Optimate 4

Nicht nur laden, sondern scheinbar kaputte Batterien wieder zum Leben erwecken. Mit Optimate 4.
 

Optimate 4

Die Qual der Wahl: Neue Batterien oder Optimate 4 kaufen.

 
Als Motorradfahrer hat man in Sachen Batterie 3 Möglichkeiten zur Auswahl. Erstens: Man fährt den ganzen Winter durch und versorgt so die Batterie ständig mit Ladestrom. Zweitens: Man ärgert sich im Frühjahr über die leere Batterie und ersetzt diese auch alle paar Jahre. Drittens: Man kauft sich ein Optimate Batterieladegerät. 
 
Batterieladegerät trifft die Sache beim Optimate in der aktuellen Version 4 jedoch nicht ganz. Das Prospekt spricht von einem Diagnose-Entsulfatierungslade- u. Testgerät für 12V Blei-Säure Batterien. Wer am Motorradstammtisch mit diesem Produktnamen um sich wirft kriegt entweder eine Watschen oder aber ein Getränk spendiert je nach Niveau des Stammtisches. In der Praxis bietet das Optimate 4 aber folgende wesentliche Funktionen:
 

1. Batterien laden


Soweit so gut. Das Optimate 4 lädt alles was 12 Volt hat und einer Auto- oder Motorradbatterie ähnelt. Also auch Bootsbatterien oder Batterien für diverse motorisierte Kinderspielzeuge. Und zwar sowohl MF-Batterien, Gel-Batterien oder "geflutete" Typen mit Einfülldeckeln. Beim Laden wird aber nicht einfach Spannung angelegt und Strom in den Blei-Akku gejagt. Das Teil ist Mikroprozessor gesteuert und macht den Ladevorgang zur Wissenschaft. Technikfreaks können ja mal die Optimate Website inhalieren. Link: http://www.tecmate-int.com/german/optimate4_detail.php
Klar ist: Die Batterie wird so geladen, dass sie danach möglichst lange lebt und möglichst viel Energie gespeichert hat.

 


2. Batterien warten


Die klassische Funktion für Saisonspielzeug wie Motorräder. Im Winter müssen aus technischen Gründen die Bleiakkus gehegt und gepflegt werden. Zum einen saugen diverse Verbraucher am Motorrad die Batterie leer, zum anderen setzten ihr die tiefen Temperaturen zu. Je nach Länge des Winters und Alter der Batterie steht man dann zum Saisonstart entweder mit einer leeren Batterie oder mit einer tiefentladenen (=toten) Batterie dar.

Das Optimate 4 wird mit einer komfortablen Steckverbindung geliefert. Diese montiert man einmal am Motorrad und damit kann man dann das Optimate immer einfach an- und abstecken. Im Winter lässt man das Ladegerät aber ständig am Motorrad und natürlich auf der anderen Seite an der Steckdose hängen. Denn auch hier sorgt der Mikroprozessor dafür, dass der Blei-Akku nicht zu viel aber auch nicht zu wenig Saft bekommt. Damit dem Mikroprozessor nicht fad wird, achtet er natürlich auch eine optimale Energieeffizienz, zu verschenken haben wir ja alle miteinander nix. Liebhaber, welche Motorräder für lange Zeit behalten, kennen das Optimate ohnehin schon seit Jahren. In diesen Kreisen genießt das Gerät einen ausgezeichneten Ruf. Penible Sparmeister, welche im Herbst das Bike immer brav an die Steckdose hängen, müssen tatsächlich erst nach 8-10 Jahren in eine neue Batterie investieren. Erfahrungsberichte von Kennern gibt es genügend. Unser Firmenbauer Patrick bringt so seine Gartengeräte durch den Winter, ein Freund des Hauses hätschelt und tätschelt so die Batterie vom Sommerporsche seit Jahren.


3. Batterien zum Leben erwecken


Was Medizinern noch nicht gelingt haben Batterietechniker bereits geschafft. Mit dem Optimate lassen sich seit der Version 4 auch scheinbar hoffnungslos misshandelte (weil eben im Winter nicht mit Optimate versorgte) Batterien wieder zum Leben erwecken. Wir haben versucht diesen wundersamen und heilenden Vorgang zu verstehen, doch dafür reichte unser aller geistiges Potential nicht. Doch scheinbar ist es so, dass der Mikroprozessor vom Optimate beim Anstecken erkennt, dass die Batterie am anderen Ende der Leitung tot ist. In Fachkreisen spricht man da von „Sulfatierung. An der Oberfläche der Elektroden bilden sich immer größere Bleisulfatkristalle. Diese vermindern nach und nach die aktive Oberfläche der Elektroden. Je länger man die Batterie vor sich hinvegetieren lässt, desto mehr dieser Kristalle brechen ab und sinken zu Boden. Irgendwann bilden dann diese Kristalle einen Kurzschluss zwischen 2 Elektroden und die Akkuzelle ist endgültig zerstört. Das ist dann jener Punkt, wo man normalerweise eine neue Batterie kauft. Optimate 4 Besitzer können nun aber noch mal Leben einhauchen. Mit gezielten kurzen und starken Stromimpulsen werden die Kristalle zerstört und die Batterie wieder zum Leben erweckt.

Wir bei 1000PS konnten all das Prospektlatein natürlich nicht glauben und wollten unsere hoffnungslos vernachlässigte Batterie des Honda Lead 100 reanimieren. 4 Jahre lang war der Honda Lead nur auf Kurzstrecken unterwegs und im Winter stand er Monate lang auf der Gasse. Ein Wunder, dass er 3 Jahre lang im Frühjahr wieder ansprang, doch nun im 4. Jahr halfen auch die Starthilfekabeln nicht mehr weiter. Diese Batterie war definitiv tot. Doch das Optimate 4 hat sie tatsächlich ins Reich der Lebenden zurück befördert. Das Optimate 4 kostet im Fachhandel rund 60 Euro und ist in der 1000PS Redaktion aber auch in den meisten Motorrad-Foren dieser Welt über jede Kritik erhaben. Wer sein Motorrad liebt und in Sachen Batterie ein sorgenfreies Leben haben möchte, kommt da nicht daran vorbei.

 

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Text: NastyNils
Fotos: arlo

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Bericht vom 08.09.2010 | 31.374 Aufrufe

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