Die Scuderia Ponetti am ERZBERG 2004

SCHLIMMER ??? WIE KANN ES JETZT NOCH SCHLIMMER KOMMEN?

Jehova, Jehova, Jehova, Jehova (Für die, die das nicht kennen, schaut euch « Life of Brian » an. Das war auf jeden Fall das geflügelte Wort dieses Wochenende. Und weil laut Murphy alles schief geht, was schief gehen kann, kam es auch immer schlimmer. Naja, eigentlich war es eh halb so wild. Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schneefall am 23. Mai kommt regelmässig vor – irgendwo auf der Welt. Warum also nicht auch am Erzberg?

Dabei hat das Wochenende eigentlich super angefangen. Am Donnerstag in der Früh gabs in Graz strahlenden Sonnenschein, den Wagen hatte ich entgegen meinem üblichen Verhalten schon am Mittwoch geladen, verschlafen hab ich auch nicht (danke, Sabrina) und der Snow76 war auch abfahrbereit als ich ihn angerufen habe. Um dreiviertelneun war ich dann am Parkplatz vor dem Erzberghof, oder wie die Grillbude nach der Passhöhe am Präbichl heisst, und es war immer noch Sonne. Eine halbe Stunde später ist dann die Vorhut unserer liebsten Konkurrenz eingetroffen, das Brain Dead Engineers Racing Team mit dem Ersatzfahrer (der Johannes „Hans“ Pesau) für Dunstglocke, der nach seinem Unfall vom 16. April noch immer im UKH Salzburg liegt und Sturmi und Christina. Eine weitere Viertelstunde darauf seh ich auch einen LT von Stopfer Förderbandtechnik (ein Hoch auf unseren Sponsor ;)) auf den Parkplatz rollen – der Snow ist also auch da. Fast gleichzeitig trifft auch der Rest vom BDE-Team ein, die von Hollabrunn eine schnelle Motorrad-Wallfahrt über Mariazell bis zum Erzberg gemacht haben, Andi mit Lisi auf der Duke, Johnny, Philipp, Düdi und Fred. Wir sind dann gleichzeitig am Berg eingeritten, damit wir einen guten Lagerplatz finden. Bei der Anmeldung haben wir auch noch schnell das Problem des verlorenenen Zahlscheins gelöst und sind dann ab ins Fahrerlager um uns für die kommenden Tage häuslich und zeltlich einzurichten. Dabei haben wir uns noch einen schönen Sonnenbrand geholt. Kaum zu glauben, wenn man am Freitag angekommen ist.
Nach dem Lageraufbau haben wir den Tag mit der üblichen Flüssignahrung zunächst im Lager und dann auch im Festzelt ausklingen lassen. Dabei haben wir auch ein paar alte Bekannte getroffen, unter anderem den Franz „Strabag Franzi“ Mittermayer, der dieses Jahr als Wettkampfgerät eine Puch Monza ausgefasst hat. Der Herr Edi Ederer hat sich auch für unsere Ponny interessiert, wie einige andere auch (übrigens, Edi, falls Du die Gurke mal fahren möchtest, das Angebot steht noch, aber denk an Deine FamilieJ).

