Ducati 851/888

Ducati-Legenden: Die Geschichte der Ducati 851/888.
ducati 851
Ducati steht von jeher für charismatische und im Laufe der Geschichte zu Legenden gewordene Modelle. Wir präsentieren Euch in einer neuen Reihe zehn der bekanntesten Meilensteine des italienischen Motorrad-Herstellers. Dabei drehen wir für Euch das Rad der Historie zurück, blicken in die Vergangenheit, zu einem weiteren Erfolgs-Modell...
 

Kultbike Ducati 851/888

Die Geburtsstunde der Ducati 851 schlägt im Jahr 1988, als Europa mit all seinen Motorrad-Kreationen gerade im schier aussichtslosen Kampf um Power ohne Ende gegen die Japaner endgültig unterlegen schien.
 
Die BOT-Rennen (Battle of Twins) der wilden 1980er Jahre lieferten den besten Beweis der Unterlegenheit, konnten sich die bis dato führenden Zweizylindermotoren doch nicht mehr länger der Übermacht der japanischen Four-Armada erwehren. Zu groß waren die Leistungsunterschiede, die sich aus weit über den bekannten Drehzahlen und Pferdestärken ergebenden Werten lagen. Reihen- wie auch V-Twins lieferten bis dahin maximal 80 PS, lagen bei höchstens 7500 U/min keine Chance, gegen die Reihen-Vierzylinder-Motoren mit ihrer exorbitanten Kraftentfaltung ankommen zu können. Doch die Nippon-Jäger rechneten nicht mit dem Temperament der italienischen Vollblut-Ställe: Ducati holte zum Gegenschlag aus. Unter der Führung des seit Mitte der 80er Jahre herrschenden Claudio Castiglioni ergriff Ducati den Fehdehandschuh, legte diesen dem findigen Chefingenieur Massimo Bordi in die fähigen Hände, der für Ehr' und Vaterland Italien einen völlig neuen Motor konstruierte.
   
ducati 851 888 kultbike ducati 851 888 kultbike

Maß aller Dinge
Dem wassergekühlten 90-Grad-V2 verpasste Bordi, der heutzutage für MV-Agusta tätig ist, desmodromisch gesteuerte Vierventil-Köpfe, mit für damalige Maßstäbe relativ großer Bohrung und verhältnismäßig kleinem Hub (94 x 64 mm). Das Ergebnis war ein endlich viel höher drehendes Sportlerherz: Bis 10 000 U/min drehte der neue V-Twin, leistete aus dem Strand heraus bis 91 PS. Das Fahrerlebnis beschrieb die Journalistenwelt entsprechend: Der vergleichsweise schwungmassenlose Motor brauchte eine gefühlvolle Kupplungshand zum Anfahren, zeigte ab 4000 U/min ein bisschen Vorwärtsdrang und drehte ab 7000 U/min mit unglaublichem Temperament Richtung rote Linie. Wobei man sich das zunächst gar nicht getraute. Ab 8000 U/min flogen gewöhnliche Twins auseinander. Die Ducati nicht. Die schlürfte gierig nach mehr und immer noch mehr, lieferte dazu eine sensationelle Klangkulisse aus den damals noch kernig klingenden Auspufftöpfen.
ducati 851 888 v2 motor
 
Der Four-Macht die V-Twin-Stirn bieten
Für die professionellen Fahrer, der Rennstrecke und der neu entstandenen Superbike-Meisterschaft auf Weltmeister-Basis legte Ducati gleich die 888 nach. Die Serie der neuen Stars ward geboren ihre Piloten sind noch heute bekannt: Doug Poulen und Carl Fogarty, mit ihren Kollegen aus der Vorzeiten, Raymond Roche und der heute noch lebende Giancarlo Falappa, die Heroes der neu entstandenen Kraftzentrale in Italien, die der japanischen Four-Macht mutig und siegreich trotzten, das Zepter damit endlich wieder an sich reißen konnten. Aber nicht nur die neu gewonnene Kraftentfaltung ließ die Italiener triumphieren das exzellente Design um die effektiven Triebwerke herum trieb die Japanern in der Folgezeit zu fast frevelhaften Plagiat-Exzessen. Der Schock und zwanghafte Nachahmungstrieb währte noch lange, bis sie zu eigenständigen Linienführungen fanden. Ducati selbst genoss auf Grund ihres bahnbrechenden Erfolgs mit der 851 und 88 einen sagenhaften Auftrieb, den sich die italienische Motorrad-Schmiede immer wieder neu auf ihre Fahnen schreiben konnte, bis in die heutige Zeit hinein.
   
ducati 851 888 ducati 851 888

Technische Daten & Marktsituation
 
Daten:
Zweizylinder-Viertakt-V-Motor, 851/888 cm³, 67 kW (91 PS) bei 8500/min, 75 Nm bei 6500/min, Sechsganggetriebe, Stahl-Gitterrohrrahmen, Gewicht vollgetankt 215 kg, Reifen vorne 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17, Tankinhalt 20 Liter, Höchstgeschwindigkeit 233 km/h, 0-100 km/h in 3,9 sek.

Marktsituation:
Originale Ducati 851 oder 888 sind schon recht rar. Das große Angebot an Zubehör und eine vitale Tuningszene sorgten dafür, dass viele Ducatis immer wieder umgebaut wurden. Auch setzte man die Ducs gerne auf Rennstrecken ein, deswegen immer auf Sturzschäden prüfen. Gut -erhaltene Exemplare der ersten Serie gehen kaum unter 10 000 Euro über den Tisch. -Umgebaute Rennstrecken-Mulis schon ab 4000 Euro.

ducati 851 888 kultbike

Interessante Links:

Text: Sabine Welte
Fotos:
www.motorradonline.de/archiv

Autor
sabinewelte

SABINEWELTE

Weitere Berichte

Bericht vom 23.07.2013 | 21.943 Aufrufe

Du hast eine Neue?

Verkaufe dein Gebrauchtmotorrad im 1000PS Marktplatz.

Inserat erstellen

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts