GSX-R Challenge 4.Lauf

Hitze- und Materialschlacht in Mugello. Tom Auer verletzt sich schon zu Hause.

4. Lauf SUZUKI GSX-R Challenge 2010. Die Hitzeschlacht von Mugello beginnt bei 65°C Asphalttemperatur.


GSX-R Challenge, 4. Rennen in Mugello

Nicht nur 38°C Luft und 65°C Asphalt-Temperaturen machen das Wochenende zum HOTSPOT der heimischen Rennszene! Die Favoriten setzen sich weiter durch. Rotter, Schmid und Luef dominieren die Saison.

Erstmalig seit 2007 findet die SUZUKI GSX-R Challenge in Italien statt. Das Fahrerfeld reist zum Autodromo Internazionale del Mugello. Schon im freien Training am Freitag zeigt das Thermometer 38° Celsius an. Dazu kommen über 60° Asphalttemperatur. Schwierigste Bedingungen für Material und Fahrer.

 

Klasse Supersport: Schon im Vorfeld eine bedauernswerte Nachricht aus dem Lager von Robert James Auer vom Team Lietz Sport. Bei einem Arbeitsunfall bricht er sich sein linkes Sprunggelenk und muss die nächsten 12 Wochen mit Gips und Rehabilitation verbringen. Die Saison verliert in der Klasse Supersport somit seinen amtierenden Meister. Das Wichtigste jedoch ist, dass Auer wieder 100%ig fit wird, um nächstes Jahr wieder in der SUZUKI GSX-R Challenge starten zu können. Das ganze Fahrerlager drückt ihm dafür die Daumen! Somit heißt es Bahn frei für Jochen Rotter vom Team Bikecity Wien. Er konnte bereits die ersten drei Rennen für sich entscheiden und ist auch in Mugello stark motiviert. Mit am Start in Italien ein Bridgestone Gaststarter aus der heimischen Meisterschaft. Thomas Berghammer hat seine Honda CBR600 eingepackt, um im Rahmen vom Challenge-Wochenende weitere Trainingskilometer zu sammeln und sich für seine kommenden Rennen in der Alpe Adria Meisterschaft und ÖM Supersport vorzubereiten. Sein Start als Lizenzfahrer wird jedoch außerhalb der Konkurrenz gewertet. Die Rennleitung von Pezibär-Racing reagiert rechtzeitig auf die extrem heißen Konditionen und adaptiert den Zeitplan für Qualifying und Rennen. Das Qualifying findet somit bereits am Samstagnachmittag statt und das Rennen wurde auf 10 Uhr sonntags vorverschoben. Eine Entscheidung die im Fahrerlager in Anbetracht des Wetters gerne angenommen wird.

Die Poleposition holt sich abermals Jochen Rotter (Bikecity Wien) auf seiner GSX-R600 mit 2:08.265 und nur 71 Hundertstel vor Gerhard Bammacher (Holzapfel Racing) und Jirka Solbrig auf Platz 3. Im Rennen ein spannender Zweikampf zwischen Rotter und Bammacher die beide extrem fair um den Sieg kämpfen. Nach fünf von acht gefahrenen Runden legt Rotter nochmals den Hebel um und kann mit einem Vorsprung von 3,3 Sekunden das Rennen für sich entscheiden. Dahinter Gerhard Bammacher und der Tiroler Charly Maas (Team Niederkricher Seefeld). Was mit den Bridgestonereifen auch bei heißen Temperaturen möglich ist beweist der Gaststarter Thomas Berghammer. Er sichert sich, jedoch außer Konkurrenz, einen souveränen Sieg und eine schnellste Rennrunde von nur 2:03.204. Aufgrund des Ausscheidens von Robert Auer ist nun in der Gesamtwertung der Weg frei für den ersten Gesamtsieg von Jochen Rotter. Er hält nun bei insgesamt vier Siegen in Folge. Eine theoretische Chance besteht nur noch für Gerhard Bammacher. Dafür müsste er die letzten beiden Rennen jedoch gewinnen und Rotter ohne Punkte bleiben. Brünn kann die Entscheidung bringen.

Fotofinish um Platz 2. Nur zwei Tausendstel
entscheiden für Ecker (11). Beim nächsten Rennen
wird der Transponder sicher weiter nach
vorne wandern.

