Honda CBR1000RR Fireblade SP2 2017

Die noch bessere Rennstrecken-Fireblade

Egal in welcher Ausbaustufe, Honda beruft sich seit Jahrzehnten auf die optimale Fahrbarkeit der hauseigenen Sportgeräte - auch die beiden neuen CBR10000RR Fireblade-Modelle SP und SP2 wurden nach dem Grundsatz "Total Control" entwickelt. Die SP2 bringt nun noch mehr Rennstrecken-relevante Features!

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Radikale Änderungen sind ja grundsätzlich nicht so das Ding der Japaner, hat man sich auf eine Richtung geeinigt, wird sie beschritten - im schlimmsten Fall bis zum bitteren Ende. Das Ende der CBR1000RR Fireblade war nun wohl gekommen, zumindest jenes Ende der Berufung auf die totale Kontrolle ohne Hilfe elektronischer Helferlein - die neue Fireblade zündet nämlich ein Feuerwerk an Elektronik-Features! Schon die "schlechtere" Fireblade SP ist vollgestopft mit Elektronik: Traktionskontrolle, Leistungsmodi, Motorbremskontrolle, Wheelie Control, Schaltautomat, elektronisch verstellbares Öhlins-Fahrwerk, Rear Lift Control und Kurven-ABS ziehen nun mindestens mit der Konkurrenz gleich.

Fireblade SP2 - die neue Macht auf der Rennstrecke?

Die neue CBR1000RR Fireblade SP2 legt aber noch ein Schäuferl nach, zusätzlich verfügt sie über eine Lauch Control, Boxengassen-Geschwindigkeitsbegrenzer, 5 Leistungsmodi statt drei bei der SP1 sowie noch leichtere Marchesini-Felgen, die das fahrbereite Gewicht auf 195 Kilo drücken. Die Leistung bleibt mit 192 PS gegenüber der SP-Version zwar unverändert, die "Innereien" wie Ventildurchmesser und Kolben wurden aber überarbeitet. Das belegt aber auch auf der SP2 die Ambition der Honda-Techniker, die gute Fahrbarkeit in den Fokus zu stellen, anstatt die schiere Power am Papier. Billig wird eine SP2 gewiss nicht sein, allerdings sollen ohnehin nur 500 Stück für die Homologation gebaut werden - und die dürften ziemlich schnell vergritten sein.

HRC Sport- und Race-Kits für noch mehr Performance

Zum weiteren Aufrüsten wird es auch noch einen SP2 HRC Sport Kit geben, der mit neuen Nockenwellen, Ventilfedern, Race-ECU und Auspuff in den Motor eingreift, sowie ein SP2 HRC Race Kit, der zusätzlich auch noch in die Bremsen und die Schwinge eingreift, um die Fireblade SP2 optimal für den Rennstreckeneinsatz aufzumotzen.

9-stufige Traktionskontrolle HSTC (Honda Selectable Torque Control):

Das Herzstück der totalen Vernetzung innerhalb der neuen Fireblade SP2 ist zwar die ECU, die alle "Rechenaufgaben" auflöst, ohne die vielen zusätzlichen Elektronik-Bausteine wäre sie aber nicht so leistungsfähig. Zum einen ist das Ride-by-Wire System, Honda nennt es TBW (Throttle By Wire) integriert, zum anderen der Gasgriff-Sensor APS (Accelerator Position Sensor), der die genaue Gasgriffstellung und -bewegung an den Rechner übermittelt. Zusätzlich kommen Radgeschwindigkeits-Sensoren sowie Bewegungssensoren direkt am Schwerpunkt der Maschine, um alle Neigungen der Fireblade SP1 blitzartig zu analysieren und gegebenenfalls einzugreifen. Das System soll sogar wie jenes der RC213V-S funktionieren - dem knapp 200.000 Euro-MotoGP-Ableger.

Einstellbare Leistungsmodi:

Das System zur Verstellung der Leistung nennt sich RMSS (Riding Mode Select System) und kann in fünf Stufen verstellt werden, wobei Mode 1 den aggressivsten Leistungseinsatz bietet, während Mode 5 den sanftesten Output gewährleistet. Zusätzlich kann der Fahrer über zwei "User"-Modi auch noch ganz nach den persönlichen Wünschen Parameter verstellen.

Motorbremskontrolle, Wheelie Control und Schaltautomat

Mit der Motorbremskontrolle SEB (Selectable Engine Brake) kann in drei Levels die Motorbremswirkung eingestellt werden, eine Wheelie Control verhindert das unerwünschte Aufsteigen des Vorderrades und ein Quickshifter erleichtert die Schaltvorgänge bei Hinaufschalten, da die Kupplung nicht extra vom Fahrer getrennt werden muss.

Elektronisch verstellbares Öhlins-Fahrwerk:

Erstmals kommt auf einer Fireblade ein elektronisch verstellbares Fahrwerk von Öhlins zum Einsatz, vorne eine NIX30-Gabel, hinten das TTX36-Federbein. Kontrolliert wird das Ganze von der Suspension Control Unit (SCU), die alle Kräfte, die auf die Maschine wirken, die Radgeschwindigkeiten, die Drehzahl, den Bremsdruck und die Gasgriffstellung analysiert, um die optmale Dämpfung zu gewährleisten.

Verschiedene Dämpfungsmodi:

Die frei wählbaren "Active-Modes" A1 (Track Active für die Rennstrecke), A2 (Sport Active für sportliches Landstraßenfahren) und A3 (Comfort Active für gemütliches Cruisen) sollen alle Wünsche abdecken und können sogar durch jeweilige manuelle Modi M1, M2 und M3 verfeinert werden.

Rear Lift Control (RLC) verhindert das Aufsteigen des Hinterrads:

Bei extrem harten Anbremsmanövern kann es schon mal vorkommen, dass das Hinterrad den Kontakt zum Boden verliert - wodurch wiederum mehr oder weniger wichtige Bremsenergie des Hinterrades "flöten" geht - RLC verhindert dies.

Erstmals ein Kurven-ABS auf einer Fireblde:

Wir kennen es bereits von anderen Herstellern und wissen, dass es tatsächlich funktioniert - in Schräglage voll in die Bremsen greifen und trotzdem nicht stürzen. Auch bei der neue Fireblade SP2 greift das System auf alle relevanten Daten der IMU (Inertial Measurement Unit) zu und erreicht somit ein Höchstmaß an Performance.

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Bericht vom 04.10.2016 | 78.868 Aufrufe

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