Bevor ich’s vergess, sollte ich unser Wettkampfgerät ja auch noch vorstellen.
Vielleicht kann sich der eine oder andere noch erinnern, dass wir letztes Jahr in der Ponny einen 125ccm Zweizylinder drinhatten ( [url=http://www.1000ps.at/forum/fb.asp?m=358903]http://www.1000ps.at/forum/fb.asp?m=358903[/url]). Weil des Yamaha-Produkt aber ein fürchterlicher Krempel war, wie bei Jammer-Ha üblich, hat der Motor das letzte Jahr nicht überlebt. Für Heuer haben wir aber vom Andi von den BDE günstig einen 250er KTM-SX Motor bekommen und der Snow war die letzten Monate damit beschäftigt, das Aggregat in die Ponny zu verpflanzen. War eine Heidenarbeit und wie üblich am letzten Drücker fertig. Am Mittwoch hab ich ihm noch vom Harry Oppitzhauser, alias „smoove“ in diesem Forum, einen Endtopf besorgt, was sich nicht unerwartet auf die Vergaserabstimmung ausgewirkt hat. (Dank übrigens auch an den Flitterwöchner Monstroso, der mir die Tel. vom Harry vermittelt hat). Aber wenn alle Pferde des Motors mit vereinten Kräften anschieben, ist die Ponny eigentlich eh nimmer zu derreiten, aber für die Rollerklasse sollte das auch noch reichen. Hauptproblem war eher, dass der Gasgriff von der Ponny sowieso schon schwergängig war. Weil aber die 2cm Gasweg net mit den 4cm Vergaserschieberweg zusammengepasst haben, war ein Hebel einzubauen, wodurch die Geschichte noch schwergängiger wurde. Ich habs dem Snow ja nicht geglaubt, aber wie ich’s dann selber ausprobiert habe, hätt ich mir fast den Arm ausgekegelt. Autsch. Des läuft eben unter „Kinderkrankheiten“ die noch auszukurieren sind, so wie auch das Problem, das am Freitag eine Zielankunft verhindert hat.

Der Freitag war gezeichnet von Regenwetter und kühlen Temperaturen, was an und für sich egal ist, weil’s den Athleten ja eh warm wird. Wie dann die Startnummern 500-600 zum Start gebeten wurden, war die Strecke auf jeden Fall in ungutem Zustand, vom Himmel hats geschifft und die Vorstartprozedur hat sich wieder gezogen. Wenigstens war die technische Kontrolle kein Problem, wenn man am Moped eine trockene Stelle fand, auf der die Prüfplakette befestigt werden konnte. Snow hat das Regenwetter auf jeden Fall genossen und hat sich beim Vorstart zurückfallen lassen, um eine Runde später als die BDE auf die Strecke zu gehen (klans Scherzerl J). Ich hab ihm dann noch zugeschaut, wie er an den Start gerollt ist und hab mich dann in die erste Publikumskurve verzogen. Da hab ich dann auch die Begleiter von den BDE getroffen, die auch auf ihre Fahrer gewartet haben. Die Endurotreiber sind dann auch recht schnell vorbeigekommen, Fred und Andi ziemlich motiviert. Einige Zeit später ist auch der Hans mit der Scuderia Ponetti eigenen 50cc-Ponny vorbeigerauscht und dann begann das warten auf Sturmi und Snow, die mit ihren 250ern alles niederreissen wollten. Der Sturmi hat das zumindest zum Teil geschafft, weil ihm gleich nach dem Start die Kette vom Ritzel gehupft ist. Er hat dann ein halbes Stunderl im Startraum zugebracht, bis der Inbusschlüssel da war, damit er den Deckel runternehmen kann, um die Kette wieder raufzuschieben. War aber eh wurscht, weil sie ihm dann noch viermal runtergangen ist und er sich getreu dem Motto „Siegen, Stürzen oder Defekt vortäuschen“ vom Wettkampfgeschehen verabschiedet hat. Es hat sich dann Abends herausgestellt, dass es weniger günstig ist, wenn Ritzel und Kranzel nicht in Flucht sind, aber warum erzähl ich das ausgebildeten Ingenieuren? J Übrigens gibt’s da bei Haliklik ein lustiges Startfoto der Nummer 559, wo die Kette unmotiviert am Boden herumliegt.
Wieder zurück zur Kurve: Der Snow ist dann auch tatsächlich dahergekommen. Ich hab aber die Wegweiserkurve eingesehen und bemerkt, dass er kurz danach stehengeblieben ist. Wie sich die Ponny wieder in Bewegung gesetzt hat, war er reichlich langsam, was in mir den Verdacht weckte, dass auch wir nicht vom Defektteufel verschont geblieben sind (schon wieder – eh klar). Ich bin dann noch rauf zur Fahrerlagerkurve, dann kam auch schon der Anruf, dass er aufgegeben hat, weil die Schaltung nicht mehr geschalten hat. Es hat sich nämlich in der Umlenkhebelei (damit die Ponny mit der Originalschaltwippe das KTM-Getriebe schaltet) eine Menge Dreck gefangen, der hat sich festgefressen und das ganze blockiert. Und mit einem Gang rauffahren ist nicht lustig, wie er mir versichert hat. Also stand am Abend wieder eine Schraubersession am Programm, sonst wärs ja nicht lustig. Dafür hat der Hans von den BDE mit der Ponny von der Scuderia eine Zielankunft gehabt, ähnlich wie letztes Jahr der Sturmi. Böse Zungen behaupten, dass das deswegen möglich war, weil an der 50er-Ponny noch kein Depp herumgeschraubt hat. Natürlich ist das Quatsch. Wir sind nämlich die besten Schrauber von sowieso und überhaupt (ggg).

