SuMo ÖM Zauchensee 08

Bolsec und Hermunen regieren in den Bergen wieder unangefochten. Österreicher kämpfen gegen Windmühlen.

Supermoto Intercup Zauchensee 2008

Neue Strecke - alte Ordnung

Der Finne im Finish. Mauno Hermunen hat heuer in der Klasse S2 fast alles gewonnen.

 
An diesem Wochenende (27./28. September) startete die österreichische Supermoto-Staatsmeisterschaft vor der Weltcuparena Zauchensee/Salzburg in die fünfte Runde der Saison 2008. Trotz heftiger Schnee- und Regenfälle in den Tagen zuvor herrschten am Wochenende perfekte Bedingungen. So konnten die Piloten wie auch die Fans die Supermoto-Show vor einer perfekten Berg- Kulisse genießen.

frank*s S1
Das Zeittraining der Königsklasse steht ganz unter dem Stern von Viktor Bolsec (HR). Der Kroate brennt die schnellste Rundenzeit in den rutschigen Asphalt vor der Weltcuparena und sichert sich damit die Poleposition vor Daniel Hiemer (GER), Jürgen Künzel (GER), Hannes Maier (AUT) und Hanson Schruf (AUT). Rene Esterbauer (AUT) kommt mit den schwierigen und schmierigen Bedingungen nicht ganz so gut zu Recht und hat mit Startplatz 6 keine ideale Ausgangsposition für die Rennen. Im ersten frank*s S1 Lauf übernimmt Jürgen Künzel die Führung, doch Viktor Bolsec, Hannes Maier und Daniel Hiemer sitzen ihm im Nacken. Bolsec macht mächtig Druck, doch der Deutsche scheint sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Er kann während der ersten Runden alle Angriffe erfolgreich abwehren, doch in der sechsten Runde findet Bolsec doch einen Weg vorbei und übernimmt damit die Spitze. Doch Künzel gibt nicht auf und kann in Schlagdistanz bleiben. Zumindest so lange, bis er nach einem Ausrutscher im letzten Renndrittel viele Plätze verliert. Damit rücken Daniel Hiemer und Hannes Maier auf die Plätze 2 und 3 vor, während sich Bolsec schon deutlich absetzen kann. In der Zwischenzeit entbrennt ein heißer Kampf um Platz vier. Hanson Schruf versucht mit allen Mitteln an Markus Jell (GER) vorbei zu kommen. Im Offroad scheint es einige Male schon so weit zu sein, doch immer wieder macht Jell die Lücke zu. Doch in der zwölften Runde reitet Schruf ein fast schon geniales Manöver und schiebt sich damit auf Rang vier. Diese Position verteidigt er auch bis ins Ziel, das vor ihm Bolsec, Hiemer und Maier in dieser Reihenfolge erreichen.

Den Start in den zweiten frank*s S1 Lauf kann Daniel Hiemer für sich entscheiden. Bolsec, Maier und Jell kommen ebenfalls gut weg, Künzel hat allerdings Probleme und reiht sich erst auf Rang fünf ein. Weit schlimmer erwischt es Hanson Schruf: er hat Probleme mit der Kupplung, würgt seine Yamaha ab und nimmt als letzter das Rennen auf. An der Spitze fährt Hiemer alle Geschütze auf, um seine Führung gegen Bolsec zu verteidigen. Der Kroate hängt zwar am Hinterrad des Deutschen, kann sich aber nie in die perfekte Position für ein Überholmanöver bringen. Währenddessen hat sich Künzel an das Führungsduo herangepirscht und nutzt zur Rennmitte eine kurze Unachtsamkeit Bolsecs, um ihn von Rang zwei zu verdrängen. Doch der Kroate macht diesen Fehler 2 Runden später wieder gut und verbeißt sich wieder in Hiemers Hinterrad. Drei Runden vor dem Ende ist es dann soweit: Bolsec übernimmt die Führung, verweist Hiemer auf Rang 2 und macht sich auf und davon. Im Ziel hat er über 2 Sekunden Vorsprung herausgeholt, Hiemer kann seinen zweiten Platz jedoch gefahrlos vor Künzel ins Ziel retten. In der Zwischenzeit brennt Hanson Schruf ein wahres Feuerwerk ab: vom Ende des Feldes aus schnappt er sich einen Kontrahenten nach dem anderen, macht auch mit Spitzenpiloten wie Christian Ackerl (AUT) und Rene Esterbauer kurzen Prozess und fährt bis auf den sechsen Platz nach vor!

