Touratech F 800 GS

Touratech motzt die BMW F80 zum Racer auf.

Von der Reise- zur Sportenduro

F 800 GS-Umbau von Touratech besteht Härtetest bei Dawn to Dusk
 
Bei der zehnten Auflage des zwölfstündigen Endurorennens Dawn to Dusk in Wales (GB) landete Touratech Racing nicht nur mit zwei Teams auf dem Treppchen, sondern brachte auch einen F 800 GS-Umbau erfolgreich ins Ziel. Damit knüpfte Touratech an die Anfänge des firmeneigenen Rennteams im Jahr 2005 an, als mit der Oryx extreme, einem Komplettumbau auf Basis der BMW F 650 GS, beachtliche Erfolge gegen die deutlich leichtgewichtigere Sportenduro-Konkurrenz gefeiert wurden.
 
Doch das aktuelle Projekt hatte keine nostalgischen Gründe: Im harten Sporteinsatz werden Erkenntnisse gewonnen, mit denen Produkte für den Endverbraucher entwickelt und optimiert werden. Das gilt sowohl für Touratech-Teile als auch für Originalzubehör wie den Motorschutz der F 800 GS, der direkt für BMW produziert wird. Das Motorrad wurde ausschließlich zu Testzwecken aufgebaut. Denn was sich beim Rennen bewährt, funktioniert im Alltag erst recht, heißt es dazu aus der Entwicklungsabteilung des Schwarzwälder Motorradausrüsters. Viele Teile werden aber in die Serienfertigung einfließen, sind sich die Touratech-Entwickler sicher.

Rund 30.000 Kilometer hatte die BMW F 800 GS bereits auf dem Tacho und beim Kurs Ost-Projekt von Claudia und Andreas Hülsmann schon die hintersten Winkel der ehemaligen Sowjetunion gesehen, bevor aus der voll ausgestatteten Reiseenduro ein sportliches Motorrad wurde, das den zwölfstündigen Härtetest auf dem circa 30 Kilometer langen Rundkurs in den walisischen Wäldern erfolgreich bestand. Pilotiert wurde das Schwergewicht von Raceteam-Mechaniker Lars Würdemann (Potsdam), der zusammen mit Touratech-Entwickler Ian Rowley auch federführend bei diesem Umbau war. Und damit die F 800 GS richtig zeigen konnte, was in ihr steckte, startete Würdemann nicht auf der verkürzten Big-Bike-Strecke, sondern als Marathonfahrer gegen die Sportenduro-Konkurrenz in der Expert Class, wo er nach sieben Runden und 12:06:58 Stunden als Neunter ins Ziel kam.

 
Als Team in der Expert Class belegten Ian Rowley und Rolf Epting auf der Touratech Husqvarna TE 449 den dritten Platz. Ebenfalls auf Rang drei landeten die Touratech Mitarbeiter Peter Kachler, Alexander Schönborn und Jan Hagedorn bei den Sportfahrern.

Um sicher zu gehen, dass Mensch und Maschine das Abenteuer Wales auch unbeschadet überstehen, wurde die 800-er mit dem entsprechenden Zubehör aus dem Touratech-Programm ausgestattet: Angefangen vom Kettenritzel mit 15 und dem Kettenrad mit 47 Zähnen über klappbare Brems- und Kupplungshebel, Fernreisefußrasten, Hard Parts für Kühler und Motorschutz, Ritzel-, Kühler- und Scheuerschutz, Abdeckung für den Gleichrichter, Luftfilter von Unifilter bis hin zu Carbonprotektoren für Lichtmaschinen- und Kupplungsdeckel. Hinzu kamen weitere Touratech-Teile aus dem Sportenduro-Bereich, die extra für die 800-er angepasst wurden. Außerdem bekam der Zweizylinder neben einer TTX-Gabel von Öhlins einen extra angefertigten Stoßdämpfer von Tractive Suspension spendiert. Die Auspuffanlage von Remus ist ebenso eine Sonderanfertigung wie die Sportsitzbank von Kahedo. Das Vorderrad mit nur noch einer Bremsscheibe und das auf 18 Zoll umgebaute Hinterrad stammen von der Edelschmiede Haan Wheels. Die Original-Verkleidungsteile wurden von Touratech modifiziert, was der 800-er eine völlig andere Optik beschwert. Diese wird von Kotflügel und Lampenmaske im Sportenduro-Stil sowie dem WRP-Lenker noch unterstrichen.
 

 


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Fotos: Wunderlich

Autor
TommyfromVienna

TOMMYFROMVIENNA

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Bericht vom 20.09.2011 | 17.316 Aufrufe

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