Jetzt bekommt das Forum mal ein wunderbares Beispiel von subjektiver Wahrnehmung, fast wie ausn Lehrbuch.
Vielleicht hilft es ja den einen oder anderen garschtigen Hund im Gegenüber ein bissl auf sich selber zu reflektieren, vielleicht entspringt vieles ja gar nicht den garschtigem Hund, sondern aus einem selber.
Man beachte folgende Situation:
Person A, in dem Fall gespielt von MK1971, unterrichten jemanden davon, daß es lebensgefährlich ist, den Seitenschalterständer zu überbrücken.
Person B, in dem Fall gespielt von ElGuanchinetta, brüskiert sich über diese Unterrichtung mit den Worten „Bist da ned der Bademeister“.
Person A berichtet von einem weiteren Fall, wo es eben gerade erst jemand zerglegt hat, der den Seitenständer unten hatte beim wegfahren.
Person B stellt in den Raum, daß Person A nicht darauf Aufmerksam gemacht hat und innerlich darüber lachte.
Person A erklärt, daß er sehr wohl etwas sagte, aber daß es praktisch nichts nutzt, wenn jemand bereits fährt.
Person B suggeriert Person A sei ein Arschloch, wenn er es bemerkt, nichts sagt, und sich darüber amüsiert, wenn jemand mit Seitenständer wegfährt.
Besonders beachtenswert ist dabei, daß Person A mit keinem Wort erwähnte, nichts gesagt zu haben oder darüber amüsiert zu haben.
Das alles entspringt rein der subjektiven Wahrnehmung von Person B.
Und wirklich aussergewöhnlich interessant ist, die Kausalität des „Aufmerksammachens“, was einmal versucht wird selbiges mit dem Ausdruck „Bist da ned der Bademeister“ zu unterbinden, dann aus freien Stücken erfunden wurde, daß man es unterlassen hatte, und dann suggeriert wird, daß man „ein festes Arschloch“ sei, wenn man es unterläßt.
Mit ein bissl Selbstreflektion kann man sehr viel daraus lernen. Denn wie dieses Beispiel zeigt, gibt es keine einzige Möglichkeit für das Gegenüber sich innerhalb der subjektiven Wahrnehmung richtig zu verhalten, wenn man selber nicht genau weiß, welches Verhalten man als Richtig ansehen würde.
Ist es …
a) andere Aufmerksam machen? Wohl kaum, denn genau dann zieht man die Bademeisterkarte.
b) still zu beobachten? Wohl kaum, denn dann zieht man die Rummplärrkarte
c) präventiv darauf Aufmerksam machen? Wohl kaum, denn dann zieht man die Bademeisterkarte.
d) sich darüber lustig machen? Wohl kaum, denn dann zieht man die Arschlochkarte.
Viel Spaß beim reflektieren.
Edith meint noch, daß es erwähnenswert ist, daß diese Menschen, mit sehr kreativer subjektiver Wahrnehmung oft tunlichst vermeiden, auszudrücken was sie selber denn tun würden oder für richtig halten. Sie beschränken sich vorwiegend darauf, auszüdrücken wie falsch es die anderen gemacht haben.
Sehr schön in ausgedienten Beziehungen zu beobachten und auch mit der sehr stark wiederholten Verwendung des Wortes „Du“.