Ergebnis frank*s S1:
Lauf 1: 1. Viktor Bolsec (HR/Honda), 2. Daniel Hiemer (GER/Yamaha), 3. Hannes Maier (AUT/ KTM)
Lauf 2: 1. Viktor Bolsec (HR/Honda), 2. Daniel Hiemer (GER/Yamaha), 3. Jürgen Künzel (GER/ Husqvarna)

frank*s S2
In der hubraumoffenen Klasse frank*s S2 scheint Hanson Schruf (AUT) dem Finnen Mauno Hermunen hier in Zauchensee wieder Paroli bieten zu können. Der Yamaha-Pilot holt sich die Poleposition, der Finne startet von Rang 2 ins Rennen, knapp vor Heino Meusburger (AUT), Heinz Hochreiter (AUT) und Andreas Rothbauer (AUT). Den Start in den ersten frank*s S2 Lauf kann aber dennoch der Finne für sich entscheiden. Hochreiter, Schruf und Meusburger sind ihm zwar auf den Fersen, allerdings sind die drei zu sehr miteinander beschäftigt, als sich um den Führenden zu kümmern. In der dritten Runde verlässt Meusburger dieses Trio, er fightet nun mit Christian Ackerl (AUT) um Rang vier. Schruf gibt nun alles, um Hochreiter vom zweiten Platz zu verdrängen und die Lücke zu Hermunen nicht allzu groß werden zu lassen. Der alte Hase Hochreiter wehrt sich aber sehr lange, erst in der achten Runde findet Schruf einen Weg vorbei und beginnt am Vorsprung Hermunens zu knabbern. Der Finne riecht allerdings den Braten, legt seinerseits ein Schäufelchen nach und so setzen sich die beiden zwar vom Rest des Feldes ab, Schruf kann aber nicht vollends zu Hermunen aufschließen. Daran ändert sich bis ins Ziel nichts mehr und der Siegespokal für Lauf 1 geht nach Finnland. Hochreiter passiert entspannt als dritter die Ziellinie, während sich Meusburger gegen Ackerl durchsetzen und Platz vier holen kann.

Der zweite Lauf der Klasse frank*s S2 präsentiert sich als genaues Gegenteil des ersten. Zwar übernimmt Hermunen wieder die Führung, Meusburger folgt ihm vor Schruf, Hochreiter, Rothbauer und Jell. Doch keiner der ersten vier Piloten leistet sich im gesamten Rennverlauf auch nur den geringsten Fehler, und damit bleiben die Positionen ab der ersten Runde einzementiert. Einzig Rothbauer muss in der siebenten Runde Jell vorbei lassen. Erst dahinter spielen sich die Positionskämpfe ab. Rudolf Bauer (AUT) schiebt sich in Runde zwei an Ackerl vorbei auf Rang sieben, Christian Enenkel (AUT) versucht es ihm gleich zu tun, beißt sich an Ackerl aber die Zähne aus. Erst in der vorletzten Runde findet er einen Weg vorbei und holt sich damit Rang acht.

Ergebnis frank*s S2:
Lauf 1: 1. Mauno Hermunen (FIN/Husqvarna), 2. Hanson Schruf (AUT/Yamaha), 3. Heinz Hochreiter (AUT/Suzuki) Lauf 2: 1. Mauno Hermunen (FIN/Husqvarna), 2. Heino Meusburger (AUT/Yamaha), 3. Hanson Schruf (AUT/Yamaha)

frank*s Jugend ÖM
Der junge Deutsche Philipp Öttl holt sich die Poleposition vor Julian Eder und Lukas Trautmann. Im ersten Lauf zur frank*s Jugend ÖM übernimmt aber Eder die Führung, während sich Öttl und Trautmann dahinter einreihen. Letzterer muss in der dritten Runde zu Boden, kann das Rennen zwar wieder aufnehmen, scheint jedoch außer Schlagdistanz zu sein. Der Salzburger kämpft sich bei seinem Heimrennen aber wieder nach vorne, und knapp vor dem Ende hat er wieder den Anschluss an das Führungsduo. Eder scheint wie der sichere Sieger, stürzt aber drei Runden vor Schluss. Damit geht der Sieg an Öttl, Trautmann holt sich Rang zwei und Max Niewiadornski landet auf der drei. Im zweiten Lauf macht Trautmann schon in der zweiten Runde alles klar, setzt sich an die Spitze und verweist Julian Eder und Philipp Öttl auf die Ränge 2 und 3.

Ergebnis frank*s Jugend ÖM:
Lauf 1. 1. Philipp Öttl (GER/Honda), 2. Lukas Trautmann (AUT/KTM), 3. Max Niewiadornski (GER/ KTM)
Lauf 2: 1. Lukas Trautmann (AUT/KTM), 2. Julian Eder (AUT/KTM), 3. Philipp Öttl (GER/Honda)

Die Final-Rennen zur österreichischen Supermoto-Staatsmeisterschaft finden am 11. und 12. Oktober auf dem Wachauring Melk/Niederösterreich statt.

 

Heinz Hochreiter stand mit seiner Suzuki erneut am Stockerl.

 

Interessante Links:

 

Text: Fülöp
Fotos: www.fueloep.com

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Bericht vom 29.09.2008 | 3.747 Aufrufe

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