Womit aber keiner gerechnet hat, war, dass das Wetter am Samstag noch viel besch…eidener war. Gut, ok, die Wettervorhersage hat das geschrieben, aber wer glaubt schon den Wetterfröschen? Auf jeden Fall hat sich unser Team durch bemerkenswerte Motivationslosigkeit hervorgetan, die allerdings doch in den technischen Unzulänglichkeiten der Scuderia Ponetti Ponny ihren Grund hatte. Der Snow hat festgestellt, dass mit dem Gasgriff kein Staat zu machen ist, ausserdem is die Ponny noch grundsätzlich gelaufen und er wollte nicht wieder Schrott nach Hause bringen. Da hat er lieber verzichtet und sich einen schönen Tag gemacht, so weit das eben möglich war – es hat ja echt geschüttet. Dafür ist dann fast ganze Zeit der LT gelaufen, damit die Heizung funktioniert und die Enduroradlfahrer ihre feuchten Fetzen trocknen konnten. Mitgeholfen dabei hat auch Sturmis Bruder, der Chris, der am Samstag in der Früh mit der Angi angekommen ist. Sturmi war übrigens auch motiviert, weil die BDE am Vorabend noch versucht haben, das leidige Kettenproblem zu lösen. Hat aber eh nicht funktioniert. Wie gesagt, die besten Schrauber…
Wie dem auch sei, Andi und Fred haben den Berg in Angriff genommen und Sturmi hat eingesehen, dass es keinen Zweck hat und das ganze gelassen. Der Hans hingegen hat gemein, dass er um 9 Uhr das erste Bier öffnen muss und war um 12 dermassen im Nirwana, dass wir ihm kurzerhand die Ponny entzogen haben. Und damit er net auf dumme Ideen kommt, hab ich das Moped gleich entführt und als Boxenfahrzeug zweckentfremdet. Auf dumme Ideen ist er trotzdem gekommen, aber die hatten nix mit der Ponny zu tun. In der Zwischenzeit ist aber der Lisi so kalt geworden, dass sie den Andi überredet hat, heimzufahren nach Hollabrunn – auf der Duke. Ich hab sie noch nicht gesprochen, aber warm war ihr sicher nicht.
Der Abend hat dann wieder am Morgen im Festzelt geendet, wobei ich selbst aber schon um 3 Uhr im Schlafsack war, der Snow aber noch das Fahrerlager auf Bierreserven kontrolliert hat. Müssig zu sagen, dass er dabei recht erfolgreich war, seinem Gesicht am Sonntag nach zu schliessen.

