Vollgas in Oberösterreich - es ist möglich

Straßenrennen in Schwanenstadt vor begeisterten Zuschauern

Es ist wie ein Wunder: In Schwanenstadt beim Oldtimer Grand Prix wird wie in alten Zeiten richtig Feuer gegeben. Zuschauer en masse. Rennsport hautnah. Der Presse-Officer von der MSV-Schwanenstadt erklärt uns, wie das alles möglich ist.

Mayrhofer: "Sie fahren mit dem Messer zwischen den Zähnen."

Für mich war der Oldtimer Grand Prix in Schwanenstadt wie eine Offenbarung. Ich stand in der Zielkurve und hatte Gänsehaut. Es stellte mir wirklich die Haare auf. Die Helden ließen wenige Meter von den begeisterten Zuschauern entfernt kreischende 2-Takter und böllernde 4-Takter dermaßen scharf abbiegen und beschleunigen, dass es nichts anderes als eine große Freude war. Ein gigantisches Fest des Straßenrennsportes. Der geniale und unglaublich viel wissende Streckensprecher Jimmy Riegler (kurzes Video folgt in den nächsten Tagen) heizte die Stimmung zusätzlich an, die Menge auf den eigens errichteten Holztribünen tobte. Und ich auch. Es war wie ein Wunder. Als ob die Zeit vierzig Jahre zurückgedreht worden wäre. So ist man noch in den 80ern Rennen gefahren. Damals war das Rennen in Schwanenstadt sowieso immer eines der wichtigsten für die heimischen Stars und WM-Fahrer (nachzulesen im Buch "Gustl Auinger - Vollgas" - www.zonko.at). In der Folge wurde unsere Welt immer stärker reglementiert und motorsportfeindlicher. Aber Schwanenstadt ist wie das gallische Dorf der Unbeugsamen. Im Schulterschluss mit der Politik (der Bürgermeister ist Gründungsmitglied der Motorsport-Vereinigung Schwanenstadt) wird auch heute noch alle zwei Jahre ein Rennen veranstaltet, das nicht nur bei den Einwohner hoch im Kurs steht, sondern auch viele Zuschauer aus dem benachbarten Ausland anlockt. Wie das alles möglich ist und welcher Geist im Oldtimer Grand Prix steckt, verriet mir der Presse-Officer Manfred Mayrhofer in einem kurzen Interview. Das Video dazu ("Schwanenstadt GP 2014") kann ich nur wärmstens empfehlen. Schwauna ist eine echte Frohbotschaft in einer überreglementierten Gegenwart, in der sogar Radfahren schon als sehr gefährlich eingestuft wird.

Bericht vom 12.09.2014 | 6.921 Aufrufe

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