Sieger tragen Gold.
Hermann Schmid auf seiner GSX-R750.
SUZUKI Armada im Gaerne Cup. Jürgen Luef (33)
vor Ernst Tisch (11), Alex Schult (207)
und Manuel Pichler (212)
 

Klasse Superbike: Es ist das Jahr des Hermann Schmid. Auch er kommt mit drei Siegen in der Tasche nach Italien und zeigt sich schon im Vorhinein gut gelaunt und souverän. Wieder mit dabei ist Thomas Ecker (Team Schuller Linz). Er konnte beim ersten Rennen am Slovakiaring Schmid im Rennen folgen, musste jedoch aufgrund einer Sportverletzung die letzten beiden Rennen streichen. Noch nicht 100%ig fit versucht er erstmals am 5,2 km langen Mugello Circuit sein Können. Die Stoppuhr bleibt bei 2:07.528 stehen als Hermann Schmid seine schnellste Qualifying- Runde dreht. Auf Platz zwei, jedoch mit einem Abstand von mehr als zwei Sekunden steht Peter Gruber vor Thomas Ecker. Patrick Doppelhammer (Team 2-Rad Börse Süd) hat sich einiges vorgenommen und steht in Lauerstellung auf Platz 4 bereit.

Nach den ersten Runden in Führung entscheidet sich Hermann Schmid die beiden Supersportpiloten Rotter und Bammacher vorbei zu lassen. Somit hat das absolute VIP-Ticket für den Zweikampf der beiden gelöst, denn Peter Gruber und Thomas Ecker hat er soweit leicht im Griff. Dahinter starten die drei Verfolger stark ins Rennen. Peter Gruber kann sich zu Beginn durchsetzen als es Patrick Doppelhammer ein wenig übertreibt und mit einem Highsider zu Boden geht. Bahn frei für Thomas Ecker. Er kämpft sich zu Gruber vor und kann sich, ein paar Runden vor Schluss, den zweiten Platz holen. Hermann Schmid gewinnt überlegen den Lauf mit einem enormen Vorsprung von über 20 Sekunden auf Thomas Ecker. Hier wird es nochmals sehr knapp. Das Fotofinish entscheidet für Thomas Ecker vor Peter Gruber mit einem Vorsprung von nur zwei Tausendstel. Dahinter kommen Franz Winkler und Martin Steinlechner ins Ziel. In der Gesamtwertung nun eine ähnliche Situation zur Klasse Supersport. Schmid kann mit vier Siegen einen beachtlichen Vorsprung herausfahren. Peter Gruber ist jedoch mit einem Sieg in Reichweite. Brünn kann bereits alles entscheiden.

Klasse GP: Die Königsklasse der GSX-R1000 Piloten kämpft gegen viele Feinde. Hitze, Leistung und starke Gegner machen die Rennen spannend. Nirgends geht es so knapp zu wie hier. Bereits am Samstag kann Jürgen Luef die schnellste Runde des Wochenendes drehen. Der Zeitenmonitor zeigt eine beeindruckende 1:58.757 am Display. Hier ist der Spaß zu Ende. Selbst die Piloten der Moto-GP drehen hier 1:50er Runden. Dies jedoch mit Hightech Qualifier-Reifen und knapp 250 PS. Die Startaufstellung lässt schon ein spannendes Rennen vermuten. Ernst Tisch schnappt sich die Pole vor Jürgen Luef und Alex Schult. Wie alle Rennen in Mugello wird mit einem fliegenden Start gestartet. Nach einer Einführungsrunde verlässt das Pace-Bike, in diesem Fall gefahren von Pezibär Edgar Wagner, die Strecke und ab der Ziellinie gilt es: Feuer frei für 8 Rennrunden. Im Rennen ein Vierkampf über die ganze Distanz zwischen Jürgen Luef, Ernst Tisch, Alex Schult und Manuel Pichler. Tisch versucht in der letzten Runde Luef vom Thron zu stoßen und schmiert ab ins Kiesbett. Letztendlich heisst das Podium daher Jürgen Luef vor Alex Schult und Wolfgang Reichhart.

In der Gesamtwertung ist nun alles entschieden. Jürgen Luef kann die Saison schon vorzeitig für sich entscheiden. Sollte er in den beiden verbleibenden Rennen keine Punkte mehr machen und sein nächster Verfolger, Alex Schult beide Rennen gewinnen, bleibt er immer noch auf Position 1 und ist somit bereits der Gesamtsieger in der Klasse GP der SUZUKI GSX-R Challenge 2010.

Alexander Hlavac (SUZUKI Austria): Was für ein tolles Wochenende in Mugello. Die Temperaturen haben es allen Fahrern und dem Material nicht einfach gemacht. Es gab jedoch weniger Ausfälle als befürchtet und die Rennen waren für alle Teilnehmer extrem spannend. Erstaunlich dass wir dieses Jahr in allen Klassen nur Seriensieger haben. Herzliche Gratulation an Jürgen Luef. Er kann sich bereits mit Stolz als Gesamtsieger in der Königsklasse feiern lassen!

Termine SUZUKI GSX-R Challenge 2010:
5. Runde: Brünn (Tschechien) 06. bis 08. August 2010
6. Runde: Hungaroring (Ungarn) 24. bis 26. September 2010


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Text: A.Hlavac
Fotos: A.Hlavac

Autor

Bericht vom 13.07.2010 | 3.954 Aufrufe

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