackgasse erweisen können. Eine Gegend für Entdecker! Spannend auch die kleinen und feinen Sträßchen, die den gebirgigen Norden des Departements Ardèche durchziehen, die den Biker in 
eines der vielen pittoresken steingrauen Dörfchen bringen, zur Quelle der Loire, zur Naturbrücke Pont d´Arc oder den riesigen Hallen der Orgnac-Höhle bringen. Die Ziele werden hier unten im Süden Frankreichs nicht ausgehen, da ist er sich sicher.
 
 

INFO

Für Offroad-Motorradfahrer ist die Gegend rund um die Ardèche-Schlucht ein ideales Terrain. Gerade die Flüsse und Hügel im Süden des Departements sind eine echte Herausforderung.

Informationen zum Gebiet bei:
Ardèche Tourisme
4, cours du Palais
F-07000 Privas
Tel. +33 4 75 64 04 66
Fax : +33 4 75 64 23 93

Deutschsprachiger Kontakt :
emmanuelle.istier@ardeche-guide.com
www.ardeche-guide.com

 

Geführte Touren

Organisiert werden Offroad-Touren in die Region Ardèche von
ENDUROFUN Tours
Postfach 43
25710 Burg / Dithmarschen
Telefon: 04825 / 1695
info@endurofuntours.com
www.endurofuntours.com

Offroad: 09.-13.10.06, dabei fünf Fahrtage, 5 Ü/F im DZ, Dreigängemenü (Getränke exkl.), Begrüßungsgeschenk, Erinnerungsfoto, Sicherheitsunterweisung, Transportservice nach Absprache gegen Aufpreis möglich, Pilottourenpreis 598,-- €, Onroad: 16.-20.10.06, Leistungen siehe oben.
 

[googleadsmall]
 
 

Interessante Links:


Text & Fotos: Thomas Krämer
 

Autor

Bericht vom 11.08.2008 | 9.279 Aufrufe

Du hast eine Neue?

Verkaufe dein Gebrauchtmotorrad im 1000PS Marktplatz.

Inserat erstellen

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts