Neukirchner Interview

Max Neukirchner zum neuen Team, neuen Kollegen und der Saison 2008.

Max Neukirchner Interview

 
"Alle glauben, Nieto sei arrogant!"

Der Sachse Max Neukirchner ist nach drei harten Jahren in der SBK endlich am Ziel. Der Stollberger darf 2008 im Alstare-Team eine Suzuki GSX-R 1000 steuern und erhält erstmals in seiner Karriere Werksunterstützung. Mit dem Eurosport Motorsport Magazin spricht der 24-jährige Deutsche seine Pläne und die Konkurrenten im eigenen Team.

Erstmals musst du dir in deiner Karriere keine Sorgen um das Drumherum machen. Wie fühlst du dich mit dem Vertrag in der Tasche?
Erstmal muss ich sagen, dass ich mein kleines Ziel ins Werksteam zu kommen geschafft habe. Jetzt gilt es die großen Ziele zu verwirklichen, denn ich will für das Team und mich natürlich die besten Ergebnisse erreichen. Das heißt, dass die Arbeit von Mario, Bert und mir jetzt erst richtig losgeht. Aber ich habe ein tolles Team und bin daher sehr zuversichtlich.

Du fährst 2008 bei Alstare-Suzuki an der Seite von Fonsi Nieto. Der Spanier gilt als unnahbar, wie hast du ihn bisher erlebt?
Ich denke, dass viele glauben, Fonsi sei sehr arrogant, aber dieser Eindruck täuscht. Ich habe ihn als einen netten und lustigen Typen kennengelernt mit dem man auch sehr gut technische Fragen und eventuell auch Probleme besprechen kann.
Wir werden ein gutes Team abgeben.



Du warst 2007 konstanter als Nieto und hattest ihn unter normalen Bedingungen mehrmals klar im Griff. Auch Kagayama hat die WM hinter dir beendet. Gibt es überhaupt eine Hierarchie bei Alstare-Suzuki?
Es wird vorerst gleichwertiges Material für alle drei Fahrer geben. Nach den ersten zwei bis drei Rennen wird dann Rangordnung festgelegt. Also ist die gute Leistung der Fahrer gefragt und jeder ist so für sein Glück selbst verantwortlich.

Wie schätzt du Kagayama ein?
Ich habe Yukio als einen tollen Menschen kennengelernt, der mich schon bei meinen Einsätzen im Jahr 2006 unterstützt hat. Als ich ihn 2006 vom Motorrad geholt habe, hatte ich echt bedenken, dass er sauer ist, aber ich bekam nur zur Antwort: Das ist mir als Neuling auch passiert. Das fand ich echt fair. In dieser Saison hatte er einfach sehr viel Pech. Er ist trotzdem ein sehr guter Entwicklungsfahrer und wenn er voll fit ist, dann ist er auch sehr schnell unterwegs. Ich denke, wir werden ein gutes Dreier-Gespann abgeben.

Wie wird deine eigene Crew konkret aussehen? Welche Position wird in der Alstare-Struktur deinem bisherigen Berater Mario Rubatto zukommen?
Alles in allem sind wir ein sehr junges Team. Mein Chefmechaniker ist erst 28. Trotzdem haben alle sehr viel Erfahrung und haben in den letzten Jahren bei Corser und Biaggi schon gezeigt, was sie können. Ich freue mich auf mein Team.
Mario wird als ein mein ganz persönlicher Berater an meiner Seite sein und mich rund um den Rennplatz unterstützen. Mein bester Kumpel Danny wird auch weiter dabei sein.


Bringst du selbst Sponsoren in das Team ein?
Ich habe auf meinem Leder zwei Plätze für meine eigenen Sponsoren. Dark Dog und Creditplus Bank werden diese beiden Plätze erhalten und auch 2008 meine Partner bleiben.

Wie sieht euer Testplan bis zum Auftakt in Katar aus?
Ich habe bereits in der vergangenen Woche zwei Tage in Valencia gestestet und habe mich sichtlich wohl gefühlt. Bis zum ersten Rennen stehen noch zwei Testtage in Katar Ende November an und im Januar 2008 werden wir in Phillip Island trainieren.

Du bist erstmals in einem Team, das den Status eines Pirelli-Testteams hat. Was erwartest du dir davon?
Von den zusätzlichen Tests verspreche ich mir natürlich bessere und konstantere Ergebnisse, denn umso mehr Testkilometer ich fahren kann, umso besser lerne ich mein neues Motorrad kennen und weiß, wie weit ich gehen kann.

Im provisorischen Kalender scheint kein deutsches SBK-Meeting auf. Was weist du über den Stand der Verhandlungen?
Ich bin mir sicher, dass es in jedem Falle ein deutsches Rennen geben wird. Bis jetzt sieht es für den Nürburgring gar nicht mal so schlecht aus. Klar müssen meine heimischen Fans dann weiter fahren, aber ich hoffe, dass mich trotzdem sehr viele unterstützen werden. Mal sehen, lassen wir uns einfach überraschen.
 

 

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Text: Johannes Orasche
Fotos: Suzuki

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Bericht vom 28.11.2007 | 2.937 Aufrufe

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