Überhaupt der Sonntag. Normalerweise wird mir ja nicht leicht kalt, schon gar nicht in meinem Schlafsack. Ich bin aber kurz vor 8 aufgewacht und habe festgestellt, dass es doch ein wengerl frisch um die Zehen war, also wars draussen saukalt. Gottseidank hab ich noch trockene Sachen gehabt. Nach meinem Besuch bei den Sanitäranlagen (gut, das wollte jetzt keiner wissen) hab ich noch mal das Auto gestartet, weil die Sabrina ziemlich blaue Lippen in ihrem Schlafsack hatte und es sich in einer geheizten Fahrerkabine sicher angenehmer sitzt. Der Snow hat übrigens ganze Zeit im Laderaum vom LT geschlafen. Ich hab da drin noch was gesucht und wie ich die Tür zumach seh ich, dass das weisse Zeugs vom Himmel fällt, mit dem man Ende Mai eigentlich nicht mehr rechnet. Nachdem ich aber zu dick bin, um mir in den Hintern zu beissen, hab ich beschlossen, das nur mehr lustig zu finden. Der Snow war dann auch kurz wach, ich hab ihm die Lage mitgeteilt und er hats für einen Scherz gehalten, bis er aus dem Wagen geklettert ist. Dabei dürfte doch klar sein, dass ich um die Uhrzeit selten zu Scherzen aufgelegt bin. Der Rest des Vormittages war dann Abbau unseres Lagers am Programm, was sich eh bis Mittag gezogen hat. Noch ein kurzer Blick auf das Hare Scramble und dann haben wir es vorgezogen, sich auf den Weg in Richtung Heimat zu machen – wo übrigens die Sonne vom Himmel gelacht hat grrrrrrrrrr. Und in Eisenerz hams des Rennen wegen eines Schneesturms abgebrochen.



Noch ein paar Anmerkungen zum Schluss:

Wo es zu Einzelhandelspreisen Getränke und Futter zu kaufen gab, hab ich nicht herausgefunden. Allerdings habe ich auch nicht speziell danach gesucht.

Ob die Trennung von Festzelt und Fahrerlager eine gute Idee war, zweifle ich an. Letztes Jahr haben wir praktisch neben dem Festzelt campiert und auch gut geschlafen. Dafür hatten wir heuer Nachbarn, die mit einem Sattelzug und einer grossen Soundanlage angerückt sind. Die waren auch nicht leise und wir haben trotzdem gut geschlafen. Mein Standpunkt ist, dass man auch dann gut schläft, wenn es laut ist, andernfalls ist man nicht müde. Von dem Opel, der bei mir in Kopfnähe ganze Nacht genagelt hat, möchte ich da nicht reden.

Sehr positiv fand ich, dass die Veranstalter es heuer wieder lockerer sahen und eine zahmere Security engagiert haben. Klar, ohne Schäden an den Biertischen geht so was nicht ab, aber das hats auch mit der SSG nicht getan. Abgesehen davon kann man nicht 2000 der wildesten Hund auf dem Planeten auf ein Gelände sperren und dann erwarten, dass es zugeht, wie am Kirchenkränzchen. Das funktioniert einfach nicht.

Für nächstes Jahr haben wir uns vorgenommen, die Kinderkrankheiten der Ponny auszukurieren (sie läuft ja noch, was bis dato noch nicht vorgekommen ist) und den Berg mit wieder gesammelter Energie anzugreifen. Vielleicht hats sogar Zeit für Testfahrten.

Greets,
Scuderia Ponetti und FryingPan

Die Ponnys

Das Lager

Ja, man

Und es

Das Moped der

Kurz vor dem Fahrerbriefing.

Ein bisserl ist

Sturmi in the middle of a chain reaction

Geht ja doch.

Trotzdem

Und der Regen

Auch hier steht alles,

Im Festzelt

Mist…

Snow und Sabrina

Leise rieselt der Schnee…

Und die Bilder

Opitzhauser ned Oppitzhauser, sonst wolln wieder welche an Chrysler bei mir kaufnggggggg

mfg hari

Der Snow hat mi eh nach an Autohändler gfragt. :))