Yamaha Virago 920

Die Yamaha Virago war noch knapp vor meiner Zeit als Motorradfahrer und -journalist. Als die Modellreihe 2003 nach immerhin 22 Jahren außer Dienst gestellt wurde, hatte ich gerade erst meinen Führerschein nachgemacht und durfte fortan nicht nur PKW mit maximal 8 Plätzen und einem höchst zulässigen Gesamtgewicht von 3500 kg fahren, sondern auch Motorräder mit oder ohne Beiwagen und unbegrenzter Leistung.

Doch ich kann mich erinnern, dass ich sogar schon als nicht-motorisierter Schüler Besitzer einer Virago - z.B. unseren Nachbarn, dessen Versuch, ein Rocker zu werden, mit einem Frontalen in ein Straßengeländer endete (keine Sorge, er ist gesund und munter) - belächelt bis ausgelacht habe. Seit über einem viertel Jahrhundert galten japanische Chopper als billiger Abklatsch des amerikanischen Originals (das gilt heute nicht mehr unbedingt) und die Virago bekam wahrscheinlich am meisten Prügel ab.

Verwertet durch kundige Customizer als Bobber, Chopper oder wie hier als Café Racer, stehen selbst Prügelknaben der Motorradgeschichte plötzlich da wie Mr. Cool. Diese Virago hat ein gewisser Greg Hageman in einen blitzsauberen Café Racer verwandelt, bei dessen Anblick sich nur echten Kennern die Herkunft erschließt. Witziges Detail am Rande: Hageman arbeitet seit über 10 Jahren bei einem Harley Davidson Händler.

Ach wie schön es doch wäre, dürften wir ohne Kotflügel durch die Welt fahren. Aber das wäre nicht unser einziges Problem mit diesem Motorrad.

• Doc Shops Hageman
• choppershotz.com

Text: kot
Fotos: Erick Runyon